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Papst ernennt Beauftragten für Medjugorje

Von Felizitas Küble

Papst Franziskus hat am Samstag, den 27. November 2021, den ehemaligen vatikanischen Nuntius Aldo Cavalli zum päpstlichen Beauftragten für Medjugorje (Bosnien-Herzegowina) ernannt.

Der frühere Beauftragte, Erzbischof Henryk Hoser ist im August mit 78 Jahren verstorben.

Der 75-jährige Cavalli stammt aus der Diözese Bergamo in Norditalien. Am Ende seiner bisherigen Laufbahn war er Apostolischer Nuntius in den Niederlanden.

Der Ex-Nuntius wird  – ebenso wie sein Vorgänger – nicht dafür zuständig sein, die Frage der ECHTHEIT der zehntausendfachen „Marienerscheinungen“ zu untersuchen, die in der Pfarrgemeinde Medjugorje angeblich seit über 40 Jahren vorkommen.

Noch heute soll es dort sogar tägliche (!) Botschaften Mariens geben, die sich allerdings ständig im Kreise drehen („Betet, Kinder, betet….Betet mit dem Herzen….Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid“….) und sich in ihrer inhaltslosen Banalität ähnlich sind.

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Der Kirchenmann Cavalli wird lediglich damit beauftragt, sich rein pastoral-seelsorglich um die dortigen Ereignisse und Pilger zu kümmern.

Alle bisherigen, für die Prüfung der Phänomene zuständigen Diözesan-Bischöfe von Mostar (wozu Medjugorje gehört) haben sich entschieden gegen eine übernatürlich-himmlische Herkunft der „Erscheinungen“ ausgesprochen.

Auch der Vatikan hat bislang auch nach 40 Jahren keine Approbation (Billigung, Genehmigung, Anerkennung) erteilt.

Daher gilt Medjugorje nicht als offizielle „Wallfahrtsstätte“, geschweige als kirchliche „Erscheinungsstätte“, sondern lediglich als tolerierte Gebetsstätte  – ähnlich wie Heroldsbach, Marienfried, Wigratzbad oder Heede (alles ebenfalls nicht approbierte bis hin zu direkt abgelehnten „Erscheinungen“).

 

Kommentare

10 Antworten

  1. Man kann über Medjugorje denken, wie man will! Und jedem, dem eine Wallfahrt dorthin für das persönliche Seelenheil gut tut, mag seiner Neigungen nachgehen. Bedenklich wird es allerdings, wenn ein Wallfahrer von dort zurückgekehrt ist und man den Eindruck haben muss, er habe sich einer Gehirnwäsche unterzogen!
    Unser ehemaliger Pfarrer, Jahrgang 1960, trat im Jahre 1992 seinen Dienst bei uns an. Wir alle einschließlich der bei uns damals noch sehr aktiven Verbände (KAB, KFD, Kolping) haben uns sehr gefreut, einen jungen, liberal-konservativen Geistlichen anzutreffen, der ein paar Jahre lang tolle Ideen hatte und dem Gemeindeleben richtig in Schwung brachte.
    Doch dann meldete er sich für „Exerzitien“ ab, die zwei oder drei Wochen in Anspruch nahmen.
    Als er zurückkam, hatten wir einen anderen Menschen vor uns! Seine Aufgaben als Präses der diversen Verbände und als Leiter der Pfarrei (Vorsitzender des Kirchenvorstands) nahm er erkennbar nur als „lästige Pflicht“ wahr.
    Aber regelmäßig konfrontierte er uns mit neuen Ideen aus Medjugorje, legte die kleinen Zettel mit den immer gleichen Äußerungen der Mutter Gottes in das Schriftenfach und brachte „Missionare“ in die Hauptgottesdienste, die daraufhin immer weniger Besucher hatten! Eine wirklich traurige Entwicklung!
    Nur gut, dass wir mittlerweile in einer neuen Großgemeinde aufgegangen sind, deren aus dem Sauerland stammender Leiter (Pfarrer) einfach großartig ist!

    1. Ja, man kann auch nach Fatima pilgern.
      Oder den Jakobsweg gehen.
      Das darf doch jeder selbst entscheiden, wo er hin möchte. Hat das wirklich damit was zu tun: was haben andere, was man selbst nicht hat?
      Bisschen zu einfach, finde ich.

        1. Guten Tag,
          das stimmt: es ist jedem Gläubigen freigestellt, an kirchlich genehmigte Erscheinungen wie Lourdes oder Fatima zu glauben oder nicht. Mit einer Approbation (Billigung, „Anerkennung“) spricht die Kirche lediglich eine Erlaubnis aus, keine Verpflichtung, nicht einmal eine Aufforderung.
          Hingegen sollten Katholiken die Finger lassen von Privatoffenbarungen, die kirchlich direkt abgelehnt sind (z.B. Heroldsbach, San Damiano) und sich auch zurückhalten mit Phänomenen, die sich in der Grauzone befinden bzw. die von den zuständigen Ortsbischöfen kritisiert werden (Medju).
          Freundlichen Gruß
          Felizitas Küble

  2. “ Denn viele fahren ja 1 – 2 mal im Jahr dorthin, um seelisch aufzutanken. “

    Dann muss man sich auch mal überlegen, was den Menschen vielleicht hier so fehlt … und nicht nur verurteilen. Ich bin garantiert nicht wundersüchtig, auch nicht „erscheinungsbewegt“, ich bin auch nie nur in die Nähe von charismatischen Gemeinden gelangt … aber heisst es denn nicht, dass man uns untereinander an der Liebe erkennen soll?
    Was fehlt also diesen Geschwistern?
    Und von so manchem ernstzunehmenden Katholiken ist auch zu hören, dass die Früchte dort echt sind.

    Ja, es gibt charismatisch Geschädigte – aber es gibt auch sicherlich so einige Geschädigte, weil sie nirgends unterkommen mit ihrer Sehnsucht, respektive ihren Bedürfnissen nach Seelsorge.
    Weil es so aussieht, als ob sie erstmal „mehr“ brauchen, bevor sie nüchtern und still werden können.
    Vielleicht sollte man auch darüber mal nachdenken.

    Ich weiss, dass Faustyna Kowalska und der Barmherzigkeitsrosenkranz auch unter Beschuß stehen.
    Ich merke aber, dass ich mich von dieser Beschreibung der Barmherzigkeit angezogen fühle .. auch weil ich mir selbst gegenüber und oft damit auch anderen so oft unbarmherzig war.
    Nun beschäftige ich mich einfach mal damit.

    Ich habe aber so manches Mal den Eindruck, auch wenn ich die Warnungen vor Schwarmgeistlichem unterstütze und ebenso finde, dass man überaus vorsichtig sein muss … dass grade in unserem humanistisch geprägten Europa die Barmherzigkeit hintenrunter fällt … in jeder Hinsicht. In weltlicher und kirchlicher.

  3. Also nein, was soll denn nun diese Beauftragung?

    Wie wärs mal, endlich diesen Ort und dessen angeblichen Erscheinungen klar abzulehnen und die Verbereitung der Botschaften offiziell zu untersagen. Und von mir aus alle möglichen Sanktionen dagegen einzusetzen, welche das Kirchenrecht hergibt.
    Man ist es doch leid, ewig die Botschaften des Monats aus Medjugorje zu hören.

    Was jetzt wieder geschieht, ist am Thema vorbei. Gut, eventuell erfährt der Vatikan nun von den charismatischen Vorkommnisssen aus Medjugorje. Wenn sich der Beauftragte um die Pilger kümmern will.

    Aber weil es schon so offensichtlich charismatisch dort zugeht (siehe Totus tuus und die Auflösung des Vereins durch den Bischof von Münster) kann eigentlich jetzt nach ca 40 Jahren der Spuk dort beendet werden.

    Die Pilger, die Medjugorje nachweinen, müsste ein seelsorgerisches Angebot in der Heimatgemeinde oder durch den jeweiligen Bischof angeboten werden. Denn viele fahren ja 1 – 2 mal im Jahr dorthin, um seelisch aufzutanken. Denen nimmt man dann quasi den Tropf ab und sie suchen sich wieder Oasen in der Charismatik.

    Ohne die teils verführten Menschen mitzunehmen, wird der Ort als Erscheinungsstätte weiter Bestand haben.

  4. unter Johannes Paul II. wurde versäumt, dieser Sache Herr zu werden
    da ist das, was geschieht, wohl das einzige Mögliche, ich selbst war 2 mal in Medjugorje
    Wenn das echt ist, dann hat die Kath bis tief ins 20 Jhd Irrtümer verbreitet

  5. Ihre Voreingenommenheit haben Sie hiermit dokumentiert. Kardinal Schönborn, dessen Fan ich keineswegs bin, sieht das deutlich nüchterner.

    1. Guten Tag,
      Kardinal Schönborn sieht das deutlich un-nüchterner, nämlich Medjugorje-euphorisch, weshalb er schon mehrfach im Stephansdom eine „Live-Erscheinung“ inszenieren ließ.
      Seine Medju-Reise fand der Vatikan bzw. Papst Benedikt nicht so toll, weshalb sich Schönborn beim Medju-kritischen Bischof Peric entschuldigen mußte:
      https://christlichesforum.info/kardinal-schonborn-entschuldigt-sich-bei-bischof-peric/
      Wer war bzw. ist jetzt „voreingenommen“? Papst Benedikt etwa?
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

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