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Prälat Imkamp kritisiert Ansprache des Bundespräsidenten

Papst hat kirchlichen „Verantwortungsträgern“ deutliche „Lektionen“ erteilt

Prälat Wilhelm Imkamp ist Wallfahrtsdirektor von „Maria Vesperbild“, einer großen Pilgerstätte in Bayern, er berät den Vatikanischen Rat für die Heilig- und Seligsprechung sowie die dortige Gottesdienstkongregation  und steht im guten Kontakt mit Prälat Gänswein, dem Sekretär des Papstes.

Imkamp übte gegenüber dem Wochenmagazin „Focus“ scharfe Kritik an Bundespräsident Christian Wulff und seine Begrüßungsrede beim Papstempfang in Berlin: „Wenn der katholische Christ Wulff sein politisches Amt und dessen Möglichkeiten dazu benutzt, seine persönlichen Probleme mit und in der Kirche zu thematisieren, könnte man durchaus von einer gewissen Grenzüberschreitung sprechen.“

Der geschiedene und wiederverheiratete Bundespräsident hatte in seiner Rede die Frage gestellt, wie „barmherzig“ die katholische Kirche mit den „Brüchen in den Lebensgeschichten von Menschen“ umgehe. Prälat Imkamp äußerte hierzu, dass es in jeder Lebensgeschichte Brüche gebe. „Sünde und Schuld müssen vergeben und nicht wegdiskutiert werden“, erklärte der Wallfahrtsleiter.

Imkamp erhofft sich vom Papst ein deutliches Nachwort zur Deutschland-Reise, wenn sich herausstellt, daß „Verantwortungsträger und Multiplikatoren“ der katholischen Kirche in Deutschland die „magistralen Lektionen des Heiligen Vaters“ nicht verstanden haben. Dann werde Nachhilfe notwendig sein: „Die Form dieser Nachhilfe hängt vom Grad der Unverständnisses ab“, so Prälat Imkamp.

Kommentare

8 Antworten

  1. Es steht dem Prälat Impkamp nicht zu, unseren Bundespräsidenten
    in derartigen Weise zu kritisieren, zumal Herr Wulff nur das ausgedrückt
    hat, was viele hunderttausend Mitbürgerinnen/bürger denken und fühlen.
    Die persönlichen Beweggründe des Bundespräsidenten gehen den Prälat
    einen Dreck an, und es ist unerhört, dem Bunderspräsident persönliche
    Gründe zu unterstellen.
    Pabst Benedikt braucht nicht den Schutz von Herrn Impkamp. Er sollte
    den Wunsch der christlichen Welt nach einer Ökumene ernst nehmen, denn
    sonst laufen noch mehr Menschen der Kirche davon.
    Gott liebt alle Menschen, sagt der Pabst – aber Gott hat nie gesagt, er
    liebt nur die kath. Menschen. Kommt von Euren hohen Thron herunter.

    1. Guten Tag – ich habe wegen Ihrer unangebrachten Ausdrucksweise („….einen Dreck an…“) zunächst gezögert, Ihren Leserkommentar zu veröffentlichen. Sie reagieren überempfindlich angesichts der zwar deutlichen, aber sachorientierten Kritik von Prälat Imkamp an der Rede von Christian Wulff, gleichzeitig formulieren Sie mehr als derb drauflos – was jedenfalls Prälat Imkamp nicht vorgehalten werden kann.
      Die Zeiten des „Majestätsbeleidigungs-§“ sind schon lange vorbei, wir sind hier auch nicht im Iran, sondern in einer freiheitlichen Demokratie, in der sich selbstverständlich auch Kirchenvertreter kritisch zu Äußerungen von Politikern melden dürfen. Daß der Bundespräsident in seiner Rede ein ihn betreffendes Thema angedeutet hat, werden Sie wohl kaum bestreiten wollen – und viele hunderttausende Mitbürger finden dies für einen Staatsempfang durchaus unpassend.
      „Gott hat nie gesagt, er liebt nur die kath. Menschen“, schreiben Sie – hat jemand etwas anderes behauptet? Christian Wulff ist übrigens katholisch, es geht hier also um die Kritik eines Katholiken (Imkamp) an einem anderen Katholiken (Wulff).
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

  2. Wie immer man die Willkommensrede des Bundespräsidenten bewertet: Wullf ist eine schwache Figur und hätte niemals zum Präsidenten der Bundesrepublik gemacht werden sollen.
    Der Papst hat „gute Miene“ gemacht und wird sich etwas dabei gedacht haben.
    Die Bischöfe — vor allem Zollitzsch — sind genauso schwach.
    Deutschland ist zur „Bananenrepublik“ heruntergekommen.
    „Die Kirch wird’s überdauern…“ aber dieses Land kaum!

  3. Ja, die Kirche braucht klare Worte. DIe Veranstaltung in Regensburg war besonders wichtig, da hier DONUM VITAE e.V. sehr stark ist. Dies liegt daran, dass in der Diözese Regensburg Frau Eichhorn, Katholikin und ehemalige Bundestagsabgeordnete lebt, welche an der Gründung von DONUM VITAE ganz maßgeblich beteiligt war. Frau Eichhorn (CSU)war übrigens auch Federführende jenes Bundestagsausschusses, welcher 1994 die heute gültige Version des § 218 vorbereitete, jene Version, welche die CDU/CSU entscheidend mitgetragen hat. Frau Eichhorn hatte also guten Grund, sich für die Gründung von DONUM VITAE stark zu machen. Dieser seit 1994 gültige § 218 führte ja diese unselige „Schein“-Lösung ein. Dieser „Schein“ war das Alibi, das das linke Spektrum der Abtreibungsbefürworter CDU/CSU gewährte, um mit dieser den Abtreibungsparagraphen durchzudrücken und der Bevölkerung dieses entsetzliche Gesetz zu verkaufen! Welche Schande, welches Unglück für Deutschland! Zum „Schein“-Engagement von Frau Eichhorn: Möglicherweise hatte Sigmund FREUD mit einigen Mechanismen, die er in seiner psychoanalytsichen Lehre beschrieb doch nicht so Unrecht. – Dr, Franz Xaver Schmid

  4. Das finde ich nicht gut – Wulf hat das Recht, auf Brüche anzusprechen.
    Mir deucht, da wittere ich Mittelalter b- Inquisition.
    Schalom#
    Marcus

    1. Da denke ich anders als Sie – als Wulff den Papst begrüßte, handelte er nicht als Privatperson, sondern als Staatsoberhaupt unseres Landes – und seine persönlichen Probleme interessieren in diesem Zusammenhang schlichtweg nicht.
      Staatsmännisches Auftreten sieht anders aus!
      Schalom!
      Felizitas Küble

    2. Natürlich hat er das Recht, den Hl. Vater auf die „Brüche“ in der Biographie von Katholiken anzusprechen. In zig Talkshows und Artikel wurde dies ja ganz massiv praktiziert, auch in Konfrontation mit Bischöfen. Wo ist hier das „Mittelalter“? Jedoch: es geht um die Situation. Da gibt es ganz elementare Regeln der Höflichkeit bei Staatsakten mit ausländischen Gästen. Zudem hatte der Bundespräsident Papst Benedikt XVI. ja eingeladen. Hier hätte er er auch als Gastgeber die Regeln der Höflichkeit und des Respekts ganz besonders beachten müssen. Die Sache erscheint natürlich in einem ganze anderen Licht, wenn man wie ich von vorn herein annahm, dass der Papst zu seinem 3. Deutschlandbesuch – dieser war der offizielle Staatsbesuch – vor allem dazu eingeladen wurde, um ihn vorzuführen. Das Auftreten von Wulf war daher für mich nicht überraschend, sondern in gewisser Weise sogar „logisch“. – Übrigens: Mit der „Inquisition“ sind Sie mit Ihrem historischen Wissen nicht mehr auf der Höhe der Forschung: Es ist falsch, die Hexenverbrennungen in Deutschland vor allem der katholischen Inquisition zuzuschreiben: Im protestantischen norddeutschen Raum und im staatlichen Bereich wurden deutlich mehr Hexenverbrennungen veranlasst als von den Inquisitionsgerichten. Auch ist die Zahl von „Millionen“ auf den Scheiterhäufen ermordeten Frauen viel zu hoch gegriffen. In der späten Phase blockierten die Inquisitionsgerichte sogar die Hexenverbrennungen (alles dies ist nachzulesen z.B. im Artikel von Fred Langer, Historiker, in der Zeitschrift GEO, Ausgabe 04/2010, S. 65 – 72). Ferner hat die Inquisition nichts mit dem Mittelalter zu tun. Im 17. Jahrhundert war nämlich das Mittelalter schon längst vorbei. — Ich stelle immer wieder fest, wie gerade die massivsten Angriffe u. Vorurteile gegen die kath. Kirche aus einem Bildungsstand der historischen Ignoranz herauswuchern.

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