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Pater Lothar Groppe wird heute 90 Jahre alt

Von Felizitas Küble

Lothar Groppe erblickte am 30. Juli 1927 in Münster (Westfalen) das Licht der Welt  – deshalb ist er heute 90 Jahre alt geworden.

Wir gratulieren unserem langjährigen Freund, redaktionellen MITarbeiter und Mitstreiter, dem katholischen Priester Lothar Groppe, von Herzen zu seinem Wiegenfest, wünschen ihm alles Gute und reichen Segen des Himmels.

Der Jesuitenpater (siehe Foto) wirkte als junger Geistlicher zunächst an zwei Gymnasien des Ordens. Später war jahrzehntelang als Krankenhausseelsorger in Bad Pyrmont und als Schriftsteller tätig, zeitweise auch als Gemeindepfarrer in Österreich, als Militärseelsorger, als Dozent und Militärdekan an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg sowie als Leiter von Radio Vatikan (dt. Sektion).
Von 1973 bis 1987 hielt er Vorlesungen und Seminare für die österreichischen Generalstabs-Lehrgänge.
Der Ordenspriester ist nicht nur ein Sohn des Widerstandskämpfers und Anti-Nazi-Generals Theodor Groppe, sondern hat selber als Schuljunge von 12 Jahren deutlich gegen Hitler Stellung bezogen. Er war mehrfach „Gast“ der Gestapo (Geheimen Staatspolizei)  – aber nicht zum Kaffetrinken eingeladen, sondern zum Verhör bestellt. Nach dem Krieg wurde er von der Besatzungsmacht als „politischer Verfolgter“ anerkannt.
Sein Vater Theodor Groppe war Generalleutnant und Divisionskommandeur am Westwall. Man nannte ihn den „Schwarzen General“ (schwarz = katholisch). In der Stadt Hanau, wo er einige Zeit gewirkt hatte, ist eine Straße nach ihm benannt (siehe Foto).
Weil er den NS-Schergen widerstand, insbesondere SS-Reichsführer Himmler widersprach, wurde er 1942 militärisch deradiert, aus der Wehrmacht ausgestoßen und im August 1944 von der Gestapo verhaftet. Durch Flucht aus der Festung Küstrin entging er der geplanten Hinrichtung und konnte die Kriegszeit überleben.

Theodor Groppe verhinderte durch seinen Schießbefehl gegen Judenverfolger eine von der NSDAP befohlene „Volkskundgebung gegen die Juden“. Vor allem bei Juden im Saarland war er als „Judenretter“ bekannt und verehrt.

Die  Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT brachte das Porträt von Generalleutnant Groppe auf die Titelseite (siehe Foto), als sie den militärischen Widerstand gegen Hitler würdigte (Graf Stauffenberg und Co); zudem erschien ein Interview mit seinem Sohn Lothar Groppe.
Dieser studierte Jura und trat 1948 in den Jesuitenorden ein. Am 31. Juli 1959  – also einen Tag nach seinem Wiegenfest – wurde Lothar Groppe zum Priester geweiht. (Folglich feiert der Geistliche morgen sein Priesterjubiäum.)
Pater Groppe schrieb regelmäßig für unsere KOMM-MIT-Zeitschrift und unseren  KOMM-MIT-Kalender, zudem veröffentlichte der diverse Broschüren in unserem Christoferuswerk, das dieses CHRISTLICHE FORUM (CF) betreibt. Auch für das CF schrieb er mehrere Gastbeiträge.
Zu unserem Team, unseren MITarbeitern, Praktikanten und ehrenamtlichen Helfern pflegte er stets einen guten Kontakt (siehe FOTO: bei der Begrüßung eines jungen Ferienhelfers). Einige von ihnen lud er gerne zu seinen Geburtstagsfeiern oder Jubiläen ein.

Zudem publizierte der geradlinige Pater jahrzehntelang in dutzenden von Zeitungen und Publikationen vom „Theologischen“ über die „Preußische Zeitung“ bis zum „Soldat im Volk“; zudem schrieb er z.B. für die evangelische Zeitschrift „Erneuerung und Abwehr“ der bibelorientierten Evangelischen Notgemeinschaft und war mit dem evang. Politikwissenschaftler Klaus Motschmann befreundet. (Hier unser Nachruf auf Professor Motschmann: https://charismatismus.wordpress.com/2016/12/10/wir-trauern-um-prof-dr-klaus-motschmann/)
Pater Groppe SJ gehörte zu dem vom konservativen Juden Gerhard Löwenthal („ZDF-Magazin“) mitbegründeten „Konservativen Büro“ in Bielefeld. Ebenso wie der  –  ebenfalls NS-verfolgte  –  Löwenthal setzte sich Groppe stets für einen gesunden und vernünftigen Patriotismus (Vaterlandsliebe) und für die deutsche Wiedervereinigung ein; zudem würdigte er die deutschen Heimatvertriebenen und erinnerte immer wieder an ihr Schicksal – auch bei einer weithin bekanntgewordenen Predigt im Kölner Dom.

Im Vorjahr brachte Pater Groppe im hohen Alter von 89 Jahren ein geschichtsträchtiges Buch (siehe gelbe Abbildung) heraus, das sich mit der kirchlichen Rettung von Juden und Judenchristen in Wien während der NS-Diktatur befaßt. (Näheres hier:  https://charismatismus.wordpress.com/2016/09/28/wie-jesuitenpater-ludger-born-und-sr-verena-buben-bedrohte-juden-retteten/
Er stand im guten Kontakt mit Erzbischof Johannes Dyba. In unserem Gedenkband „Der Löwe von Fulda“ ist auch ein fundierter Beitrag von Pater Groppe enthalten. Darin würdigt er den mutigen Oberhirten von Fulda sowohl als Mensch wie als Bischof.

Das vorletzte Bild zeigt den einsatzfreudigen, couragierten, freundlichen und humorvollen Geistlichen im afrikanischen Busch mit einem Esel.
Der vielseitig interessierte Pater war überall in der Welt herumgekommen, ist mit Bischöfen, Priestern und Laien, mit katholischen und evangelischen Christen aus nah und fern befreundet   –  doch sein größter Freund, sein HERR, Heiland und König ist Jesus Christus  – und der Einsatz für Gottes Reich ist das Herzstück seines Lebens.

Unsere Autorin Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Verlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt.
 

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