Ein Gericht in Lahore hat am vergangenen 27. September eine muslimische Frau in erster Instanz wegen Verstoßes gegen das sog. Blasphemiegesetz zum Tode verurteilt.
Der Staatsanwaltschaft zufolge hat Salma Tanveer die Botschaften von Mohammed geleugnet und sich abfällig über ihn geäußert. Die fünfzigjährige Tanveer war Rektorin einer öffentlichen Schule in Lahore, bis sie 2013 verhaftet wurde. Konkret wurde ihr vorgeworfen, Fotokopien ihrer Schriften verteilt zu haben, in denen sie den Straftatbestand der „Gotteslästerung“ erfüllte und den Propheten Mohammed beleidigte.
Der katholische Menschenrechtsaktivist Sabir Michael erklärt dazu gegenüber dem Fidesdienst: „Es ist besorgniserregend, dass ein weiterer pakistanischer Staatsbürger aufgrund des Blasphemieparagraphen zum Tode verurteilt wurde.“ – Er fügte hinzu, es kommt oft vor, dass die Blasphemiegesetze für persönlichen Groll und Racheakte missbraucht werden.
„Seit 1987 wurden über 1.800 Personen aufgrund der Blasphemiegesetze verurteilt, die meisten von ihnen sind Muslime“, betont Sabir Michael: „Derzeit sitzen allein mehr als 80 Menschen wegen „Gotteslästerung“ in der Todeszelle oder verbüßen lebenslange Haftstrafen, darunter auch christliche Gefangene, die in 21 Fällen der Blasphemie angeklagt sind“.
Einem Bericht des Centre for Social Justice vom Februar 2021 zufolge nehmen Verurteilungen gegen das Blasphemiegesetz in Pakistan exponentiell zu.
Quelle: Fidesdienst
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2 Antworten
Welche Möglichkeiten, wenn es überhaut welche gibt, gibt es, ihr zu helfen?
Guten Tag,
am wirksamsten sind wohl Bittbriefe an die pakistanische Regierung bzw. Präsidenten, das Urteil zu ändern bzw. zumindest nicht zu vollstrecken.
Freundlichen Gruß
Felizitas Küble