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Web-Portal der Bischofskonferenz beklagt wachsende Schelte an Papst Franziskus

Von Felizitas Küble

„Katholisch.de“ ist die amtliche Webseite der Deutschen Bischofskonferenz. Mit theologisch konservativen Anwandlungen ist hier also nicht zu rechnen.

Am heutigen Dreikönigs-Fest fühlt sich das Portal zur mannhaften Verteidigung des Papstes aufgerufen  –  ein Vorgang, den man unter dem Pontifkat von Benedikt XVI. dort nicht gewohnt war, was erst recht für die linkskatholische Zeitschrift „Publik Forum“ gilt.

Foto: Radio VatikanUnter dem Titel „Soll der Reformpapst niedergemacht werden?“ schreibt Thomas Seiterich über die „Papstkritik von Konservativen“. Der Autor ist Redakteur von „Publik Forum“.

Der Verfasser beklagt Versuche, den „Reformpapst“ Franziskus „niederzumachen“, was hoffentlich nicht gelinge. Sogar die katholische Zeitung „Tagespost“ (DT) beteilige sich an dem kritischen Treiben, nachdem der Papst laut DT drei Mitarbeiter der Glaubenskongregation ohne Angabe von Gründen entlassen hat.

Der Autor ist sich nun sicher: „Eine so massive kirchliche Kritik am Pontifex gab es noch nie seit 1870, als sich die Kirche beim Ersten Vatikanischen Konzil neu aufstellte.“

Die Zeiten werden aus Seiterichs Sicht zunehmend trister: „Der Papst hat es immer schwerer. Denn nur wenige stehen ihm im Ringen um Öffnung und Barmherzigkeit der Kirche so klar bei wie Kardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz.“

Jörg Ascherl schreibt auf diesem Portal in seinem Leserkommentar u.a.:

„Es mag gut sein, dass es noch nie so eine massive Kritik an einem Papst seit 1870 gegeben hat. Völlig grundlos? Es geht bei der Kritik (…) um die Fundamente des Glaubens, um die Gebote Gottes.

Das Oberhaupt der katholischen Kirche, der Garant der Einheit sein sollte, ist entweder nicht fähig oder willens, diese Kritik zu widerlegen. Ich persönlich habe den Eindruck, dass die Kirche unter Franziskus in einem nie dagewesen Tempo zerbröckelt. (…)

Ich kann diese ewigen, inzwischen inhaltsleeren Worthülsen von „Barmherzigkeit“ (Gleichgültigkeit?) und „jesuitischer Seelsorge“ langsam nicht mehr hören.
Hoffentlich hat Papst Franzikus noch bessere Verteidiger als Kardinal Marx an seiner Seite.“

Quelle für die Zitate: http://www.katholisch.de/aktuelles/standpunkt/soll-der-reformpapst-niedergemacht-werden

Foto: Radio Vatikan

 

Kommentare

12 Antworten

  1. „Muss sich das Web-Portal über Kritik wirklich wundern?“

    Entweder hält der Papst die Menschen (Katholiken) für dumm, sich selbst für unantastbar oder er unterliegt irgendeiner anderen Wahnvorstellung über das Amt, welches er zurzeit inne hat.

    Wer sich zu Beginn seines Pontifikats als barmherziger und einfühlsamer Kumpel aller Katholiken und anderer Zweibeiner vorstellt, der braucht sich nicht wundern, wenn diesem „Kumpel“ gelegentlich auch die Leviten gelesen werden.
    Aber der gute „Kumpel“ hat das wahrscheinlich ganz anders gemeint. Nur solange es ihm in den Kram passt, spielt er diese Rolle.
    Ruft demnächst noch ganz fürsorglich den letzten „Pommesbudenbesitzer auf Feuerland“ an, der sich über diesen Anruf mehr als nur erschrecken dürfte, aber für seine engsten Mitarbeiter scheint er nur ein müdes Grinsen, schroffes Verhalten, wenig Wertschätzung und vor allen Dingen keine Zeit zu haben.

    Da erweist er sich einmal mehr als Ignorant berechtigter Sorgen und Nöte, dessen Gesprächsbereitschaft gegen Null tendiert.

    Mein ganz persönlicher Eindruck:
    Er ist mangels Qualifikation nicht wirklich in der Lage, wichtige Frage von Seiten derer zu beantworten, die ihn geistig in die Tasche stecken könnten. Dann versteckt er sich dahinter, dass er Papst ist und degradiert sich vor katholisch interessierter Seite selbst, indem er sich in vornehm päpstliches Schweigen hüllt.
    Das ist mehr als nur erbärmlich und er erweist sich und dem Amt mit diesem Verhalten keinen Gefallen.
    Warten wir ab, gegen welche Klippe das päpstliche Schiffchen demnächst noch kracht.

    MfG

    1. Ich habe das Gefühl, den Menschen geht der Respekt vorm Papst etwas verloren, weil wir quasi 2 Päpste haben.

      Papst Benedikt ist zwar im Ruhestand, aber irgendwie auch da.

      Sollte Papst Franziskus sich in den Ruhestand verabschieden und noch ein 3.er „ganz in weiß“ erscheinen, dann wird es noch toller.

      Ich bin nicht scharf auf das Ende der Welt, aber wenn das Original wieder seinen Platz einnimmt, wäre das sehr gut.

      Wenn Jesus was sagt, was wünscht, dann kann es eigentlich keine Diskussionsrunden geben.

      Stellt Euch mal das Original im Petersdom vor.

  2. Der erzreaktionäre, willkürliche und super-ultramontane Pius IX., der das Papsttum zu einem Dogma aufbauen wollte (und das auch teilweise geschafft hat) als Vergleich?
    Das trifft die Sache wohl tatsächlich und unfreiwillig genauer als alles andere…

    Nehmen wir es doch als das, was es ist: Hier spielt einer die volle absolutistische Macht als Papst aus, und konsolidiert hat sie nicht etwa ein labernder Progressiver oder die bösen Modernisten (die wollten gerade das nie!), sondern ein Batallion an reaktionären Kräften des 19. Jh. Der ganze FSSPX-Laden tickt doch bis heute genauso! F. ist in gewissem Sinn, in seinem Hierachie-Macht-Gehabe perfekt Piusideologie-kompatibel.

    Es wird Zeit, endlich aufzuwachen:
    Der Kampf spielt sich nicht zwischen Progressiven und Traditionalisten ab, wobei die ersteren angeblich die Lehre verlassen, die letzteren sie angeblich beibehalten und schützen wollen.

    Beide Seiten haben die Lehre schon lange verlassen, und die Gläubigen haben die Wahl zwischen Pest und Cholera, wollten sie der Hierarchie folgen, ob die nun Kasper und Marx heißt oder Meisner und Burke. Die meisten Gläubigen wissen nicht mehr, was überhaupt der wahre Glaube IST.
    Da rumort unser F. herum mit seinem ewigen Barmherzigkeitsfimmel, den er gezielt und demagogisch einsetzt, um die Leute zu täuschen. Aber die Piussekte ist keinen Deut besser. Und wenn man ins normalkirchliche konservative Lager sieht, kriegt man Anfälle. Wie viel durchschaut man auch dort nicht – was etwas hat eigentlich der von vielen angehimmelte, so demonstrativ selbstbenannte Weih-Bischof „Athanasius“ Schneider mit dem Engelwerk und seinen Abstrusitäten zu tun? Immerhin gehört er zu denen! Und so könnte man fortfahren. Chaos und Korruption allüberal, Machtambition, Anmaßung und der ekelhafte Kampf um Pfründen allerorten. Das Hierarchische, wie es leibt und lebt. Und das soll Christus so gewollt haben?!
    Bevor nun alle Konservativen wieder heulen, dass der Papst ohne Grund drei Priester herausgeworfen hat: Macht euch klar, ihr alle, dass das der Stil des hl. Pius X. ist, und was man da toll fand oder findet, darf man jetzt nicht kritisisieren. Genauso willkürlich ging man in der Antimodernismuskrise mit Priestern um.

    Dieses Verhalten, das F. an den Tag legt, hat man ja nun leider fast 200 Jahre lang herbeigeschrien, nämlich den päpstlichen Absolutismus.

    Wer Wind sät, erntet Sturm. Den Sturm haben wir nun.

    1. @ Zeitschnur – mir scheint, dass Sie hier Äpfel mit Birnen vermischen und dann einen unerträglichen Eintopf kreiiert haben. Tatsache ist, dass dieser Papst offenbar nicht in der Lage ist, sein AL zu erklären. Stattdessen wirft er diesen Kardinälen, die vermutlich doch in echter Sorge sind, einfach Böswilligkeit vor. Das finde ich schon das Letzte vom Letzten.

      1. Äpfel, Birnen? Wenn man nur auf das schaut, was einem in den Kram passt oder was man selbst mag, dann kanns so erscheinen…

        F. „nicht in der Lage“, AL zu erklären?

        Sie verstehen nicht: Als Papst ist es unter seiner Stellvertreter-Christi-Würde, auch nur irgendetwas zu erklären, was er äußert und will. Lesen Sie, was Pius X. dazu sagt, und Sie beginnen zu verstehen: was ein Papst sagt, ist aus seiner eigenen Sicht fast, für den doofen Laien ganz Gotteswort. Erklärt er sich, „beschädigt“ er das Amt.
        Und das gilt immer – ob Ihnen das nun schmeckt, was er sagt oder nicht. Akzeptieren Sie dieses unmögliche Amtsverständnis bei Pius IX. und X., müssen Sie es zwangsläufig auch bei F. akzeptieren – egal, was er sagt, denn dieses „Egal“ gehört zum Spiel. Zu einem Spiel, das den Laien total entmündigt und für unfähig erklärt, das Rechte zu verstehen. Und nicht nur den Laien, sondern auch den niedrigen Klerus und im Notfall eben alle, die nicht der Papst sind. DESHALB kann F. entlassen, wen er will und dies ohne Rechenschaft, genauso wie seine antimodernistischen Vorbilder.

        In dieser traditionalistischen Logik sind Sie gar nicht in der Lage, zu erfassen, ob F. falsch oder wahr predigt.
        Und erst Recht haben gerade Sie keinerlei Ahnung, was Äpfel und was Birnen sind, und dies prinzipiell, egal wie sehr Sie sich anstrengen, etwas zu verstehen oder zu erkennen – Sie sind nach dieser ultramontanen Logik immer im Unrecht, einfach deshalb, weil Sie nicht der Papst sind. Was glauben Sie, warum die Sedisvakantisten sich in den „Trick“ flüchten, den Papst als Nicht-Papst zu erklären? Nur so entrinnen sie ihrem eigenen absolutistischen, papalistischen Wahnsinn.
        Denn was macht so ein Tradi, wenn der Papst nicht mehr das verbrät, was er für richtig hält oder was der vorige Papst verbraten hat?

        Das Papsttum hat sich selbst ad absurdum geführt, und ich denke, es wird nicht weiter bestehen können.
        Nach diesem Affenzirkus wird es entweder ganz untergehen oder in einer absolut demütigen und niedrigen Neuauflage wiedererstehen, die mit dem alten Unsinn nichts mehr zu tun haben wird.

      1. Bevor wir weiterreden: Unterlassen Sie bitte diese persönliche Anmache, wie Ihr letzter Satz sie offenbart. Das ist Sekten-Niveau.

        Nun zur Sache: Wieso habe ich mit dem „Evangelium“ (was genau verstehen Sie drunter?) Schwierigkeiten? Woraus entnehmen Sie das?

        Es ging MIR um ein verzerrtes Amtsverständnis des Papstes, das sich aber erst seit ca. 200 Jahren so dreist und absolutistisch aufgebaut hat.
        Worum geht es Ihnen?

  3. Barmherzigkeit – welch eine tröstliche Vorstellung!
    Auch ich erhoffe mir von Gott einmal Barmherzigkeit.
    Doch so inflationär, wie Papst Franziskus diesen Begriff verwendete und noch verwendet, verliert er zunehmend an Bedeutung und Tiefe.
    Barmherzigkeit ist so zum Allerweltsartikel, ähnlich der Ware im Schlussverkauf, geworden.
    Im übrigen, wenn sich „fortschrittlich“ gesinnte Katholiken früher das Recht herausnahmen, z.B. Papst Benedikt zu kritisieren, muss dies umgekehrt auch den „konservativ“ Gesinnten zugestanden werden. Vor allem dann, wenn sie zunehmend die Gültigkeit katholischer Lehre gefährdet sehen.
    Es kann also nicht zweierlei Recht geben.

  4. Einen Pontifex, der für seine politische Ideologie die christliche Lehre opfert und seine christliche Herde für seinen Weltkommunismus reißenden Wölfen zum Fraße vorwirft, braucht die Welt nicht. Er heizt ja die Völkerwanderung noch so richtig an und das ungeachtet dessen, dass in Mailand, Milano, Priester und ihre gläubigen Gemeindemitglieder schon Angst um Leib und Leben haben müssen durch eine Bedrohung afrikanischer Moslems.
    Im Gegensatz zu Johannes Paul II, der im abgeriegelten Ostblock lebte und eigentlich wie ich damals auch davon ausging, dass es in unserer Zeit keine mittelalterlichen religiösen Vorstellungen mehr auf der Welt gibt, weiß Papst Franziskus ganz genau über die Christenverfolgung und den Terror Bescheid und kann keinem Christen mehr seine Unkenntnis und Naivität verkaufen.
    Außerdem ist es ein Unterschied, zum Wohle der Christen einen Dialog auf Länderebene zu versuchen und Papst Johannes Paul ist damals nach Damaskus gereist und hat nicht und hätte wahrscheinlich auch nicht die muslimische Welt in das geschützte christlich-jüdische Europa eingeladen und das ist ein ganz großer Unterschied.
    Wir können ihn nicht mehr fragen, aber wenn er bestrebt war, in muslimischen Ländern Erleichterungen für das Leben der dort lebenden Christen durch einen Dialog mit diesen Ländern zu bewirken, ist es wohl eher positiv zu werten, als der verantwortungslose Umgang von Papst Franziskus mit seiner ihm anvertrauten christlichen Herde, der sie für seine politische Ideologie fast schon zum Abschlachten frei gegeben hat.
    War er im Irak bei den verfolgten Christen, die ihn darum gebeten haben, nein, das hat er nicht nötig, sich in Lebensgefahr zu begeben, Papst Johannes Paul begab sich in Lebensgefahr, wo er in ein muslimisches Land reiste, auch das ist ein großer Unterschied.
    Papst Franziskus ist, so scheint es mir, das Wohl der Christen schnurzegal und im Gegensatz zu Johannes Paul, der sein Heimatland Polen als normaler Bürger besuchte, ließ unser lieber Franziskus noch schnell die Straßenbahn umlackiere,n um seiner Macht als amtierender Papst Ausdruck zu verleihen.
    Nostradamus wird vielleicht sogar recht haben, dass der Vatikan gestürmt wird, und ich denke weniger von den geschändeten Christen, die diesen Papst, der ihnen das unsagbare Leid bescherte, verachten, als von den Eroberern aus der muslimischen Welt, die er ja zahlreich eingeladen hat, und Denkverbote indirekt erteilte, damit die Besorgnis, dass auch IS und Boko Haram Europa bedrohen, gar nicht erst aufkommt.
    Die Zeitschrift Public Forum hatte ich vor längerer Zeit auch mal als Abo, aber je mehr mir klar wurde, dass es sich um ein prokommunistisches Blatt unserer Politiker handelt, und nicht um eine christliche Zeitschrift, wie früher einmal, habe ich mich dieses ideologisch propagandistischen Blattes entledigt, wo überall die grüne Tinte raustropft.
    Es war nach der Wende sehr auffällig, wie Ex-Parteifunktionäre, die früher die Christen verhöhnten und verteufelten, plötzlich in Scharen zur Kirche liefen, um diese politisch ideologisch auszuhöhlen. Bei den Altparteien ist es auch nicht viel anders mit der Unterwanderung.

  5. Der Heilige Vater ist keine heilige Kuh. Und wenn es begründete Zweifel gibt, ob er den Anforderungen seines Amtes als oberster Lehrer der Kirche und den von ihm selbst aufgestellten charakterlich-sittlichen Maßstäben gerecht wird, muss er sich auch Kritik gefallen lassen, und zwar nicht nur von „mündigen, erwachsenen Christen“.
    „Barmherzigkeit“, „Dialogkultur“, „Offenheit“, „Geschwisterlichkeit“, „Zärtlichkeit“ (!) – wer nimmt ihm dieses Programm nach den Vorfällen der jüngsten (und älteren) Vergangenheit noch ab?
    Papst Franziskus hat respektable Gegner. Ihn „niederzumachen“ erübrigt sich, sofern dies jemand wollte.
    Er demontiert sich selbst.

  6. Das schillernde Medienphänomen dieses Pontifikates hat in Kardinal Marx mit Sicherheit einen würdigen Verteidiger gefunden… Bemerkenswert, wie „papalistisch“ und „autoritätsgläubig“ die doch ach so „mündigen, erwachsenen Christen“ auf einmal sein sollen. Konnte vorher nicht genug „kritisch hinterfragt“ werden, ist nunmehr jede schnoddrige Äußerung des Heiligen Vaters autoritätsgläubig als Evangelium zu betrachten…

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