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Neuer Spielfilm „Stille Nacht“ fragwürdig

Heute Vormittag warb die katholisch-konservative Internetseite „Kath.net“ per Titelfoto für den neuen Spielfilm „Stille Nacht“, der Ende November dieses Jahres in den Kinos startet.

Bild: Evita GründlerDabei wurde auf die Video-Nebenseite „Kathtube“ verwiesen, auf der „Gandalf“ (Nickname für Kath.net-Chef Roland Noe) den Trailer für den Kinostreifen präsentiert und den Film mit der Bestnote von fünf Sternen bewertet.

Ich staunte nicht schlecht, zumal bereits der Untertitel des Spielfilms erwähnt, Pfarrer Mohr  –  der Autor des weltbekannten Liedes  –  habe „die Kirche verändert“. Von reformeifrigen oder gar revoluzzerischen Umtrieben des Geistlichen ist in der seriösen Literatur allerdings nichts bekannt.

Es wäre für den Leiter von Kath.net/-tube naheliegend gewesen, sich vor einer solch aufallenden Empfehlung beim „Katholischen Filmdienst“ zu informieren, zumal es dort seit Jahrzehnten solide Filmbesprechungen gibt.

Der Katholische Filmdienst wurde bereits 1946 vom katholischen Jugendschriftsteller und Verlagsleiter Günter Stiff aus Münster gegründet und später von anderen Initiativen weitergeführt.

Besagter Filmdienst schreibt zu „Stille Nacht“ u.a. Folgendes (dort auf „Langkritik“ klicken):

Der in USA/Österreich hergestellte Film wurde aus dem Umfeld der Mormonensekte finanziert. Allein diese Auskunft sollte schon etwas hellhörig machen.

Handwerklich offenbar allenfalls mittelmäßig, zeigt der Streifen auch inhaltliche Schwächen: Hilfspfarrer Mohr wird als liberal hingestellt, der angeblich schon zu Beginn des 19. Jahrhundert in deutsch statt auf Latein zelebriert haben soll. Sein Oberpfarrer Nöstler wird quasi als konservative Nervensäge dargestellt  – eine Ansammlung von Klischees!

Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster

UNSER ARTIKEL über die Entstehung von STILLE NACHT, den wir vor ca. zwei Jahren hier veröffentlicht haben: http://charismatismus.wordpress.com/2011/12/19/ein-lied-geht-um-die-welt/

Gemälde: Evita Gründler

Kommentare

Eine Antwort

  1. Diese Darstellung ist einseitig und reisserisch. Der Film „Stille Nacht“ wurde dieses Jahr in den USA von der Katholischen Akademie der Medienprofis mit dem angesehenen Gabriel Preis ausgezeichnet:
    https://gabrielawards.nonprofitcms.org/awards/page/winners

    Ausserdem war „Stille Nacht“ aus über 1800 Einreichungen einer von nur drei Filmen, die zum Besten Film Preis beim Internationalen Katholischen Film Festival im Vatikan nominiert wurden:
    http://www.mirabiledictu-icff.com/index.php?option=com_content&task=view&id=41&Itemid=64&PHPSESSID=e0ec5b74671c2e6b64055164aaa7cd99

    Und die katholische Redaktion bei Antenne Bayern hatte nur Lob für den Film:
    „Tolle Bilder, eine Wahnsinnsgeschichte, ganz viel Gefühl und eine super Einstimmung auf die Adventszeit.“
    http://www.stillenachtfilm.com/Antenne_Bayern.mp3

    Die Kritik im Filmdienst ist intellektuell angehaucht, für die meisten Zuschauer ist der Film sehr zugänglich und berührend. Wir schließen uns also dem Lob von Antenne Bayern an: „Eine super Einstimmung auf die Adventszeit.“

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