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Papsttum schützt vor Torheit nicht: Franziskus und sein Schwiegermuttermordsvergleich

Jüdischer Schriftsteller kritisiert Papstworte zum Islam

Der aus dem oberschlesischen Kattowitz stammende Henryk M. Broder, Sohn jüdischer Nazi-Verfolgter und KZ-Überlebender, ist am 20. August runde 70 Jahre alt geworden. Wir gratulieren dem Buchautor und WELT-Redakteur herzlich zu seinem Wiegenfest.  Foto Michaela Koller

Broder ist auf keinem Auge blind, weder auf dem rechten noch auf dem linken.
Während er sich früher in seinen Veröffentlichungen vor allem NS-beeinflußte Judenfeinde vorknöpfte, befaßt er sich seit ca 20 Jahren vermehrt mit dem „Antisemitismus von links“, der hierzulande meist im antizionischen Gewand auftritt und seine Vorurteile und Abneigungen gegen Israel ausbreitet, was aber nichts mit Sachkritik an diesem Staat zu tun hat, die kein Vernünftiger abwertet, auch Broder nicht.
Für den 70-Jährigen ist seit einigen Jahren die Warnung vor dem Islam(ismus) als wichtiges Anliegen dazugekommen, garniert mit witzigem bis bitterem Spott über die „Political correctness“ und die meist zeitgeistversifften Medien hierzulande, die er satirisch aufs Korn nimmt.
Natürlich differenziert auch der scharfzüngige Broder zwischen radikalen und gemäßigten Muslimen. Allerdings stellt er zugleich fest, daß „in keiner anderen Religion die Ränge der Fanatiker so dicht besetzt sind“ wie bei den Nachfahren Mohammeds. Zur Unterscheidung zwischen Islam und Islamismus erklärt er, die Übergänge seien leider fließend.
Der agnostische Schriftsteller steht dem Christentum kulturell wohlwollend gegenüber  –  und er wird nicht müde, auf die Christenverfolgung weltweit hinzuweisen. Dabei wünscht er sich –  durchaus zu Recht  –  mehr Deutlichkeit und Engagement von Seiten des Vatikan.
Der deutsch-jüdische Publizist hat sich kürzlich in der Tageszeitung DIE WELT unter dem Titel „Ich wills nicht mehr sehen“ mit den neuesten zeitgeistigen Verrenkungen in Politik und Medien befaßt  –  auch mit jenen in der katholischen Kirche.
Dazu schreibt er im letzten Absatz Folgendes:
„Papst Franziskus hat vor ein paar Tagen gesagt, er halte es für falsch, „den Islam mit Gewalt gleichzusetzen“. In fast jeder Religion gebe es „eine kleine Gruppe von Fundamentalisten“, auch bei den Christen. „Der eine tötet seine Freundin, der andere seine Schwiegermutter, und das sind alles getaufte Christen.“
Ja, so kann man es auch sehen. Das Argument des Papstes wäre allerdings etwas überzeugender ausgefallen, wenn er auch gesagt hätte, wann zuletzt eine Gruppe radikaler Christen eine Mädchenschule überfallen, ein Blutbad in einem Flughafen angerichtet oder eine Ehebrecherin gesteinigt hat.
Taufe schützt vor Torheit nicht. Nicht einmal den Stellvertreter Gottes auf Erden.“

Foto: Michaela Koller

 

Kommentare

10 Antworten

  1. Wenn selbst die Stimmen der Vernunft aufgeben, dann hat sich auch für Ex-CDU-Wähler jede Hoffnung zerschlagen, dass ein Umdenken noch möglich ist. Warum zögert die CSU und gibt den Politikern mit Gewissen keine neue Heimat und lässt die Politiker weiter gewähren, die dem Volk die böse Suppe einbrocken, muss es erst heißen, Frieden kann man nicht gewähren. Der Papst hat dazu auch seinen enormen Anteil beigetragen, so dass die Europäer auf einem mörderischen Pulverfass sitzen, denn Menschen aus fremden Kultur und wenn sie dazu noch mohammedanisch erzogen sind, werden die Ungläubigen selbst in Gastländern zur Strecke bringen. Ein Hirte, der seine Schafe den Wölfen darbietet, nun, er wird vor dem Schöpfervater nach dem Tod als Ungläubiger verurteilt werden, doch was haben die Menschen auf Erden davon, wenn sie unter dem Größenwahn von Politikern und Kirche leiden? Ich wünschte, man könnte diesen Irrsinn noch stoppen.

  2. Wie wär’s mit Anders Behring Breivik? Christlich, fundamentalistisch: 77 Tote.
    Columbine High – zwei christliche Schüler – 12 Tote.
    Tim Kretscher, christlich getauft und erzogen – Winnenden 15 Tote…
    Als weit gereister und hoch gebildeter Mann sollte Herrn Broder eigentlich über diese christlichen Bluttaten jüngster Tage Bescheid wissen.

    1. Guten Tag,
      wie wäre es mit der Tatsache, daß Anders Breivik (auch zum Zeitpunkt des Verbrechens!) Mitglied einer Freimaurerloge war? – Den Gottesglauben hat er ebenso abgelehnt wie den Christusglauben. Deutschfeindlich war er übrigens auch noch. Vonwegen „christlich-fundamentalistisch“.
      Näheres in Hülle und Fülle hier:
      https://charismatismus.wordpress.com/category/causa-breivik-anders-oslo-terror/
      Daß irgendwelche Amokläufer „christlich getauft und erzogen“ wurden, hat erstens nichts damit zu tun, ob sie selber christlich sind, zweitens steht die Tat, selbst wenn sie es wären, damit in keinem Zusammenhang. Oder riefen die Amokläufer etwa: „Heil Christus!“
      Zum Thema „Bluttaten“ können Sie sich zudem bei den Israelis erkundigen – die haben reichlich Erfahrung mit Attentätern, davon die meisten muslimisch.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

    2. Was ist denn der wesentliche Unterschied zwischen dem Christentum und dem Islam?
      Die Christen glauben an die Auferstehung von Jesus Christus und an die Dreifaltigkeit.
      Für die Muslime ist Jesus ein ganz normaler Mensch, ein wichtiger Prophet.
      Diese unterschiedlichen Auffassungen sind doch für normal denkende Menschen kein Grund sich zu bekämpfen oder in die Luft zu jagen.
      Sowohl die Bibel als auch der Koran sind von Menschen vor vielen Jahren geschrieben worden.
      Jesus will ja nicht, dass wir an jedem einzelnen Wort kleben, sondern das Hirn einschalten.
      Es geht doch um die Selbstmordattentäter, die irgendwo auf Jungfrauen warten.
      Hat jemand diese Stelle im Koran gefunden?
      Ich hab was gefunden über junge Knaben und Jungfrauen im Paradies? – aber nicht im Zusamnenhang mit Mord oder Selbstmord.
      Ich glaube, ich habe das schon mal wo gefragt.

  3. Papst Franz hat wohl mal im NT gelesen: „Ich bin nicht gekommen, um Euch den Frieden zu bringen, sondern ich bin gekommen, Euch das Schwert zu bringen…“
    Nun denkt der Papst offenbar genau so kurz, wie viele Andere auch. Auf die Idee, daß damit „das Schwert der Verfolgung“ gemeint sein könnte, kommt er offenbar nicht. Er läge sicher näher am Wort.

  4. Herr Broder hat recht in seinen Ausführungen, aber ich gehe noch einen Schritt weiter, wer hat Jesus Christus verraten an seine Häscher, sein Jünger Judas Iskariot – und wer verrät heute die Christen weltweit, der Papst und seine getreuen Bischöfe. Es passt, weil wir auf der Abschussliste radikaler Islamisten stehen und der Papst lädt natürlich alle nach Europa ein, sowohl die gemäßigten Muslime, die vor der Gewalt (wirklich geschützt werden müssen, da sie als Ungläubige…) und die radikalen Muslime, die Hatz auf uns Ungläubige machen. Kein Wort dazu, dass die USA Weltpolizist spielt und wie im Irak noch schlimmere Zustände hinterlässt, wie sie vorher waren, kein Wort dazu, dass auch Afrikaner Verantwortung haben, ihre Leidensgenossen aus Nachbarländern aufzunehmen, keine Rüge für Muslime, die selbst in Flüchtlingslagern Christen terrorisieren – und das will Oberhirte der Christen sein?

  5. Papst Franziskus prangert in seinen Reden doch immer wieder die Geschwätzigkeit an.
    Es wäre wünschenswert, dass er sich selber mehr an seine Ermahnungen hielte.
    Terrorakte dem Mord der Schwiegermutter gleichzustellen ist schon ziemlich schräg.

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