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Papst Franziskus über die Madonna: Maria ist unsere Mutter und Erzieherin; sie sorgt sich um unsere geistliche Gesundheit

In dieser allgemein verständlich formulierten, aber gehaltvollen und tiefsinnigen Predigt am 6. Mai 2013 vor der bekannten Madonnen-Ikone „Salus Populi Romani“ (Beschützerin des römischen Volkes) erläuterte Papst Franziskus die freudenreichen Glaubensgeheimnisse des Rosenkranzes, die uns im Neuen Testament bezeugt werden; vor allem die Menschwerdung Gottes in Christus.

Foto: Radio Vatikan
Foto: Radio Vatikan

Zu ihrem und unserem göttlichen Erlöser will die selige Jungfrau uns alle führen mit jenem Leitwort, mit dem sie einst bei der Hochzeit zu Kana die Diener aufforderte: „Was ER euch sagt, das tut!“  –  Hier folgt nun die marianische Predigt im vollen Wortlaut, worin der Papst vor allem Mariens Aufgabe als unsere geistliche Erzieherin erläutert:

Liebe Brüder und Schwestern!

Heute Abend stehen wir vor Maria. Unter ihrem mütterlichen Schutz haben wir sie darum gebeten, uns zu einer immer tieferen Einheit mit ihrem Sohn Jesus zu führen; wir haben unsere Freuden und Sorgen, unsere Hoffnungen und Schwierigkeiten zu ihr hingetragen.

Unter dem schönen Titel „Salus Populi Romani“ haben wir sie um Gesundheit für uns alle, für Rom und für die gesamte Welt angerufen, denn Maria schenkt uns Gesundheit; sie ist unsere Gesundheit.

Durch seine Passion, seinen Tod und seine Auferstehung bringt Jesus Christus uns die Rettung. ER schenkt uns die Gnade und die Freude an der Gotteskindschaft und daran, Gott in Wahrheit als Vater bezeichnen zu dürfen.

Maria ist die Mutter; eine Mutter ist vor allem um die Gesundheit ihrer Kinder besorgt und versteht es, diese stets mit großer Liebe und Zärtlichkeit zu pflegen. Die Gottesmutter schützt unsere Gesundheit   –  doch was bedeutet das?

Orientalische Ikone
Orientalische Ikone

Ich denke dabei vor allem an drei Aspekte: Sie unterstützt uns in unserem Wachstum, bei der Bewältigung unseres Lebens und in unserer Freiheit.

Eine Mutter hilft ihren Kindern dabei, groß zu werden und möchte, dass sie gut gedeihen. Daher erzieht sie ihre Kinder dazu, sich nicht von der  – nicht zuletzt einem gewissen Wohlstand entspringenden   –  Bequemlichkeit leiten zu lassen, sich nicht an ein angenehmes Leben zu gewöhnen, das allein auf den Besitz von Habseligkeiten ausgerichtet ist.

Die Mutter trägt Sorge dafür, dass die Kinder immer weiter wachsen, stark werden und die Fähigkeit zur Verantwortung, zum Einsatz und zum Streben nach großen Idealen erlangen.

Im Evangelium nach dem hl. Lukas lesen wir folgendes über Jesus in der Familie von Nazareth: „Das Kind wuchs heran und wurde kräftig; Gott erfüllte es mit Weisheit und seine Gnade ruhte auf ihm“ (Lk 2,40).

Maria hilft uns, stark im Glauben zu werden

Genau dies vollbringt die Gottesmutter an uns: Sie unterstützt uns in unserem Wachstum als Menschen und im Glauben   –  und sie hilft uns dabei, stark zu werden und nicht der Versuchung eines oberflächlichen Mensch- und Christseins zu erliegen, sondern vielmehr ein verantwortungsvolles und immer weiter nach oben strebendes Leben zu verbringen.

In zweiter Hinsicht denkt eine Mutter auch insofern an die Gesundheit ihrer Kinder, indem sie diese dazu erzieht, den Schwierigkeiten des Lebens entgegenzutreten. Die Erziehung und die Sorge um das Wohl der Kinder bestehen nicht darin, Probleme zu vermeiden, als sei das Leben eine Autobahn ohne Hindernisse.

Eine Mutter hilft ihren Kindern dabei, die Problemen des Lebens realistisch zu betrachten, sich nicht in ihnen zu verlieren, sondern sich ihrer mit Mut anzunehmen, nicht schwach zu sein, sondern sie in einem gesunden Gleichgewicht zu überwinden, das eine Mutter zwischen den Bereichen der Sicherheit und den Gefahrenzonen „spürt“.

Es gibt kein Leben ohne Herausforderungen. Wenn ein Junge oder ein Mädchen diesen nicht zu begegnen weiß, indem er bzw. sie sich selbst ins Spiel bringt, dann ist er bzw. sie ohne Rückgrat!

Erinnern wir uns an das Gleichnis vom barmherzigen Samariter: Jesus empfiehlt nicht die Haltung des Priesters und des Leviten, die dem unter die Räuber geratenen Mann keine Hilfe zuteil werden lassen, sondern jene des Samariters, der die Lage dieses Mannes erfasst und sich seiner auf konkrete Weise annimmt.

Maria weist uns den Weg ihres Sohnes

Maria begegnete vielen schweren Momenten in ihrem Leben: von der Geburt Jesu, als „in der Herberge kein Platz für sie war“ (Lk 2,7) bis hin zum Kalvarienberg (vgl. Joh 19,25). Wie eine gute Mutter ist sie uns nahe, damit wir angesichts der widrigen Umstände des Lebens, unserer Schwäche und unserer Sünden den Mut nicht verlieren: Sie gibt uns die Kraft und weist uns den Weg ihres Sohnes.

Auf Johannes zeigend, sagt Jesus vom Kreuz herab zu Maria: „Frau, siehe, dein Sohn!“  – und zu Johannes: „Siehe, deine Mutter!“ (vgl. Joh 19,26-27). Dieser Jünger ist der Inbegriff für uns alle: Der HERR vertraut uns voller Liebe und Zärtlichkeit den Händen der Mutter an, so dass wir uns bei der Bewältigung der   –  auf unserem menschlichen und christlichen Weg vorhandenen  –  Hindernisse getragen fühlen.

Schließlich begleitet eine gute Mutter ihre Kinder nicht allein in ihrem Wachstum, wobei die Probleme und Herausforderungen des Lebens nicht vermieden werden, sondern hilft auch, die endgültigen Entscheidungen in Freiheit zu treffen.

Freiheit ermöglicht gute Entscheidungen

Doch was ist Freiheit?  –  Gewiss besteht sie nicht darin, alles zu tun, was man will, sich von Leidenschaften beherrschen zu lassen, unreflektiert von einer Erfahrung zur anderen überzugehen, den Moden der Zeit zu folgen; Freiheit bedeutet nicht, gleichsam alles, was einem nicht gefällt, aus dem Fenster zu werfen. Die Freiheit ist uns geschenkt, damit wir es verstehen, die guten Entscheidungen im Leben zu treffen!

Als gute Mutter erzieht uns Maria dazu, wie sie selber zu sein und endgültige Entscheidungen zu treffen, in jener vollkommenen Freiheit, mit der sie dem göttlichen Plan für ihr Leben mit Ja zugestimmt hat (vgl. Lk 1,38).

Wir dürfen nicht immer „Jugendliche“ bleiben

Liebe Brüder und Schwestern, wie schwierig ist es in unserer Zeit, endgültige Entscheidungen zu treffen! Das Vorläufige verführt uns. Wir sind Opfer einer Tendenz, die uns zur Vorläufigkeit führt, als wollten wir unser ganzes Leben lang Jugendliche bleiben!

Lasst uns keine Angst vor dem verbindlichen Engagement haben; vor jenen Verpflichtungen, die das gesamte Leben betreffen und einschließen! So wird unser Leben fruchtbar sein!

Die gesamte Existenz Mariens ist ein Hymnus auf das Leben, ein Hymnus der Liebe zum Leben: Sie hat Jesus aus ihrem Fleisch hervorgebracht und die Geburt der Kirche am Kalvarienberg und im Abendmahlsaal begleitet.

Die „Salus Populi Romani“ ist die Mutter, die uns im Wachstum und bei der Bewältigung der Probleme Gesundheit schenkt und uns für die endgültigen Entscheidungen frei macht. Sie ist die Mutter, die uns lehrt, fruchtbar und offen zu sein für das Leben, stets Früchte des Guten, der Freude und der Hoffnung zu tragen und den anderen leibliches und geistliches Leben zu schenken.

Darum bitten wir dich, O Maria, „Salus Populi Romani“, Beschützerin des römischen Volkes und unser aller Beschützerin: Schenke uns die Gesundheit, die du allein uns geben kannst, auf dass wir stets Zeichen und Werkzeuge des Lebens seien.

Quelle: kath. Nachrichtenagentur ZENIT.org

Kommentare

2 Antworten

  1. zu Papst Franziskus, Maria und Fatima

    übrigens die Zahl 13 hat eine große Bedeutung für Fatima, denn jeweils am 13. der Monate
    Mai, Juni, Juli, September und Oktober 1917 ist Maria in Fatima erschienen.

    Auch den neuen Papst begleitet diese Zahl. Er wurde am 13. 03.2013 um 265. Nachfolger
    von Petrus gewählt. Die Quersumme des Datums sowie von 265 ist die 13. An einem
    13. Dezember wurde er zum Priester geweiht. Bei seiner Wahl zum Papst war er 76 Jahre
    alt, auch hier die Quersumme 13.

    Zahlenspielerei ?

    Diese Gedanken stammen nicht von mir, sondern das habe ich im Heft
    Fatima ruft 2/2013 gelesen.

    Übrigens die Weihe seines Pontifikates an UNSERE LIEBE FRAU VON FATIMA
    wurde öffentlich innerhalb einer internationalen Pilgerveranstaltung am 13. Mai 2013
    in Fatima vollzogen.

    Papst Pius XII wurde am ersten Tag der Fatima-Erscheinung am 13. Mai 1917 in der
    Sixtinischen Kapelle zum Bischof geweiht und weihte die Welt am 31. Oktober 1942
    in einer Radioansprache dem Unbefleckten Herzen von Maria.

    Als er 1950 das Dogma der Aufnahme Mariens in den Himmel verkündete, sah er –
    in den vatikanischen Gärten – sozusagen als Bestätigung seines Handelns – ein
    Sonnenwunder, wie es die drei Hirtenkinder und tausende Augenzeugen es 1917 in
    Fatima gesehen haben.

    Papst Johannes XXIII pilgerte 1956 persönlich nach Fatima.

    Papst Johannes Paul VI war dann der erste, der sich als Papst auf die Reise nach
    Fatima machte, um für den Frieden in der Welt zu bitten.

    Den seligen Papst Johannes Paul II könnte man sogar als FATIMA-PAPST bezeichnen.

    Papst Benedikt XVI verfaßte im Jahr 2000 die vatikanische Erläuterung zum
    Dritten Geheimnis von Fatima.

    Hätte es denn jemals ein Dogma zur Aufnahme Mariens in den Himmel gegeben,
    wenn Fatima nicht gewesen wäre ?

    Die Christen verehrten Maria auch ohne Fatima und ohne Lourdes.

    Es gibt ja nur eine Muttergottes und wir beten auch ohne Medjugorie zu ihr.

    Der Rosenkranz wurde auch gebetet ohne die ganzen Marienerscheinungen.

    Sollte die GOSPA in Medjugorie die echte Gottesmutter sein, dann kann es ja für sie
    auch nicht so ein großer Akt sein, dort das versprochene Zeichen zu hinterlassen.

    Im Grunde genommen geht’s doch nur darum, dass noch eine zusätzlicher Marien-
    Erscheinungsort offiziell anerkannt wird oder nicht.

    Wir sind nicht auf die Echtheit der Erscheinungen in Medjugorie angewiesen,
    wir glauben auch ohne Medjugorie an JESUS, an Maria usw.

    Wir brauchen also nicht ZEICHEN um generell zu glauben, sondern wir brauchen
    einfach nur das ZEICHEN um zu sehen, ob auch SIE, die Gospa – wirklich echt ist.

    JESUS warnt uns ja sozusagen vor Fälschungen und da ist es unser gutes Recht,
    dieses Zeichen einzufordern.

    JESUS fragt aber auch, ob wir durch unsere Sorgen das Leben auch nur um eine
    ELLE besser machen.

    Wenn er seine Mutter so „vielen Menschen“ erscheinen läßt und sich unsere
    Gedanken darum kreisen, ob die „Erscheinung“ echt ist oder nicht oder ob
    Botschaften wirklich von ihm oder seiner Mutter stammen, wird das Leben
    auch nicht gerade sorgenfreier.

    1. Was war das für Papst Johannes Paul II für ein Gefühl, dass er quasi eine Hauptperson des
      3. Geheimnisses von Fatimas ist ?

      Kann so ein Geheimnis auch fehlinterpretiert werden ?

      Warum verging so viel Zeit (vom 13. Mai 1981 bis zum 26. Juni 2000) bis das Geheimnis
      veröffentlicht wurde.

      Hätte man das auch gleich am 14. Mai 1981 der Welt ganz spontan verkünden können?

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