Taser, sogenannte Distanzelektroimpulsgeräte, flößen Respekt ein. Die Polizei nutzt sie immer häufiger, um Angreifer außer Gefecht zu setzen:
Das Gerät summt bedrohlich laut. Ein grelles Warnlicht scheint dem Angreifer ins Gesicht, sobald die gelb-schwarze Waffe gezogen ist. Wird der Abzug gedrückt, schießen Pfeilelektrode mit Druck aus der Pistole, bohren sich in den Körper des Gegners und legen seine Muskeln lahm.
Die Gewaltkriminalität ist auf dem höchsten Stand seit Jahren, das zeigt die jüngst veröffentlichte Kriminalstatistik. Auch Polizisten werden immer häufiger angegriffen. „Die Spirale der Gewalt geht immer weit nach oben“, sagt Ralf Kusterer (siehe Titelfoto), Vize-Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG).
Im vergangenen Jahr wurden jeden Tag laut Statistik durchschnittlich 305 Polizisten Opfer von Straftaten. Die Beamten auf der Straße haben es zudem mit immer mehr drogenabhängigen oder psychisch auffälligen Menschen zu tun, die teils nicht mehr ansprechbar sind oder keinen Schmerz mehr spüren. In solchen Extremsituationen, die über Leben und Tod entscheiden können, müssen Beamte blitzschnell und unter großem Stress entscheiden.
Optionen im Ernstfall
Der DPolG Bezirksvorsitzende Ravensburg, Marcus Haider, kennt sich mit der Gewalt auf der Straße aus. Dort werde es rauer, sagt er. Er selbst sei schon im Einsatz geschlagen und mit einem Messer verletzt worden.
Was aber tun? Mit dem Schlagstock müsse man bei einem Angriff sehr nah an sein Gegenüber heran, damit riskiere man selbst Verletzungen. Und das Pfefferspray? Wirke häufig nicht, habe keine „Mannstoppwirkung“, so Haider. Häufig bleibe den Beamten zur Eigensicherung nur der Griff zur Dienstwaffe – mit potenziell tödlichen Folgen.
Der Taser, so argumentieren Befürworter, könne die Lücke zwischen Schlagstock und Schusswaffe füllen – und so Leben retten.
Quelle und weitere Infos hier: https://www.dpolg.de/aktuelles/news/dpolg-fordert-einfuehrung-des-tasers/