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Nachruf auf den Kinderarzt und Gründer der "Aktion Sonnenschein": Prof. T. Hellbrügge

Von Prof. Dr. Hans Schieser

Am 21. Januar 2014 starb der Kinderarzt Theodor Hellbrügge im Alter von 94 Jahren. Er durfte auf ein fruchtbares Leben zurückblicken: sein größtes Werk dürfte das Kinderzentrum in München-Großhadern sein, wo er zeigen konnte, dass Kinder schon vom frühesten Alter an vor körperlichen und seelischen Fehlentwicklungen verschont bleiben können. Hellbrgge Okt 2004

Das war sein Hauptanliegen. Er führte damit das weltweite Werk seiner Kollegin Maria Montessori (1870 – 1952) fort, das er in seinem Modell „Internationale Aktion Sonnenschein: Hilfe für das mehrfach behinderte Kind“ als pädagogische Grundlage benützt.
Die Erfolge trugen ihm viele Ehrendoktoren von Universitäten im Ausland ein. Er wusste jedoch, dass es der Segen Gottes war, der ihm bis ins hohe Alter geholfen hat  –  trotz vieler Anfeindungen und Schwierigkeiten  –  Eltern und ihren Kindern zu helfen.
Schon weit bevor die Politiker mit ihrer Idee der „Inklusion“ (= gemeinsame Erziehung von gesunden und behinderten Kindern) daher kamen, hat Hellbrügge mit seiner „Aktion Sonnenschein“ nicht nur in Deutschland, sondern noch mehr weltweit die Aufmerksamkeit der Human-wissenschaftler auf die Möglichkeit gelenkt, vielen Behinderungen schon im frühesten Kindesalter zuvorzukommen und zu heilen. Kinderzentrum

Er zögerte nicht, mit wissenschaftlich und empirisch haltbaren Argumenten gegen den Unsinn der „kollektiven“ Erziehung zu kämpfen: zum Beispiel dass „Kinderkrippen gefährlich sein können“ (Artikel in „Kinderkrankenschwester“ Nr 10/1991). 
BILD: Prof. Hellbrügges Kinderzentrum in München-Großhadern
Er war da nicht allein, denn in USA wurde schon in den 80er-Jahren vor den Gefahren gewarnt, die von frühkindlicher „Pädagogik“ (zB. „Day Care“-Kinderkrippen) auf die psychische und physische Entwicklung des Kindes wirken. Prof. Hellbrügge dürfte der Einzige sein, der im deutschsprachigen Raum vor der „altersgleichen Gruppierung“ („age segregation“, Bronfenbrenner USA) warnte.
Seine Stimme ist zwar verstummt  –  sie bleibt heute hochaktuell  –  aber seine Ideen werden weltweit, vor allem in Südamerika und in Russland, weitergetragen. Vielleicht erinnern sich irgendwann einmal unsere deutschen Pädagogen an diesen Mann, den wir zu den Grossen des 20.Jahrhunderts zählen können.
Wer mehr wissen will, der möge sich bei der Theodor-Hellbrügge-Stiftung und Internationalen Aktion Sonnenschein erkundigen: www.int-aktion-sonnenschein.de (Heiglhof-Strasse 63/II in 81377 München).
Dr. Hans Schieser, Prof. emeritus DePaul University Chicago 

Fotos: Prof. H. Schieser / Kinderzentrum: Postkarte LB-Verlag, 85540 Haar

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