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Nigeria: islamische Gewalt gegen Christen von Politikern unterstützt

Im Norden Nigerias nimmt die Gewalt gegen Christen zu. Etwa die Hälfte der Bevölkerung des afrikanischen Staates Nigeria bekennt sich zum christlichen Glauben. Während im Süden des Landes überwiegend Christen leben, bilden die Muslime im Norden eine deutliche Mehrheit. Zwölf Bundesstaaten in Nord-Nigeria haben die islamische Scharia als Quelle der Gesetzgebung eingeführt.

Die islamische Sekte „Boko Haram“, die seit Freitag bei Anschlägen im Norden Nigerias mindestens 150 Menschen getötet hat, erhält womöglich Unterstützung von gewählten Politikern.

Der Bischof von Maiduguri, Oliver Dashe Doeme, sagte gegenüber dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“, nordnigerianische Politiker würden die Islamisten als Werkzeug benutzen, um die Region zu destabilisieren und ihren politischen Gegnern zu schaden.

Konkret kritisierte der Bischof die Regierung des nordnigerianischen Bundesstaates Borno, dessen Hauptstadt Maiduguri ist, sie habe „die Menschen im Stich gelassen“, indem sie die Sicherheit mutwillig nicht gewährleistet habe. „Es gibt mächtige Politiker, die es den Islamisten ermöglichen, vor Ort Waffen zu kaufen und herzustellen“, sagte Bischof Doeme. Religion sei in seiner Diözese ein heikles Thema, daher falle es den Politikern leicht, Haß und Mißtrauen unter den Menschen zu säen. Die Jugend der Region sei arm, schlecht ausgebildet und arbeitslos. „Sie sind eine leichte Beute für die Islamisten“, warnte der Bischof.

„Es ist ein Teil des Plans von ‚Boko Haram‘, die Christen aus Borno zu vertreiben“, erklärte das katholische Oberhaupt. In Borno ist die Scharia bereits eingeführt.  Dies gehe den Islamisten jedoch noch nicht weit genug. Sie hätten vor, „alle Menschen des Bundesstaates gewaltsam zum Islam zu bekehren“.

Bischof Doeme berichtete, die Islamisten hätten bereits Teile der Polizei und anderer Sicherheitskräfte unterwandert. Er bitte die Regierung in dieser Situation inständig um ihren Schutz für alle Bürger.

Bei der Anschlagsserie durch „Boko Haram“ wurden kürzlich mindestens 150 Menschen ermordet. Die Bombenanschläge und bewaffneten Angriffe richteten sich vor allem gegen Einrichtungen des Militärs, der Polizei und gegen Kirchen in den Städten Damaturu und Maiduguri.

Durch einen Bombenanschlag ist nach Aussage von Bischof Doeme eine der größten Kirchen in seiner Diözese komplett zerstört worden. Die bis auf die Grundmauern niedergebrannte Kirche „Unsere Liebe Frau“ in Damaturu hatte Platz für über 1000 Gottesdienstbesucher geboten. „Letzten Sonntag musste der Gottesdienst im Gemeindehaus gefeiert werden“, beklagte Bischof Doeme. „Die Regierung muss endlich dafür sorgen, dass wir unseren Glauben frei leben dürfen.“

Quelle: Kirche in Not (kath. Hilfswerk)

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