Top-Beiträge

Links

Priester-Kritik am Freiburger Aufruf "Wiederverheiratet Geschiedene in unserer Kirche"

Erklärung des Netzwerks katholischer Priester zum Aufruf von Priestern und Diakonen der Erzdiözese Freiburg 

Das Netzwerk katholischer Priester weist die Forderung des o.a. Aufrufs, „wiederverheiratete Geschiedene“ zur Heiligen Kommunion zuzulassen, entschieden zurück.
Diese Praxis verstößt nicht nur gegen das geltende kirchliche Recht, wie es von den Verfassern des Aufrufs auch offen zugegeben wird. Ein derartiges Vorgehen  verdunkelt auch das Eintreten der Kirche für die sakramentale und  unauflösliche Ehe, es trägt Verwirrung und Spaltung in die Pfarreien und ist ein schwerwiegender Angriff gegen jene Ehegatten, die sich nach einer schmerzlichen Trennungserfahrung um ein Leben nach den Weisungen der Kirche bemühen.
Die perfide Behauptung, dass eine solche widerrechtliche Praxis der Zulassung zu den Sakramenten ein Gebot der Barmherzigkeit sei, weisen wir entschieden zurück – wie auch die anmaßende Feststellung, dass das Heil der Seelen (salus animarum) von „wiederverheirateten Geschiedenen“ in Gefahr sei, wenn sie nicht zur Kommunion gehen dürften. Das Gegenteil ist der Fall.
Bereits im Februar dieses Jahres hat das Netzwerk katholischer Priester die zuständigen Bischöfe in einer Erklärung gebeten, angesichts diverser Aufrufe zum Ungehorsam von Priestern und angesichts missbräuchlicher Praktiken im Zusammenhang mit der Sakramentenspendung nicht untätig zu bleiben.
Wir erhofften uns von Seiten der Oberhirten ein klares Bekenntnis zur Lehre und Disziplin der Kirche und zum Papst. Gleichzeitig baten wir, die Urheber solcher „Aufrufe zum Ungehorsam“ zur Rechenschaft zu ziehen bzw. zum Widerruf aufzufordern, damit die lokalen Initiativen nicht auf andere Länder übergreifen.
Wörtlich schrieben wir: „Insgesamt entsteht der Eindruck, dass sich die Bischöfe scheuen, ein klares Wort zu sprechen und lieber zusehen, wie der Papst als Hirte der Gesamtkirche in seiner Autorität untergraben wird.“ (Aufruf vom Februar 2012)
Außer Betroffenheitsbekundungen ist bisher wenig bis nichts geschehen. Es war deshalb nur eine Frage der Zeit, bis sich die verschiedenen Initiativen ungehorsamer Priester zu einem Flächenbrand entwickelten, dessen Auswirkungen noch nicht abzuschätzen sind.
Angesichts der konkreten Vorgänge im Erzbistum Freiburg muss die Frage erlaubt sein, welche Rolle der zuständige Erzbischof von Freiburg, Dr. Robert Zollitsch, spielt, der gleichzeitig Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist.
In zahlreichen Interviews hat er dargelegt, dass der Kommunionempfang von sogenannten „wiederverheiratet Geschiedenen“ seiner Meinung nach „eine Frage der Barmherzigkeit“ sei.
Dementsprechend ist die Feststellung richtig, die einer der Initiatoren der „Freiburger Erklärung“, Pfarrer Konrad Irslinger, in einem Zeitungsgespräch so äußert: „Es ist uns allen bewusst, dass Zollitsch innerlich auf unserer Seite ist“ („Welt online“, 12.06.2012).
Deswegen entbehrt der Reaktion von Erzbischof Dr. Zollitsch die Glaubwürdigkeit, wenn er erst durch missverständliche Äußerungen dem Vorpreschen eines Teils seines Klerus Vorschub leistet und sich nun empört zeigt, indem er durch seinen Sprecher verlauten lässt, dass „eine Positionierung zum jetzigen [!] Zeitpunkt … kontraproduktiv“ sei.
Abermals appellieren wir an die Diözesanbischöfe, gegen die erwähnten Agitationen einzuschreiten und gleichzeitig all jenen Priestern beizustehen, die sich um eine Seelsorge gemäß der Lehre der Kirche bemühen. Lehramtstreue Priester haben den Eindruck, oftmals von ihren Bischöfen alleingelassen zu werden. Unser Vertrauen in die Hirten der Kirche steht auf dem Spiel.
Was muss noch geschehen, damit man in Freiburg und anderswo erkennt, dass die Stunde eines Schismas geschlagen hat?
Pfr. Dr. Guido Rodheudt, Pfr. Hendrick Jolie, Pfr. Uwe Winkel

 
 

Kommentare

3 Antworten

  1. Nur zwei Worte dazu: “ Sehr gut! “
    ————————-
    neuer Kommentar:
    In weltlichen Betrieben würde man jetzt sagen:
    „Wir versuchen das mal ein halbes Jahr, – mit der Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene, setzen uns dann wieder zusammen und berichten über unsere Erfahrungen!“
    Zitat
    Was muss noch geschehen, damit man in Freiburg und anderswo erkennt, dass die Stunde eines Schismas geschlagen hat?
    Zitat Ende
    Ich denk mal eher, die Herren wollen das sogar provozieren, was der sehr geschätzte Pfarrer Dr. Rodheudt selbstverständlich auch weiß, was er aber (noch) nicht schreiben darf. Die deutsch-katholische-(Mainzer-)Nationalkirche erhebt immer unverschämter und frecher ihr von den Medien gestreicheltes Haupt. Was da wohl so alles hinter dem Rücken des Papstes ausgeheckt wird – aus Barmherzigkeit den Schäfchen gegenüber versteht sich. Unterstellt dem Heiligen Vater aber auch, dass er unbarmherzig ist, was geradezu eine Bosheit ist.
    Zitat
    Die perfide Behauptung, dass eine solche widerrechtliche Praxis der Zulassung zu den Sakramenten ein Gebot der Barmherzigkeit sei, weisen wir entschieden zurück – wie auch die anmaßende Feststellung, dass das Heil der Seelen (salus animarum) von „wiederverheirateten Geschiedenen“ in Gefahr sei, wenn sie nicht zur Kommunion gehen dürften. Das Gegenteil ist der Fall.
    Zitat Ende
    Auch das klingt gerade so, als würden die wiederverheirateten Geschiedenen schmachtend vor den Kommunionbänken liegen, inständig den Rosenkranz um Gnade betend, barmherzig beäugt von EB Zöllitsch, der ihnen die Kommunion nicht spenden darf, um sie zum Heil zu führen.
    Man kann festhalten, – dass der genannte Personenkreis sowieso zur Kommunionbank geht, – und sich einen „Dreck“ darum schert, – was ROM dazu sagt. Der Kreis Geistlicher, der dem Club „Wir sind Kirche“ und „Kirche von Unten!“ zuzuordnen ist, – wird hier bestimmt im Sinne von EB Zöllitsch vorauseilend den Gehorsam des „barmherzigen Hirten“ ausüben.
    Weiterhin darf davon ausgegangen, – dass weit über 90 % sowieso nur unzufriedene Papierkatholiken waren, – die jetzt aus Langeweile am Jammern sind. Das waren vorher auch nur Kirchennörgler, – die das Ambiente des Kirchenraumes zu Hochzeitszwecken mißbrauchten.
    Gelegentlich latschte dieser Personenkreis am Sonntag in die Kirche, – meinte dem lieben GOTT damit einen Gefallen zu erweisen, Beichte war ihnen während ihrer Ehe ein Fremdwort und Relikt aus dem Mittelalter, sowie ihnen auch das gemeinsame Gebet um die Kraft eine gute christliche Ehe führen zu können fremd war.
    Jetzt stänkern und nörgeln sie weiter herum, unterstützt von einem Kreis Geistlicher der mehrheitlich das zölibatäre Leben bedenkenlos streichen würde, – wenn nicht sowieso damit große Probleme hat.
    Menschen, – die beim ersten Mal ein gegebenes „JA“ nicht halten, – werden es auch beim zweiten Mal nicht tun.
    Zur Zeit wird versucht eine „Fastfood-Kirche“ zu installieren, – in der jedem „zügellosen Schw… die sakramentalen Perlen hinterhergeworfen“ werden sollen.
    Von der Entweihung des Heiligen
    Mt 7,6 Gebt das Heilige nicht den Hunden und werft eure Perlen nicht den Schweinen vor, denn sie könnten sie mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen.
    Ohne mich – auch ohne „die blöden Warnungsbotschaften!“
    mfg

      1. Guten Tag,
        vielleicht unterscheiden Sie zu wenig zwischen Person und Sache, wenn Sie diese Priester-Stellungnahme als „menschenverachtend“ empfinden. Auch Christus sprach Klartext, wenn es um göttliche Gebote ging, gerade auch bei der Ehe und ihrer Unauflöslichkeit. Im Christentum gilt das Prinzip: Hasse die Sünde, aber liebe den Sünder.
        Freundlichen Gruß!
        Felizitas Küble

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Kategorien

Aktuelle Beiträge

Archiv

Archive

Artikel-Kalender

April 2024
M D M D F S S
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930  

Blog Stats

683046
Total views : 8761185

Aktuelle Informationen und Beiträge abonnieren!

Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse an, wenn Sie kostenlos über neu erschienene Blog-Beiträge informiert werden möchten.