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„Nun danket alle Gott“: Das sangen einst deutsche Kriegsgefangene in Friedland

Von Ernst Friedel

Das bekannte Kirchenlied „Nun danket alle Gott“ eignet sich nicht nur zum Jahreswechsel. Der Dresdener Kreuzchor hat es zum 800-jährigen Jubiläum gesungen.

Nun hat mir ein Freund geschrieben, dass das Lied einst von tausenden Menschen gesungen wurde  – und zwar bei einem Ereignis, das man nicht vergessen sollte:

Die Heimkehr der letzten 10.000 deutschen Kriegsgefangenen aus Russland.

Mehr als 10 Jahre waren sie in sowjetischer Gefangenschaft und hatten dort Schreckliches mitgemacht. Väter, Brüder und Söhne waren es, die lange von ihren Lieben getrennt waren. Viele hatten die Hoffnung aufgegeben und dachten nicht, dass sie die Heimat und Verwandten noch einmal sehen würden.

Aber nun waren sie da; erwartet und begrüßt von ihren Angehörigen. Die Szenen, die sich im Auffanglager Friedland abspielten, waren herzergreifend. Um ihre Gefühle, ihre Dankbarkeit auszudrücken haben einige Personen das Lied „Nun danket alle Gott“ angestimmt und immer mehr fielen in den Gesang ein, bis es mehrere tausend waren die das Lied sangen.

Diese Szenen wurden in Filmen festgehalten  – so etwa hier:
https://www.youtube.com/watch?v=j59tt5914bk
https://www.youtube.com/watch?v=SOCJwvrDnUA

Leider konnten nicht alle Menschen dankbar mitsingen, denn ihr Verwandter, den sie dort abholen wollten, war nicht mit dabei. Wahrscheinlich war er in der Gefangenschaft gestorben und die Familie wurde nicht benachrichtigt.

Als ich die Szenen sah und mich in sie hinein vertiefte, kamen mir die Tränen.

.

Kommentare

5 Antworten

  1. In der Nähe des niederschlesischen Ortes Leuthen besiegte am 5. Dezember 1757 die preußische Armee unter Friedrich II. die Österreicher im Siebenjährigen Krieg. Am Abend nach der Schlacht sollen 25.000 Soldaten spontan das Lied „Nun danket alle Gott“ angestimmt haben, das in der Folgezeit zunächst in Preußen, später in ganz Deutschland zu einer beliebten vaterländischen Hymne avancierte.

  2. Zu meinem Vater kam die Botschaft am Hl. Abend 1945.
    Seitdem ist mir Gomel in Weißrußland ein Begriff. Am 11. Januar wurde ich drei.

  3. Mein Großvater, Benno Waschke, Gendarm, geb. in Königsberg/ Ostpreußen war leider nicht dabei. Letzte Nachricht 1945 April Königsberg, danach verschleppt und vermisst

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