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Pastor Albrecht Weißbach über den Lebensschutz als geistliche Herausforderung

Unser Gastautor, der evangelisch-methodistische Pfarrer Albrecht Weißbach (siehe Foto), ist Geschäftsführer von KALEB, der bekannten Lebensrechtsbewegung aus den neuen Bundesländern mit vielen aktiven Gruppen und Initiativen.

Er hat uns seinen Vortrag, den er bei der letzten Tagung des TCLG (Treffen christlicher Lebensrechtsgruppen) hielt, freundlicherweise zur Veröffentlichung übermittelt, wofür wir herzlich danken. Hier folgt das Referat im vollen Wortlaut:

Lebensschutz ist Gott sei Dank nicht per se eine Aufgabe für Christen. Unsere Verfassung sagt deutlich in §1.1:„Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“

Dennoch ist es kaum zu übersehen, dass fast alle namhaften Lebensrechtsgruppen vom Engagement von Christen getragen werden. Das ist kein Zufall, denn christlicher Glaube impliziert viele Aspekte, die Lebensrechtsarbeit geradezu provozieren. Dabei sind es nach meiner Beobachtung nicht zuerst die ethischen Forderungen, sondern das Wesen des dreieinigen Gottes, aus dem die Motivation und die Überzeugung für die Lebensrechtsarbeit fließt.

Er selber, Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist, Schöpfer, Erlöser und Erneuerer, ist der Gott des Lebens, und zwar sowohl des Lebens jetzt auf dieser Erde als auch des ewigen Lebens.

Beide Dimensionen wirken auch in der christlichen Lebensrechtsarbeit zusammen, denn das Wissen um die Ewigkeit speist den Glauben an die besondere Würde jedes einzelnen irdischen Menschenlebens.

Nachfolgend möchte ich das Thema trinitarisch entfalten: 1) Die Schöpfung 2) Das Erlösungswerk von Jesus Christus 3) Das Wirken des Heiligen Geistes

  1. Die Schöpfung

1.1. Gottebenbildlichkeit und Menschenwürde

Die biblische Rede von der Schöpfung des Menschen qualifiziert diesen in ganz anderer Weise als die Herleitung seiner Existenz durch die Evolutionstheorie. Dort ist der Mensch ein Produkt des Zufalls, der seinen Sinn selbst finden und definieren muss und der keinerlei externem Gegenüber verantwortlich ist.

Hier dagegen ist der Mensch Ebenbild Gottes, aus Liebe geschaffen und zur Liebe bestimmt, auch zur Beziehung mit dem transzendenten Schöpfer. Damit ist dem Menschen qualitativ ein höherer Wert als dem Tier verliehen, eben das „Du“ der Anrede Gottes, klassisch ausgedrückt in der Frage Gottes an den ersten Menschen „Adam, wo bist du?“ (1.Mose 3,9) 

Auch Jesus spricht die Nachordnung der Tierwelt explizit aus, wenn er mit dem Verweis auf die Fürsorge Gottes für die Tiere sagt: „Wie viel mehr seid ihr als die Vögel!“ (Lukas 12,24) und „Ihr seid kostbarer als viele Sperlinge“ (Matthäus 6,31).

Dass diese besondere Würde dem Menschen schon im Kindesalter eignet, wird sehr schön deutlich, wenn Jesus den Jüngern sagt, sie sollten wie ein Kind werden (vgl. Matthäus 18,3). Sie ist also unabhängig von einer Leistung oder Stellung, und ist auch unabhängig von Rasse, Geschlecht und Krankheit.

Ja, in der Rede vom Weltgericht identifiziert sich Jesus gerade mit den Schwachen, Entrechteten, Armen und Kranken, indem er sagt: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern – Hungernde, Fremde, Nackte, Kranke, Gefangene – das habt ihr mir getan.“ (Matthäus 25,45)

Wer also an Gott den Schöpfer glaubt, der den Menschen – jeden Menschen, ins Dasein ruft, der muss den unbedingten Wert menschlichen Lebens zur Geltung bringen und sich für das Recht auf Leben einsetzen. Denn damit wird der Schöpfer und Geber des Lebens geehrt.

1.2. Der vorgeburtliche Mensch

Die Frage, ab wann denn der Mensch ein Mensch sei, wird von Philosophen und Religionen durchaus unterschiedlich beantwortet. Aristoteles (384 – 322 v. Chr.) vertrat die Ansicht, dass ein Junge erst 40 Tage nach der Zeugung eine Seele erhält, ein Mädchen gar erst nach 80 Tagen. Der römische Jurist Papinian: „Eine noch nicht geborene Leibesfrucht war kein richtiger Mensch“. In der Folge sprechen einige Historiker für die Antike von einer „exzessiven Abtreibungspraxis“ (vgl. Dtsch. Ärzteblatt 22.03.13).

Im Buddhismus ist der Mensch ab der Zeugung schützenswert. Eine breite rabbinische Tradition des Judentums spricht vom 41. Tag nach der Befruchtung, ab dem der Mensch ein Mensch ist. Andere sagen gar, dass erst der bzw. die von einer Frau Geborene ein Mensch sei.

Im Islam beruft man sich auf Aussagen Mohammeds (im Hadith), dass 42 Tage nach der Empfängnis die Schwangere von einem Engel besucht wird, der das Kind zu einem menschlichen Wesen macht. Andere Korangelehrte beziehen sich allerdings auf eine andere Äußerung, nach der die Beseelung des Menschen erst 120 Tage nach der Befruchtung geschieht.

Die Bibel hat einige Texte, in denen sehr explizit der noch-nicht-geborene Mensch als von Gott gewolltes Subjekt bezeichnet wird. Ausgangspunkt ist der „Ursegen“ im Schöpfungsbericht (1.Mose 1,28) „Seid fruchtbar und mehret euch“.

Indem hier die Sexualität mit dem Segen der Fruchtbarkeit verbunden wird, ist logischerweise auch die „Leibesfrucht“ ein Segen Gottes, wie Psalm 127 explizit sagt: „Kinder sind eine Gabe Gottes und Leibesfrucht ist ein Geschenk.“

Ausführlich beschreibt dann Psalm 139 im Lob, wie Gott den Beter im Mutterleib „geformt“ hat, ja, dass Gott den Menschen schon vor dem Gestaltwerden wahrnahm: „Deine Augen sahen mich, da ich noch nicht bereitet war.“ (Vers 16).

Einen Schritt weiter geht Jeremia 1 insofern, als dort die vorgesehene Laufbahn des Menschen schon pränatal geplant erscheint. Jeremia wird gesagt: „Ich kannte dich, ehe ich dich im Mutterleib bereitete, und sonderte dich aus, ehe du von der Mutter geboren wurdest, und bestellte dich zum Propheten für die Völker.“ (Jeremia 1,5).

Beachtlich ist auch der Bericht über Johannes den Täufer, der im Mutterleib mit Bewegungen reagiert, als die gerade erst mit dem Messias schwanger gewordene Maria zu Besuch kommt. (Lukas 1,41)

1.3. Biologische Erkenntnisse

Das Bekenntnis des Schöpfers führt folgerichtig zur Bejahung der Naturwissenschaften und zur Akzeptanz ihrer gesicherten Erkenntnisse. Denn die Schöpfung, die im Glauben bezeugt wird, ist die gleiche, die erforscht werden kann. Daher gewinnen die biologischen Erkenntnisse durchaus geistliche Relevanz für die Beurteilung der Frage nach der Menschenwürde.

Nun hat aber die Genetik sehr eindeutig gezeigt, dass die komplette Erbinformation bei der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle und der Bildung der neuen DNA entsteht. Hier ist der Beginn der unverwechselbaren Individualität des Menschen.

Die moderne Embryologie und Genetik hat also die These von Ernst Haeckel, wonach der Mensch im Mutterleib Stadien von verschiedenen Tieren durchläuft – Ontogenese als Wiederholung der Phylogenese – gründlich widerlegt und bestätigt die biblische Sicht der Gottebenbildlichkeit und Menschenwürde ab dem Datum der Zeugung.

  1. Das Erlösungswerk von Jesus Christus

2.1. Die Inkarnation/Menschwerdung

Die Embryonalentwicklung des Menschen ist aus christlicher Sicht nicht nur ein immer neues Schöpfungswerk Gottes, sie ist darüber hinaus geadelt durch die Inkarnation des Logos, die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus. Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns und wir sahen seine Herrlichkeit“ (Johannes 1,14).

Das Weihnachtswunder, das wir jeden Heiligabend zelebrieren, nimmt seinen Anfang mit der Ankündigung der Schwangerschaft durch den Engel Gabriel. Die Katholische Kirche hat daher mit innerer Logik das Fest von Mariä Verkündigung am 25. März eingeführt. Damals kam die Kraft des Heiligen Geistes über Maria und sie wurde ohne Zutun eines Mannes schwanger.

Natürlich waren sich die biblischen Zeugen bewusst, dass sie hier Einmaliges zu Papier brachten. Schade und fatal, dass sich die heutige akademische Theologie weitgehend an den Wahrheitsbegriff der Wissenschaft gebunden hat, der nur das als wahr anerkennt, was überall und jederzeit genauso experimentell wiederholt werden kann.

Damit werden neben vielen anderen Wundern auch Jungfrauengeburt und Auferstehung aus dem Glaubensschatz vieler (vorrangig evangelischer) Theologen gestrichen. Dabei ist die Selbstentäußerung des ewigen Gottessohnes (wie sie uns in Philipper 2,5ff im sog. Christushymnus vorgestellt wird) gerade das leuchtende Beispiel für die Liebe als Hauptwesenszug Gottes.

Er kommt seiner Menschheit so nah, dass das Wort buchstäblich „unter die Haut geht“. Bloß gut, dass weder Maria auf die Idee kam, die Nidation mittels Mifegyne zu verhindern, noch Josef auf die Beendigung der ungewollten Schwangerschaft drängte.

Der Gottessohn mutete sich und unserem Leistungsdenken (!) eine neunmonatige Embryonalentwicklung und nachfolgende Kindheit, Pubertät und Jugendzeit zu, bevor er mit knapp 30 Jahren dann seine spezielle Wirksamkeit begann. Wenn das keine Empfehlung für die menschliche Persönlichkeitsentwicklung ist!

2.2. Die Kreuzigung von Jesus Christus

Alle christlichen Konfessionen sind sich darin einig, dass Kreuzigung und Auferstehung von Jesus Christus das größte Heilsgeschehen für die gesamte Menschheit, ja den ganzen Kosmos ist. Warum? Gottes Offenbarungswort in der Bibel bezeichnet den Tod von Jesus als stellvertretendes Sühneopfer, wodurch jede Sünde, die reumütig bekannt wird, abgegolten ist und der Mensch die volle Gemeinschaft der Kinder Gottes genießen kann.

Diese Botschaft ist für die christliche Lebensrechtsarbeit sehr wichtig. Zum einen unterstreicht sie den unvergleichlichen Wert jedes Menschen, dem gesagt wird „für dich gegeben… für dich vergossen“ und die gewaltige Größe der Liebe Gottes. Zum anderen ermöglicht sie, dass Menschen Mut schöpfen können, auch massive Fehlentscheidungen ihres Lebens zuzugeben. Das Tabu vollzogener Abtreibungen kann überwunden werden durch das Angebot von Vergebung und Heilung.

Weiterhin ist das Leiden und Sterben Jesu auch eine Antwort auf die moderne Frage, wann denn ein Leben nicht mehr lebenswert sei und daher aus Barmherzigkeit beendet werden darf oder soll. Gottes Sohn hat eben nicht nur den Tod auf sich genommen, sondern auch das vorausgehende Leid. Er war, wie Psalm 22,7 formuliert „kein Mensch (mehr) sondern ein Wurm“. „Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. …, dass man das Angesicht vor ihm verbarg“ (Jes. 53,3).

Daher ist der durchaus angstmachende Prozess des Sterbens eingebettet in die Gegenwart Christi und geadelt durch ihn.

2.3. Die Auferstehung von Jesus Christus

An Ostern wurde deutlich, dass der Tod überwunden ist. Es ist nicht alles aus, weder bei alten noch bei jungen Menschen, auch nicht für Menschen, die im Mutterleib gestorben sind. In Jesus gibt es Hoffnung auf Auferstehung, auf Gerechtigkeit, die auf dieser Welt sooft unter die Räder kommt, und auf eine Vollendung in Herrlichkeit.

Wir werden also einerseits zur Rechenschaft gezogen, müssen Rede und Antwort stehen für unsere Untaten und unser gleichgültiges Zuschauen. Andererseits wird es eine Gemeinschaft neuer Qualität geben „am Tisch im Reich Gottes“, wie Jesus in Lukas 13,29 verheißt. Hier darf man sich durchaus auch eine versöhnte Begegnung mit den nichtgeborenen Kindern erwarten. Diese Hoffnung auf Gottes wunderbare Vollendung gibt dem christlichen Einsatz für das Leben den langen Atem.

Egal, wie viel auf dieser Welt erreicht werden kann und wieviel Einsatz auch scheinbar ohne Erfolg ist: Wir glauben, dass wir mit der Ewigkeit im Bunde sind und halten uns deshalb an die Ermutigung von Paulus am Ende seines großen Auferstehungskapitels in 1.Korinther 15: „Darum, meine lieben Brüder und Schwestern, seid fest und unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, denn ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.“

  1. Das Wirken des Heiligen Geistes

Die Frucht des Heiligen Geistes nach Galater 5 und 1. Korinther 13 ist zuerst und umfassend Liebe, was auch gar nicht anders sein kann, wenn Gott selbst Liebe ist (1. Johannes 4,8). Diese Liebe ist natürlich schon im AT der Kern aller Gebote und ethischen Forderungen.

Daher ist das Neue des Neuen Bundes – das wird oft übersehen, gerade in der evangelischen Theologie, die gern die evangelische Freiheit gegen die Ordnungen des Gesetzes ausspielt – gerade nicht eine Relativierung der alttestamentlichen Gebote, sondern dass Gott seine Gebote, die der Mensch im Alten Bund nicht halten konnte, mit Hilfe seines Geistes in die Herzen seines Volkes schreibt.

Jeremia 31,33: „Das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel schließen will nach dieser Zeit, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein.“ – Insofern dürfen und müssen wir in der Bibel auch in Bezug auf lebensrechtliche Fragen eine Einheit in der Ethik des AT und NT erwarten.

3.1. Das Tötungsverbot im Dekalog

In den am Sinai offenbarten Gesetzessprüchen heißt es sehr allgemein „Du sollst nicht töten!“ Aus dem biblischen Kontext muss geschlussfolgert werden, dass es sich hier um die absichtliche gewaltsame Beendigung eines menschlichen Lebens handelt. Ist damit auch die Abtreibung gemeint? Insofern es sich ja um menschliches Leben handelt, das absichtlich und gewaltsam beendet wird, muss diese Frage eindeutig bejaht werden.

Genauso wie in 1. Mose 4 das unschuldige Blut von Abel „zum Himmel schreit“, der von seinem Bruder Kain aus Neid umgebracht wurde, hört Gott auch die stummen Schreie der Abgetriebenen und wird die Schuldigen dafür zur Rechenschaft ziehen.

Christen, die mit der Gabe des Heiligen Geistes nicht nur die Gebote, sondern auch das Herz Gottes in sich tragen, werden für die stummen Schreie derer, denen das Leben noch vor der Geburt genommen wird, empfänglich sein. Sie können nicht schweigen zu diesem Unrecht, sondern reagieren priesterlich mit Fürbitte und prophetisch mit Protest.

3.2. Die Berufung zur Nächstenliebe

Das „Schma Jisrael“, das Glaubensbekenntnis der Juden, fordert vom Menschen die exklusive Verehrung und Liebe zu Gott. 5.Mose 6,5: „Du sollst den HERRN, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft.“

Wenn Jesus dann in der Bergpredigt diesem Gebot die Forderung der Nächstenliebe mit den Worten „Das andere aber ist ihm gleich“ hinzufügt, dann hat er mit dieser Verbindung etwas Fundamentales sowohl über das Wesen Gottes als auch über das Wesen des Menschen ausgesagt: Gott liebt die Menschen und die Menschen tragen Gottes Bild. Darum wird die Liebe zu Gott konkret in der Liebe zum Menschen – und Menschen zu lieben ehrt Gott den Schöpfer. Entsprechend sagt es auch der Apostel in 1. Johannes 4,20: „Wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, der kann nicht Gott lieben, den er nicht sieht.“

3.3. Ein Konflikt der Nächstenliebe: Mutter oder Kind? – Ein Exkurs

Spätestens nach der Aussage von Abtreibungsärztin Kristina Hänel, sie sei Lebensschützerin, sollte uns bewusst sein, dass der Ruf nach Nächstenliebe und -hilfe je nach Lebenslage und Prioritätensetzung sehr unterschiedlich gehört und interpretiert wird. Frau Hänel meint, sie schütze das Leben von Frauen. Das Netzwerk „Ciocia Basia“ (deutsch: Tante Barbara) argumentiert mit der Nächstenliebe für polnische Frauen, denen in ihrer Heimat eine Abtreibung verwehrt ist, denen sie deshalb in Deutschland zu einer (illegalen) Abtreibung verhelfen und für die sie Spenden einwerben.

Auch Abby Johnson, deren Geschichte im Film „unplanned“ dargestellt wird, hat sich und ihrem Umfeld jahrelang erklärt, dass sie etwas Gutes für Frauen tut, wenn sie ihnen bei dem schweren Gang zur Abtreibung ihres Kinders beisteht.

Vor allem auf dem Hintergrund von unsicheren „Hinterhofabtreibungen“, bei denen die Komplikationsrate noch höher als bei klinisch versierten Ärzten ist, wird das Argument der christlichen Nächstenliebe ins Feld geführt nach dem Motto: Ihr wollt doch nicht etwa, dass Frauen sich solchen Quacksalbern in die Hände geben, also tut etwas für „sichere Abtreibungen“ auch in Entwicklungsländern!

Sind wir also gezwungen, um der Liebe willen abzuwägen zwischen dem Einsatz für das gezeugte Kind, dessen Leben nicht einfach gewaltsam beendet werden darf – und der Hilfe für die Mütter in psychischer und materieller Not?

Nein, denn erstens geht es hier nicht um zwei gleichwertige Rechtsgüter: die Selbstbestimmung der Mutter einerseits und das Leben des Kindes andererseits. Und zweitens ist auch für die Mutter selbst die Abtreibung eine Untat, die ihrem Leben Lasten auflegt und Segen vorenthält.

Und die neuzeitliche Argumentation, man müsse aus Liebe zu den nachfolgenden Generationen Geburten verhindern, kann erst recht nicht überzeugen, da ein Weltrettungsplan, der einzigartige Menschen opfert, ein überheblicher menschlicher Wahnwitz ist, der fatal an die Heilsfantasien von Diktatoren des vergangenen Jahrhunderts erinnert.

Natürlich reicht es nicht, den Frauen, denen eine Abtreibung als Lösung ihres Problems erscheint, einfach nur ein „Nein“ entgegenzuhalten. Es geht um Unterstützung. Dafür ist zuerst der Kindesvater, aber auch das Umfeld von Familie und Gesellschaft herausgefordert, Verantwortung zu übernehmen, die Frauen zu unterstützen und ihren Ängsten mit tatkräftiger Hilfe zu begegnen. Darum wird sich jede Lebensrechtsbewegung immer für das Wohl von Mutter und Kind einsetzen, auch nach der Geburt.

Schlussgedanken:

Wenn die Würde und das Lebensrecht des Menschen so eng mit dem Wesen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, verwoben sind, dann muss es nicht wundern, dass der Widerstand gegen friedliche Lebensrechtsarbeit so aggressiv, oft hysterisch und geradezu irrational ist.

Es handelt sich hier nicht nur um eine Frage gesellschaftlicher Moral, sondern – ähnlich wie bei dem Phänomen des Antisemitismus – um eine geistliche Auseinandersetzung Licht gegen Finsternis. Daher hat auch der Gebetsdienst einen entscheidenden Platz in der Lebensrechtsarbeit.

Denn wir spüren an dieser Front die Wahrheit, die uns Paulus in Epheser 6,12 eindrücklich ins Stammbuch schreibt: „Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, mit den Herren der Welt, die über diese Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.“

Um hier etwas auszurichten, reichen die besten Argumente, die reichsten Unterstützer und die empathischsten Berater nicht aus. Es braucht Gebet, Gebet, Gebet… und Gottes Erbarmen.

Kommentare

2 Antworten

  1. Wie wahr ist diese Botschaft und wie wunderbar ist unser Gott! Gerade nach unserer letzten Sonntagspredigt, in der auch darauf hingewiesen wurde, dass die Kindertötung ein altes Vorgehen des Feindes ist, weil er versucht, Gottes Pläne zu verhindern – derzeit gibt es jährlich 73 Millionen Abtreibungen auf der Welt- spürte ich, Gottes Trauer um diese Kinder, es bricht Ihm das Herz und wir trauern mit Ihm und sind Wächter auf der Mauer, die dafür eintreten, dass dem Feind Einhalt geboten wird und das Töten aufhört.

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