Auch das „Blasphemie“-Gesetz schüchtert Christen und Andersdenkende ein
Der Vorsitzende der Pakistanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Joseph Coutts, beklagte am 12. Juni 2012 bei einem Pressegespräch in Wien, daß Christen und moderate Moslems aus Angst vor Gewalt in ständiger Anspannung leben müssen.
„Die Extremisten sind stark, weil sie nicht zögern, Gewalt anzuwenden“, schilderte der Erzbischof von Karachi. Ziele seien Andersgläubige genauso wie Regierungsvertreter oder Muslime, die eine rabiate Auslegung des Koran nicht teilten.
Die islamisch geprägte Regierung sei kaum in der Lage, gegen radikale Täter vorzugehen.
Etwa zwei Prozent der rund 180 Millionen Einwohner von Pakistan sind Christen; ihre Lage habe sich in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich verschlechtert.
Insgesamt herrsche durch die Angst vor Gewalttaten und Anschlägen islamischer Extremisten eine bedrückende Stimmung.
Nicht-Muslime leben zudem unter Druck wegen des sog. „Blasphemie-Gesetze“, das bei Beleidigung Mohammeds nichts weniger als die Todesstrafe vorsieht.
Bisher sei zwar niemand wegen des Blasphemie-Paragraphen vom Staat selber hingerichtet worden, rund 30 Beschuldigte seien aber auf der Straße oder auf dem Transport vom Gefängnis zum Gericht von Unbekannten ermordet worden, erinnerte der Erzbischof.
Anderen Kritikern werde auf diese Weise Angst eingeflößt, um sie zum Schweigen zu bringen.
Quelle: Erzdiözese Wien