Die gestrige Knesset-Wahl endete – bei einer für Israel ungewöhnlich hohen Wahlbeteiligung von 66,6% – mit etlichen Überraschungen:
Die Regierungskoalition um Ministerpräsident Netanjahu bleibt stärkste Partei, obwohl sie erhebliche Stimmenverluste hinnehmen mußte: sie erhielt 31 der 120 Sitze bzw. Abgeordnetenmandate.
Unerwarteter Gewinner der Wahl ist der politische Newcomer (Neuling) Jair Lapid, der vor allem von der israelischen Mittelschicht gewählt wurde.
Im israelischen Parlament – der Knesset – entsteht ein Patt zwischen dem jüdisch-rechtsnationalen und konservativen Lager einerseits – und dem Spektrum der jüdisch-linken und arabischen Parteien andererseits.
Der alte und neue Ministerpräsident Netanja wird schwierige Koalitionsverhandlungen vor sich haben: Neben Lapid wird er es voraussichtlich mit Naftali Bennett zu tun bekommen, auch er ein Polit-Neuling wie Lapid.
Bennet ist Chef der rechtsnationalen Partei „Jüdisches Heim“ (Ha-Bait ha-Yehudi), die elf Sitze bekam; sie will einen palästinensischen Staat verhindern und israelische Siedlungen ausbauen. Damit erhält Netanjahu gewissermaßen „Druck von rechts“.
Hier das Wahlergebnis laut Israelischer Botschaft in Deutschland:
Das Zentrale Wahlkomitee hat 99,5% der Stimmen ausgezählt.