Der angesehene Bevölkerungswissenschaftler Herwig Birg hat davor gewarnt, die Probleme der Weltbevölkerung
auf die sog. „Bevölkerungsexplosion“ zu verengen. Das sei fahrlässig, erklärte Birg in einem KNA-Interview.
Unter Wissenschaftlern sei unstrittig, daß das Wachstum der Weltbevölkerung etwa 2070 enden werde. Zugleich wandte sich Birg vehement gegen den Begriff der „reproduktiven Gesundheit“ (er wird vor allem von Abtreibungsbefürwortern oft verwendet). Der Ausdruck gehöre in die Mottenkiste der politischen Propaganda.
Der angesehene Bevölkerungswissenschaftler warf den betreffenden Gruppierungen vor, mit dem Begriff der reproduktiven Gesundheit den Eindruck zu erwecken, als sei eine hohe Geburtenrate gewissermaßen eine reproduktive
Krankheit. „Daß das nicht stimmt, zeigt schon die Wirklichkeit in Deutschland. Wir sind doch – wie andere Industrieländer
auch – weit über das Ziel hinausgeschossen. Da ist längst eine Umkehr fällig“, so Prof. Birg.
Birg wandte sich auch dagegen, Abtreibung und Verhütung als Beitrag zu einer sinkenden Kindersterblichkeit zu sehen. Notwendig sei vielmehr eine umfassende Gesundheitspolitik, „die den Kindern und den Müttern zugutekommt – und die auch Geld kostet.“ – Man könne aber nicht „die Kinder abschaffen und damit die Sterblichkeit besiegen“.