Unter französischen Juden macht sich Angst breit. An mehreren Pariser Synagogen ist es in den vergangenen Tagen zu Gewalttaten gekommen.
Es liegt nahe, dass ausgerechnet Frankreich zum Nebenschauplatz des Nahostkonflikts wird: Dort lebt sowohl eine der größten jüdischen als auch eine der größten muslimischen Gemeinden Europas.
Die Synagoge in der Rue de la Roquette liegt nur wenige Meter von der Bastille entfernt. Noch während die Gläubigen sich im Inneren der Synagoge versammelt hatten, kam es draußen zu massiven Ausschreitungen.
Im Internet veröffentlichte Videos zeigen deutlich, dass aufgebrachte Demonstranten versuchten, gewaltsam in die Sy-nagoge einzudringen, und sie mit Steinen, Stühlen, Flaschen und anderen Gegenständen bewarfen.
Vor der Synagoge hatten sich mehrere Dutzend Mitglieder der jüdischen Verteidigungsliga versammelt, die sich mit den pro-palästinensischen Demonstranten heftige Gefechte lieferten.
Nach etwa einer Viertelstunde trafen die Spezialeinheiten der französischen Polizei (CRS) ein. Sie setzten Tränengas ein, um die Angreifer zu vertreiben. Erst als sich die Lage wieder beruhigt hatte, konnten die Menschen die Synagoge verlassen.
Auch an anderen Synagogen war es in den vergangenen Tagen zu Gewaltakten gekommen. Schon in der Nacht zu Samstag hatten Unbekannte einen Brandsatz in einer Getränkedose gegen die Synagoge von Aulnay-sous-Bois geschleudert. Es gab nur geringen Sachschaden, doch die Symbolwirkung war groß.
Pro-palästinensische Aktivisten griffen darüber hinaus eine Synagoge im multiethnischen Stadtteil Belleville und eine weitere im Marais an. Nach einem Bericht der Zeitung »Le Parisien« wurden insgesamt acht Menschen verletzt, sechs Polizisten und zwei Mitglieder der jüdischen Gemeinde.
Quelle und vollständiger Bericht hier: http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/19713