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Potsdamer Gewalttat: Entwertung behinderter Menschen bereits durch Abtreibung

Von Dr. Josef Bordat

„Nachdem in Potsdam vier Menschen in einer Einrichtung für Behinderte getötet wurden, ist im Netz eine Debatte um den Umgang mit Behinderten entbrannt. Im Zentrum steht die Frage, ob die Tat Ausdruck struktureller Gewalt und eines behindertenfeindlichen Systems ist.“ – So hebt ein Beitrag in der Märkischen Allgemeinen an, der leider nicht frei zugänglich ist.

Aber diese beiden Sätze reichen schon, um einiges an Gedanken auszulösen.

Ich bin – wie sicher die allermeisten Menschen – erschüttert über diese abscheuliche Gewalttat, bei der vor einer Woche in einer Klinik für Behinderte in Potsdam vier Personen getötet und eine weitere schwer verletzt wurde. Die Tat begangen haben soll eine Mitarbeiterin der Einrichtung.

Ich kann aber – und hier dürfte der breite Konsens auch schon zuende sein – nicht wirklich ernsthaft fragen: „Warum?“ – Insoweit fasst die Überschrift des Beitrags in der Märkischen Allgemeinen meine Gefühlslage gut zusammen: „Ich bin schockiert, aber nicht überrascht“.

Ich kann nicht „Warum?“ fragen, weil ich die Antwort zu kennen glaube. Und ich meine, dass wir sie alle kennen könnten. Auch wenn sie mir, wenn sie uns nicht gefällt, sollten wir sie geben:

Der Grund – zumindest: ein Grund – für die Gewalttat von Potsdam liegt in der immer weiter fortschreitenden Entwertung des Lebens kranker und behinderter Menschen.

Wenn wir beim Thema Abtreibung kollektiv mit „Ach, so!“ reagieren, sollte der getötete ungeborene Mensch genetisch in besonderer Weise zu Krankheit und Behinderung geneigt haben (und sowas kriegt man ja heutzutage rechtzeitig heraus), können wir dann allen Ernstes bei der Gewalttat von Potsdam in tränenreicher Fassungslosigkeit „Warum?“ fragen? Ich meine: ohne Heuchelei?

FORTSETZUNG des Beitrags hier: https://jobosblog.wordpress.com/2021/05/05/warum-ach-so/

Wir danken Dr. phil. Josef Bordat für seine freundliche Abdruckserlaubnis.

Eines seiner Bücher zu diesem Themankreis ist neu erschienen: Würde, Freiheit, Selbstbestimmung. Konzepte der Lebensrechtsdebatte auf dem Prüfstand

Kommentare

4 Antworten

  1. Ich stimme Herrn Dr. Bordat nicht zu. Dieser vierfache Mord hat mit Abtreibung bzw. „Entwertung durch Abtreibung“ nichts zu tun. Ich bin selber behindert(Contergan).
    Ich bin trotz – oder gerade wegen – meiner Behinderung für das Recht auf Abtreibung, das Recht auf Pränataldiagnostik und Präimplantationsdiagnostik.
    Und mir persönlich wär´s lieber gewesen, ich wäre entweder gesund zur Welt gekommen oder gar nicht. Aber mich hat niemand gefragt.

  2. ..wow…

    „….Die Landesregierung will ein „ausreichendes Angebot ambulanter und stationärer Einrichtungen“ sicherstellen, damit Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen werden können. „Wir wollen die Schwangerenberatung mit allen Fragen der Familienplanung gewährleisten. Ungewollt Schwangere benötigen schnelle, fachliche Informationen und Beratung zu operativen und medikamentösen Abbrüchen. …“

    https://www.idea.de/spektrum/baden-wuerttemberg-will-islamischen-religionsunterricht-ausbauen

    Ich schäme mich für meine Landesregierung.
    Wie geschäftsmäßig das klingt .. aber so ist der Sex heute ja auch. Mal schnell drüber und wenn was passiert … ups .. nicht so schlimm …
    Der Mörder war immer der Gärtner .. oder wie hiess das?

    Ich habe eine Abtreibung hinter mir, vor über 30 Jahren.
    Die seelischen Wunden kann ich gar nicht alle aufzählen und die Verstärkung schon vorhandener Schwierigkeiten im Leben durch Anlage und Charakterschwäche .. und wenn ich nicht wüsste, dass Gott in Jesus Christus mir vergeben hat …
    Ja, man denkt, man macht das mal so eben und ist das Problem dann los, aber das stimmt nicht.
    Man ist irgendwie nicht mehr wirklich menschlich – und das wird auch nicht mehr so richtig …

  3. Wir Gutmenschen wurden erzogen, nett zu Menschen mit Behinderung zu sein, ihne , wo sie uns im Alltag begegnen, hilfreich zu sein. Die Arbeit mit Menschen mit Behinderung ist vielleicht unser Beruf geworden, in diesem Bereich ist ja gut zu arbeiten. Wir setzen uns dafür ein, daß Menschen mit Behinderung nicht diskriminiert werden. Gleichzeitig sind wir aber für grenzenlose Abtreibung – denn auch hier soll niemand benachteiligt oder diskriminiert werden. Frauen sollen für diese Entscheidung nicht auch kriminalisiert werden.
    Daß wir damit auch menschlichem Leben mit Behinderung das Lebensrecht absprechen, ist uns egal. So ein Leben ist doch niemandem zuzumuten, erst recht nicht einem jungen Elternpaar.
    Ok, irgendwann gibt es dann keine Menschen mit Behinderung mehr, dann werden die Berufszweige in diesem Bereich wegbrechen, die Jobs rar werden, aber bis dahin bin ich eh in Rente.
    Es ist unsere Pflicht, Menschen mit Behinderung zu integrieren und gleichwertig anzunehmen – bevor diese geboren werden, sind sie uns natürlich egal.
    Wir bekämpfen Diskriminierung gegen Personen, die eine Lobby haben. Dass ungeborenes Leben keine Lobby hat, dafür sorgen wir aus egoistischen Gründen schon selbst.

    1. In der Tat ist Deutschland seit den 68ern eine Ego-Gesellschaft geworden – ein Mütter- und Kinder- und Hausfrauenfeindliches Land, egozentrisch und egoman .

      „Bund Katholischer Ärzte“ (BKA) Deutschland

      https://www.bkae.org/?id=316

      http://www.kathpedia.com/index.php?title=Bund_Katholischer_%C3%84rzte

      Jugendarbeit: „Wir verlieren gerade komplette Jahrgänge“

      https://www.idea.de/spektrum/jugendarbeit-wir-verlieren-gerade-komplette-jahrgaenge

      https://www.idea.de/

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