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Neues deutsches Mantra: „Wir bleiben daheim“, aber nein: Sich regen bringt Segen!

Von Felizitas Küble

Wer kennt nicht das bekannte Gedicht von Goethe, den „Osterspaziergang“ – bei uns alle Jahre wieder auf Platz 1 aller TOP-Artikel, wenn es auf Ostern zugeht, auch diesmal: https://charismatismus.wordpress.com/2013/04/01/goethes-osterspaziergang-vom-eise-befreit-sind-strom-und-bache/

Und wer kennt nicht  – im Gegensatz zu Goethes Versen  –  den neuen deutschen Dauerspruch, den man gebetsmühlenartig zu hören und zu lesen bekommt: Wir bleiben zuhause!

BILD: Zwei Riesen-Plakate, heute mehrfach in Münster gesichtet – jeweils mit dem Mantra: „Zu Hause bleiben“

Vielleicht haben die staatsbeflissenen Damen und Herren etwas mistverstanden:

Es gibt in Deutschland keine Ausgangssperre, nicht einmal allgemeine Ausgangsbeschränkungen (wenn man von Bayern und dem Kreis Heinsberg absieht).

Landesweit gilt für den einzelnen Bürger die Kontaktbeschränkung, vor allem jene, wonach in der Öffentlichkeit nicht mehr als zwei Personen zusammensein dürfen (außer Verwandten und Sonderfällen) – und der 2-m-Abstand wird auch verlangt.

Neue deutsche Welle: Trautes Heim Glück allein

Trotz dieser Sachlage scheint sich jetzt eine neue deutsche Welle einzu(spieß)bürgern ganz nach dem Motto: „Trautes Heim – Glück allein!“

Diesen Eindruck muß man wohl bekommen, wenn man z.B. wie ich durch Münster (rad)fährt.

Heute war ich fast den ganzen Tag unterwegs, habe viermal für hochbetagte Nachbarn eingekauft, zudem einer 88-jährigen Bekannten eine riesige Tasche mit Krimis gebracht, da ihr kranker Nachbar ganz versessen auf diese Schmöker ist.

Wie ich also durch die westfälische Metropole radle, werde ich ständig durch gewisse Plakate belehrt, daß ich mich offenbar auf dem falschen Dampfer befinde: Statt „daheim zu bleiben“, treibe ich mich draußen herum. Gehts noch?!

Und ob es „geht“: Das ist gerade in Corona-Zeiten besser – nicht nur wegen der Hilfe für andere, sondern auch im eigenen Interesse, denn gesundheitlich gilt immer noch der alte Spruch: Sich regen bringt Segen!

Frische Luft paßt gegen Corona!

Erst recht in jetzigen Zeiten, denn Sport, frische Luft und noch dazu viel Sonnenschein (= Vitamin D) sind sehr günstig für das Immunsystem, zudem gut für Lunge, Herz und Kreislauf. Na also – genau passend gegen Corona!

In den nächsten Tagen klingt es einem dann wieder ständig in den Ohren: „Wir bleiben übern Ostern daheim!“
Wie schön, da wird sich Vater Staat aber freuen, in Wirklichkeit kann es ihm doch piepsegal sein, erst recht dem Obersten Chef. Oder warum sollten IHM unsere Gebete in den eigenen vier Wänden angenehmer sein als jene in seiner schönen Schöpfung?

Über Ostern bleib ich jedenfalls nicht zuhause, sondern gehe fröhlich raus, radle mit dem Fotogerät von einem Bildstock zum anderen, von ersten Hofkreuz zum zweiten, von der  nächstbesten Kirche zur wunderbaren Wallfahrtskapelle in Telgte oder zum dortigen Kreuzweg an der Ems entlang.

Auch Kindern tut ein Familienausflug nur gut – vielleicht verbunden mit einer Pilgerfahrt oder Wanderung – und nicht etwa das phlegmatische Herumhocken zuhause,  möglichst noch vor der Glotze, dessen Inhalt meist alles andere als „österlich“ ist.

Zudem macht die Mattscheibe den Menschen passiv, ist ein dreister Räuber (es stiehlt ihm die wertvolle Zeit)  – und was das Lesen betrifft: das ist natürlich sehr zu empfehlen, gerade den Kleinen, aber auch dies muß nicht im Clubsessel geschehen, draußen macht es mehr Spaß und ist gesünder: ob auf der Gartenschaukel oder auf einer Sitzbank im Park – oder vielleicht in einer Kirche, so sie denn (hoffentlich!) offen ist.

 

Kommentare

5 Antworten

  1. Ich bin sehr froh, dass wir hier in NRW keine Ausgangsbeschränkungen haben und wandere oder radle fröhlich durch die Gegend. Entweder mittags oder abends eine kleine Tour – das tut Körper und Seele gut. Über Ostern waren auch einige Kirchen auf, was mir sehr wichtig war.

  2. Naja, dieser Slogan ist ja international. Und in manchen Ländern müssen die Leute wirklich zu Hause bleiben. Und ein Plakat ist nun mal plakativ, beziehungsweise eine Formel vereinfachend.

    Natürlich soll man hinausgehen. Selbst in Bayern ist nach meiner Information Sport treiben erlaubt. „Zu Hause bleiben“ ist hier zu verstehen im Sinne von „nicht unter Leute gehen“. Ich glaube, die meisten Menschen verstehen das auch richtig.

  3. Sogar ein Spaziergang ist vertretbar, wenn man weiß, wo man nicht zu vielen Menschen begegnet. Psychische Schäden sind nämlich auch gefährlich, vor allem zum Teil sehr langwierig. Ich beobachte bei mir nach stundenlanger Arbeit im „Home-Office“ eine Reizbarkeit, die nachlässt, sobald ich an die Luft komme.

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