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Paulus exkommuniziert einen Inzucht-Täter, um dadurch dessen Seele zu retten

Aus der heutigen liturgischen Lesung der kath. Kirche: 1 Kor 5,1-8:

Brüder! Übrigens hört man von Unzucht unter euch, und zwar von Unzucht, wie sie nicht einmal unter den Heiden vorkommt, dass nämlich einer die Frau seines Vaters hat. Und da macht ihr euch noch wichtig, statt traurig zu werden und den aus eurer Mitte zu stoßen, der so etwas getan hat. P1020947

Was mich angeht, so habe ich – leiblich zwar abwesend, geistig aber anwesend – mein Urteil über den, der sich so vergangen hat, schon jetzt gefällt, als ob ich persönlich anwesend wäre:

Im Namen Jesu, unseres HERRN, wollen wir uns versammeln, ihr und mein Geist, und zusammen mit der Kraft Jesu, unseres HERRN, diesen Menschen dem Satan übergeben zum Verderben seines Fleisches, damit sein Geist am Tag des HERRN gerettet wird.

 

 

Kommentare

6 Antworten

  1. Nach dem ersten Brief schrieb Paulus den Korinthern einen zweiten Brief. Er fordert sie auf, dem reumütigen Mann, der allem Anschein aus der Gemeinde ausgeschlossen worden war und seine Sünde bereute, zu verzeihen und ihn zu trösten (2.Kor. 2,6-11)

  2. Ich weiß nicht, ob ich die Bibelstelle richtig verstehe: aber ich meine, da geht es nicht um Exkommunikation, sondern um die leibliche Tötung des Sünders als Strafe, die dann vor der jenseitigen Strafe durch Vorwegnahme bewahren soll. Diese Lesart hat sich ja wohl bis in die Zeit der Aufklärung erhalten. Demgegenüber macht eine Exkommunikation zur Rettung des Geistes wohl keinen Sinn.

    1. Guten Tag,
      abgesehen davon, daß die christlichen Gemeinden in der Unterdrückung durch das Römische Weltreich oder sonstige saatliche Mächte gar keine Befugnis zur Ausübung der Todesstrafe hatten, geht es hier darum, jemanden erstens aus der Gemeinde und damit aus der Kirche auszuschließen und ihn zweitens zur Bestrafung dem Satan zu übergeben, damit er zur Besinnung kommt und so für das ewige Heil gerettet wird. Auch eine Exkommunikation hat genau diesen Sinn, den schweren Sünder zur Buße zu führen, denn wenn er in der Gemeinde verbleiben könnte, würde er sich vielleicht Illusionen über seinen Zustand hingeben.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

    2. Was heißt überhaupt „dem Satan übergeben, zum Verderben seines Fleisches“? Wirklich nur, aus der Kirche ausschließen? Irgendwie graust mir bei dieser nebulösen Formulierung.
      Übrigens: In der Bibelstelle ist von der „Frau seines Vaters“ die Rede, nicht von der eigenen Mutter. Es hätte also auch die Stiefmutter sein können. In diesem Fall wäre es keine Inzucht gewesen…

      1. Guten Tag,
        im Stiefmutter-Fall zwar keine Inzucht im biologischen Sinne, wobei früher in Deutschland und anderen Staaten auch Inzest von Adoptiv- oder Stief-Vätern/Müttern bestraft wurde – und heute noch wird, wenn die Jugendlichen unter 18 Jahre alt sind, denn die Minderjährigen befinden sich in einem Abhängigkeitsverhältnis zu den Eltern. Zudem geht es um den seelischen Schutz der Familie, nicht allein um genetische Bedenken etc.
        Freundlichen Gruß!
        Felizitas Küble

      2. Ihnen graust zu Recht, denn es ist wörtlich zu nehmen.
        Offenbar ging dem aber ein Ritual voraus, ähnlich der heutigen Exkommunikation.
        Das heutzutage das alles nicht mehr ernstgenommen wird, ist wahrlich grauenhaft !

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