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Papst und Priesterbruderschaft St. Pius X. stehen vor einer Verständigung

Wie die kirchentreue Webseite „kathnews.de“ berichtet, hat der Generalobere der Priesterbruderschaft St. Pius X. eine positive Antwort nach Rom geschickt, so daß eine endgültige Einigung zwischen dem Papst und der traditionsorientierten Piusbewegung offenbar nur noch eine Frage der Zeit ist.
Weihbischof Bernhard Fellay (Pius-Generaloberer) hat die sog. „Dogmatische Präambel“, die ihm vom Vatikan im Herbst 2011 zur Unterzeichnung vorgelegt wurde,  in seinen wesentlichen Grundzügen  unterschrieben.  Dies berichten einige Medien unter Berufung auf den italienischen Journalisten Andrea Tornielli.
Über den genauen Inhalt des Dokuments, das zwei Seiten umfassen soll, ist bislang allerdings nichts bekannt geworden.
Die Unterzeichnung der „Dogmatischen Präambel“ gilt als wichtigste Voraussetzung für einen erfolgreichen Einigungsprozeß zwischen der Priesterbruderschaft St. Pius X. und dem Vatikan.
Einer kirchenrechtlichen Lösung für diese Traditionsbewegung (vielleicht in Form einer Personalprälatur oder einer ähnlich hochrangigen Struktur und Stellung) steht daher wohl nichts mehr im Wege.
Unsere Meinung hierzu:
1. Der jetzige Papst ist der Priesterbruderschaft sowohl liturgisch wie allgemein-kirchlich weitaus mehr entgegengekommen als seine drei Vorgänger-Päpste.
Es wäre daher äußerst unsinnig gewesen, wenn die Piusbewegung die ausgestreckte Hand des Pontifex abgewiesen hätte, um etwa auf einen späteren Papst zu warten. Woher will sie denn wissen, ob sie jemals wieder ein derartiges Ausmaß an Verständigungsbereitschaft in Rom vorfindet?!
2. Daß nicht alle Wünsche und Vorstellungen der traditionsorientierten Bruderschaft berücksichtigt werden konnten, versteht sich am Rande  – das liegt in der Natur der Sache und in der Struktur einer Kompromiß-Einigung.
Papst Benedikt hat für seine Bemühungen um die Priesterbruderschaft (man denke etwa an die „Affäre Williamson“) weltweit massenhaft Prügel einstecken müssen. Trotzdem hielt er an seinem Kurs fest.
Diese Standpunkt-Treue und positive Hartnäckigkeit  ist alles andere als selbstverständlich – und dafür müßte ihm die Piusbewegung dankbar sein. Es ist daher überfällig, daß sie der von Papst Benedikt angestrebten Verständigung endlich zustimmt.
3. Die Priesterbruderschaft St. Pius X. darf sich das Verdienst zuschreiben, daß sie es im wesentlichen war, die stets die überlieferte Liturgie bewahren wollte, was vom Papst durch sein Motu proprio „Summorum Pontificum“ indirekt durchaus bestätigt wurde.
Außerdem hat diese Traditionsbewegung auch in theologischer und sittlicher Hinsicht vieles festgehalten und gegen den modernistischen Zeitgeist innerhalb der Kirche verteidigt, das sonst immer stärker in Vergessenheit geraten wäre.
4. Zudem steht es mit der moralischen Disziplin der Geistlichen dort offenbar insgesamt sehr gut, zumal von „Mißbrauch“ durch Pius-Patres nicht einmal in den schärfsten antikirchlichen Medien die Rede war, wobei man sich leicht vorstellen kann, wie gerne diese sensationshungrige Pressemeute sich auf „Fälle“ in diesem Traditions-Spektrum gestürzt hätte…
5. Dies alles sollte fair gewürdigt und anerkannt werden. Gleichwohl kann man innerhalb der Piusbruderschaft etliche Einseitigkeiten und manches Schrullige vorfinden, darunter „alte Zöpfe“, die man durchaus abschneiden könnte, ohne daß die theologisch konservative Linie und die mit Recht wertgeschätzte Tradition eingeschänkt würde.
Es bleibt zu hoffen, daß die Einigung im Rom dazu führt, daß innerhalb dieser Bewegung manches allzu „Altfränkische“ zurückgestutzt wird.
6. Eine Verständigung zwischen dem Vatikan und der Bruderschaft ist aber auch für die Kirche Christi selber erfreulich und fruchtbringend, denn dadurch wird das konservative  Element innerhalb der Kirche gestärkt, was überfällig ist angesichts des modernistischen Unfugs, der sich dort immer mehr breitmachen kann, vor allem bedingt durch die Führungsschwäche und Zeitgeistbeflissenheit zahlreicher Bischöfe, von denen viele die Kritik der Medien offenbar weitaus stärker fürchten als das Jüngste Gericht.
Eine hoffentlich bald zustandekommende Einigung würde also für beide Seiten gute Früchte hervorbringen.
Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks und des KOMM-MiT-Verlags in Münster

Kommentare

6 Antworten

  1. Selbst kann ich den Ausführungen von Frau Küble voll beipflichten!
    Eine Einigung zwischen Piusbruderschaft und Vatikan würde die bewahrenden Kräfte in der Kirche stärken. Hoffen wir, daß sie wirklich zustande kommt und nicht noch kurzfristig scheitert oder verhindert wird!
    Freundlichen Gruß
    Volker Jordan

  2. Vatikansprecher Federico Lombardi bestätigte auf Anfragen von Journalisten, daß der Vatikan eine Antwort des Generaloberen, Bernard Fellay, erhalten habe. Vor Journalisten sagte Lombardi:
    „In den nächsten Tagen bzw. Wochen wird sich die Glaubenskongregation konkret mit der Antwort der Piusbruderschaft beschäftigen und erst dann wird sich auch der Papst dazu äußern. Was man bereits sagen kann ist aber, dass der Vatikan eine Antwort erhalten hat, die anders lautet, als die, die vom Vatikan als nicht ausreichend bemängelt wurde. Da gibt es also Fortschritte.
    Es hatte ja ein Treffen zwischen Kardinal William Levada und Fellay gegeben und damals hieß es auf Seiten der Lefebvrianer, dass die Vorschläge des Vatikan ungenügend seien. Diese Haltung der Piusbrüder war sehr schwierig für die Kirche.“ […] „Es gibt aber auch Vorschläge und Wünsche von Seiten der Piusbrüder, die sie für die Präambel stellen. Selbstverständlich muss dies nun überprüft werden. Dies ist also der nächste Schritt, die nun die Glaubenskongregation machen wird. Es gibt also zum heutigen Zeitpunkt keine Antwort des Papstes auf diese Antwort, weil es noch kein abschließendes positives Resultat gibt.“

  3. „Meine Meinung!“
    Zitat
    Unsere Meinung hierzu:
    [….]
    Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster
    Zitat Ende
    – volle Zustimmung!
    mfg

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