Von Elmar Lübbers-Paal
Am 15. Mai segnete Papst Franziskus erneut eine Glocke mit dem Namen „Stimme der Ungeborenen“. Sie soll angesichts einer zunehmenden Kultur des Todes den Lebensschutz einläuten.
Der Papst erklärte bei der Generalaudienz: „Sie wird als Mahnung an die Bedeutung des Schutzes menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod dienen“.
Bei seiner Audienz konkretisierte der Papst: „Der Heilige Geist erhebt uns immer zu einem noch höheren Niveau selbstloser und praktischer Liebe gegenüber den Armen, Kranken und Schutzbedürftigen, wie zum Beispiel den ungeborenen Kindern.“
Die neue Glocke für das Leben ist für Kasachstan bestimmt. Gegenüber Vatican News sagte der an der Audienz teilnehmende Erzbischof Thomas Peta, Metropolit von Astana, Kasachstan:
„Die Weihe der Glocke war ein sehr familiäres und persönliches Ereignis. Man konnte die große Freude des Heiligen Vaters sehen. Der Papst war zusammen mit den Kindern der erste, der die Glocke läutete. Es war ein bedeutsames Ereignis, weil der Schutz des Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod ein weltweites Anliegen ist“.
Lebensrechts-Glocken für jedes Land
Laut der „Yes to Life Foundation“ („Ja zum Leben“), die die Lebensschutz-Glocken initiiert hat, sollen solche Glocken in jedem Land installiert werden, um uns an die Heiligkeit des Lebens zu erinnern.
Die Initiative Yes to Life Foundation wurde in Rom durch ihren Präsidenten Bogdan Romaniuk vetreten. Er rief im Rahmen der Zeremonie in Erinnerung, das „jedes Jahr weltweit etwa 50 Mio. Babys durch Abtreibung ermordet“ werden.
Die nun vom Papst gesegnete Glocke wurde in Polen fachmännisch gegossen und mit dem Lebensrechtsmotto des seligen Priesters Jerzy Popiełuszko versehen: „Das Leben des Kindes beginnt unter dem Herzen der Mutter“.
Auf der Glocke befindet sich auch das 5. Gebot Gottes: „Du sollst nicht töten“.
Die polnische Lebensrechtsorganisation ließ auch schon solche Glocken für die Ukraine und Ecuador (2022) und Sambia (2023) anfertigen. „Diese Glocke soll ein Aufruf zum Nachdenken sein und dazu beitragen, dass diese Abtreibungen von Jahr zu Jahr immer weniger werden“, das ist die große Hoffnung des Leiters von Yes for Life.
Papst: „Der Mensch ist kein Problem, sondern ein Geschenk“
Mit Sorge sieht der Papst auch, dass sich manche Organisationen der Bekämpfung einer sogenannten „Überbevölkerung“ verschrieben haben und Abtreibungen als eine legitime Art der Geburtenkontrolle ansehen.
Ende April hatte das Oberhaupt der katholischen Kirche bereits das Leben und die Würde jeden Menschen verteidigt, indem zur Theorie von der „Überbevölkerung der Welt“ betonte:
„Ich war immer erstaunt darüber, wie diese Thesen, die heute als veraltet und längst überholt gelten, vom Menschen sprachen, als wären sie ein Problem. Aber das menschliche Leben ist kein Problem, sondern ein Geschenk“.
5 Antworten
Schön wäre es, wenn sich die Katholiken im Bundestag zu diesem Thema klarer positionieren würden. Eine Meinung zu haben, die nicht dem Zeitgeist entspricht, ist sicher nicht immer leicht, aber es würde die Diskussion beleben und vielleicht manchem Ungeborenen eine Chance des Überlebens geben.
Schön – aber vermutlich überwiegend taktisch bedingt zur Besänftigung der Konservativen
Wenn nichts Wichtigeres ansteht, ist das schon in Ordnung.
Das ist eine mutmachende, tröstliche Meldung.
Und eine der wirklich klaren Seiten des Papstes, die einen freuen,
Vielleicht ist aus dieser Haltung auch eine Fiducia supplicans zu verstehen.
Barmherzigkeit gegenüber Paaren in einer irregulären Beziehung .. die aber doch füreinander Sorge tragen und die menschliche Liebe und Opferbereitschaft gelebt wird .. denn es gibt sie halt nun mal .. sozusagen, trotz Katechismus, trotz.. trotz ..
Und ich denke, sehr seelsorgerlich hat sich die Kirche als Organisation und vielen Einzelnen vor allem in der Vergangenheit oft eben nicht benommen, gegen diese Menschen, wie auch ungewollt schwangeren Frauen … da war Härte angesagt, wiewohl gegen Priester, die gefehlt haben, Milde gezeigt wurde, oft über Gebühr …
Nur schiest man heute eben auch wieder über das Ziel hinaus …
Man kann eben immer auf beiden Seiten vom Pferd fallen ..
Und was die Überbevölkerung betrifft, ist das so ein Quatsch…
Wer erinnert sich nicht an die vor Jahrzehnten stattgefundenen Butterberge, und mIlchseen, die Vernichtung von Tomaten usw .. und warum?
Um die Preise stabil zu halten.
Und in Deutschland, und wahrscheinlich in Europa überhaupt, ist es billiger, Lebensmittel zu vernichten, als sie herzuschenken .. oder so zu verarbeiten und in die Regionen zu transportieren, in denen Hunger herrscht ..
Aber in Brasilien wegen der Rindviecher die Kleinbauern enteignen, um Soja anzubauen, und dieses Soja dann zurück nach Europa zu verfrachten .. um die Rinder zu füttern ..
Wahnsinn.
GOTT schafft doch nicht Menschen und lässt sie dann verhungern .. als ob ER nicht wüsste, dass wir immer länger leben – zumindest in den Industrieländern – und zu essen brauchen …
Eine schöne Segnung, die für jedes Land von Bedeutung sein kann, so die Menschen sich die Absicht zu Herzen nehmen.
Für die Katholische Kirche in Deutschland wäre noch mehr gewonnen, wenn er, statt eine Glocke zu segnem, den Synodalen Weg aussegnete.