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Pfarrer Spätling fordert Bischof Genn auf, nicht an der Jugendsynode in Rom teilzunehmen

Von Felizitas Küble

Der katholische Geistliche Paul Spätling aus Emmerich hat seinen Bischof Dr. Felix Genn (Münster) in einer öffentlichen Stellungnahme aufgefordert, nicht  – wie geplant – an

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der Jugendsynode teilzunehmen, die im Oktober 2018 in Rom durchgeführt wird, sondern bewußt hierauf zu verzichten.

FOTO: Pfr. Spätling (Dritter von rechts) beim Lebensrechts-Gebetszug 2015 in Münster

Der theologisch konservative Pfarrer, in dessen Familie sich selber ein Opfer sexuellen Mißbrauchs durch einen Priester befindet, erinnert den Oberhirten des Bistums Münster an den „Mut“ des US-amerikanischen Kardinals Tobin und des niederländischen Weihbischofs Musaerts, die eine Einladung zu dieser Synode abgesagt hatten:

„Die Begründung: Bei soviel Mißbrauch von Jungen bis hin zu Bischöfen und Kardinälen verbiete sich zu diesem Zeitpunkt eine Teilnahme.“

Der Priester bemängelt, daß „Papst Franziskus für solche Begründungen leider gänzlich unempfänglich“ sei.

Pfarrer Spätling übt sodann deutliche Kritik an einigen Vorgängen in der Diözese Münster: Aus seiner Sicht laufen die vor vier Jahren von Bischof Genn (siehe Foto) angeordneten Präventionsmaßnahmen zum Schutz von Kindern „ins Leere“:

Er erinnert zum Beispiel an den Fall des Pastors Norbert Happe in Beelen, der pro-homosexuelle Romane in die Pfarrbücherei seiner Gemeinde eingestellt und sie Jugendlichen ausdrücklich empfohlen hat: „Der Bischof verweigert dazu jede Stellungnahme. Und der Pfarrer macht fröhlich weiter“, beklagt Pfr. Spätling. (Näheres über diese Causa in unserem CHRISTLICHEN FORUM: https://charismatismus.wordpress.com/2018/09/17/pfarrer-happe-schenkte-katholischer-buecherei-schwule-sexromane-zum-verleihen/)

Der Autor stellt daher grundsätzlich die Frage:

„Was bewirken des Bischofs Präventionsmaßnahmen? Sind sie nur Show? So habe ich es damals empfunden, als Genn mit viel Presseaufwand Priester und bezahlte Laienkräfte der Diözese in die große „Halle Münsterland“ zusammentrommelte. Wollte er der beste unter den deutschen Bischöfen in dieser Angelegenheit sein? Eine Kampagne fürs Image?“

Im Bistum Münster seien, so Pfr. Spätling weiter, „Klamaukmessen  mit Nebel- und Lichtwerfern“ in Mode, nicht jedoch das biblisch orientierte Predigen über Sexualität und Gottes Gebote, z.B über 1 Kor 6,9, wo der Apostel Paulus schreibt: „Täuscht euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Weichlinge noch Knabenschänder, weder Diebe noch Habgierige, nicht Säufer, nicht Lästerer, nicht Räuber werden das Reich Gottes erben.“

Der Verfasser übt außerdem Kritik an Bischof  Genns Schlagwort vom „Klerikalismus“, der angeblich die Ursache für die Mißbrauchskrise in der Kirche sei. 

Pfarrer Spätling schreibt dazu wörtlich: „Stattdessen gibt Bischof Genn vor, daß für diesen Mißbrauch angeblich der Klerikalismus in der Kirche verantwortlich sei – ganz nach Franziskus.“

Er verweist als Kontrapunkt auf Kardinal Gerhard Müller, „den zwangsemeritierten Präfekten der Glaubenskongregation“. Der vatikanische Würdenträger (siehe Foto) habe der Ablenkungs-Floskel „Klerikalismus“ am 15.9.2018 in Rom eine klare Absage erteilt:

„Nicht der Klerikalismus, „was immer das sein mag“, sondern die Abkehr von der Wahrheit und die moralische Zügellosigkeit seien die Wurzel des Übels. Die Korruption der Lehre ziehe immer die Korruption der Moral nach sich und manifestiere sich in ihr: „Die schwere Versündigung an der Heiligkeit der Kirche ohne Gewissensbisse ist die Folge der Relativierung des dogmatischen Fundaments der Kirche.“

Pfr. Spätling fügt hinzu: „Das heißt im Klartext: Die Ursache für alle diese sittlichen Verfehlungen ist der Glaubensverlust.“

Abschließend äußert sich der Geistliche skeptisch über Werbefeldzüge des Bistums, über „großangelegte Pressekampagnen unseres Bischofs von Münster – Stichwort: „Markenentwicklung – Marketing“ – so diese Millionen an Geldern verschlingende Kampagne. Unser Glaube wird nicht „vermarktet“…

Der Glaube hat ein Fundament. Aber gerade diese Grundlagen des Glaubens werden seit mindestens 50 Jahren von den deutschen Bischöfen sträflich vernachlässigt.“

Unsere Autorin Felizitas Küble leitet hauptamtlich den KOMM-MIT-Verlag in Münster sowie ehrenamtlich das Christoferuswerk, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt.

Ergänzender und aktueller Artikel zu Kardinal Müller: https://charismatismus.wordpress.com/2018/08/30/wurde-mueller-als-glaubenspraefekt-entlassen-weil-er-die-weiche-welle-verweigerte/

Kommentare

7 Antworten

  1. Was steckt hinter dem Hype um Evangelikale Freikirchen?
    Immer mehr junge Menschen fühlen sich dort wohl. Zu Besuch bei einer „Celebration“ in München.
    Von Tami Holderried

    https://www.jetzt.de/studium/evangelikale-freikirchen-haben-zulauf-was-ist-das-faszinierende-daran

    Bibeltreu und konservativ – Evangelikale auf dem Vormarsch

    Als die Urenkel der Reformation könnten sie gelten, oder als deren Großneffen – je nach Stammbaumbestimmung. Kritische Beobachterinnen und Beobachter würden sie vielleicht sogar als Luthers unbequeme Verwandte beschreiben, die gar nicht selten aus der Reihe tanzen. Jedenfalls feiern auch sie heuer 500 Jahre Reformation: die evangelikalen Freikirchen in Österreich.

    https://oe1.orf.at/artikel/633160

    Konservative Evangelikale rufen Dachverbände auf Streitfragen zu klären

    https://www.ekd.de/news_2016_01_25_2_evangelikale_bibelauslegung.htm

    Ein herzensfrommer Brüderbund

    https://www.zeit.de/1987/07/ein-herzensfrommer-bruederbund/seite-2

  2. Danke für den Begriff „Klamauk- und Nebelmessen“.
    Auch dieses seltsame Nightfever setzt doch mehr auf Dramatik, Sentiment und Inszenierung.
    In Folge davon ist den Jugendliche eine normale Sonntagsmesse laaaaangweilig.
    Das hängt aber nicht nur von der Bistumsleitung ab, sondern vom jeweiligen offiziellen Jugendseelsorger, welcher vom Bischof eingesetzt wird, und da ist es ja nicht weit her in den letzten Jahren.
    Wenn man bedenkt, was diese Münsteraner Jugendseelsorger sonst so von sich geben an Interviews im Internet. Nein Danke.
    Und zu Pfarrer Spätling: Aus ihm hat man ein „Bauern-Opfer“ gemacht – ganz in westfälischer Tradition.

      1. liebe ester,
        ich gehe wenigstens einmal pro Woche zur Anbetung. Dazu brauche ich keinen Kunstnebel, keine Musikuntermalung und keine Lichteffekte. Diese bewusste emotionale Inszenierung ist nichts für mich. Ich finde das einfach übertrieben. Hier wird mit Effekten eine Emotion manipuliert.
        Danke nein.

    1. Ein typisches Beispiel für einen durchaus gläubigen echten Christen, der aber leider zu beschränkte konfessionelle Denkschranken besitzt, ist der Lutheraner Horst Koch mit seinem Internetauftritt bzw. seiner Website mit freien Online-Texten. Dennoch kann und darf man auch mit traditionellen Lutheranern um den Heiligen Geist als Geist Gottes und „Geist der Weisheit und Offenbarung“ beten. Auf katholischer Seite sind das Gegenstück die – durchaus echten – katholischen Traditionalisten der „Zeugen der Wahrheit“-Website mit Forum. Man sollte sich von deren zu engstirnigen konfessionellen Sichtweisen und Standpunkten aber nicht vom ökumenischen Gebet mit anderen Christen dem Neuen Testament gemäß abhalten lassen.
      Wenn man Interesse an philosophischen und mystischen Zusammenhängen und theologischen Hintergründen hat, dann empfiehlt sich auch die Lektüre der Schriften von Justin dem Märtyrer als Kirchenlehrer und Kirchenvater und des Heiligen Irenaeus von Lyon, der von diesem die Logos-Theologie übernahm, und dem die orthodoxen und orientalischen Kirchen des Ostens als Theologen meist folgen, und von Clemens von Alexandrien.

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