Verbrechen gegen die Menschlichkeit wirft der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag der inzwischen verbotenen islamischen Sekte Boko Haram aus Nigeria vor. Nach Ermittlungen des Gerichtshofes sind in den vergangenen vier Jahren bei „systematischen und zahlreichen Anschlägen“ mindestens 1200 Menschen ums Leben gekommen. Ausmaß und Intensität der Anschläge hätten im Lauf der Zeit zugenommen. Das gab die Chefanklägerin Fatou Bensouda jetzt bekannt.

Der Internationale Strafgerichtshof wertet in seinem Bericht Statistiken bis zum Dezember 2012 aus. Zusätzliche und weiterführende Ermittlungen werden erwogen. Gleichzeitig prüft das Gericht, ob die bislang unternommenen Anstrengungen der Regierung in Nigeria ausreichen, um Anschläge zu verhindern und Täter einer gerechten Strafe zuzuführen.
Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag ahndet Vergehen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und Völkermorde, wenn die Gerichte eines Landes sie nicht strafrechtlich verfolgen.
Auch Pastor Ayo Oritsejafor, der Präsident der Christlichen Allianz von Nigeria, spricht von zunehmenden und immer heftiger werdenden Anschlägen:
„In meiner ersten Amtszeit wurden mehr als 3000 Christen getötet, davon im vergangenen Jahr allein durchschnittlich 100 pro Monat. Im März 2010 wurden in einer Nacht 500 Christen bei Angriffen auf ihre Dörfer umgebracht, ein Jahr später verloren wir innerhalb von 48 Stunden mehr als 500 Kirchen, Tausende von Häusern und Geschäften. 2012 starben ungefähr 70 Prozent der weltweit getöteten Christen im Norden Nigerias“, faßt Oritsejafor zusammen.
Quelle: Hilfswerk Open Doors
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