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Prof. Lutz von Padberg: Das Mittelalter war nicht „finsterer“ als andere Epochen

War das Mittelalter eine besonders „finstere“ Epoche, wie es heute oft dargestellt wird?  –  Dieser Frage ging der evangelische Kirchenhistoriker Prof. Lutz E. von Padberg in seiner Abschiedsvorlesung an der Freien Theologischen Hochschule (FTH) in Gießen nach. Der 63-Jährige war dort 27 Jahre Dozent, leitete die Abteilung für Historische Theologie und war zuletzt auch Forschungsdekan. imm003_1

Nach seinen Worten ist die Sicht auf das Mittelalter heute widersprüchlich: Einerseits diene diese Epoche als Begriff, um konservative Einstellungen zu diffamieren und erscheine daher für die Gegenwart als unbrauchbar. Andererseits staune man über diese Zeit und nutze sie gerne als lukrativen Wirtschaftszweig, etwa auf dem Büchermarkt, in der Filmbranche oder für Kultur- und Freizeitangebote.

Das „wahre Mittelalter“ komme in der historischen Betrachtung kaum zu Wort.

Warum erscheint dem modernen Menschen diese Zeit als finster? Laut von Padberg liegt das vor allem an der damaligen „alltäglichen Vergegenwärtigung des Teufels“ und der Anwendung sog. „Gottesurteile“ bei Gerichtsverfahren. Sein Fazit: Das Mittelalter sei eine genauso finstere Zeit gewesen wie jede andere Epoche auch.

Aber dieser Phase hatte, so der Kirchenhistoriker, auch eine andere Seite: „Sie versuchte Wertvorstellungen zu folgen, die wenn auch oft verändert, ihren Ursprung in der Bibel haben.“  –  Es sei aller Mühe wert und lohnend, heute solche Werte neu zu entdecken. Die Gegenwart sei vom Fortschrittsdenken mit dem Glauben an eine „ständige Höherentwicklung“ geprägt. Gleichzeitig würden jedoch Schattenseiten übersehen, wie sie in den Weltkriegen und im Holocaust offenbar geworden seien.

Quelle: www.idea.de

Foto: Dr. Bernd F. Pelz

Kommentare

Eine Antwort

  1. 27 Oktober 2006, 12:42
    Sternstunden statt dunkles Mittelalter

    Endlich wieder ein Buch, das Positives aufzeigt, statt zu nörgeln und zu jammern – Ein neues Buch von Thomas E. Woods
    Linz (www.kath.net)
    Keine Institution hat die abendländische Zivilisation mehr geformt als die 2000 Jahre alte katholische Kirche – und das durch Leistungen, von denen wir vielleicht nie etwas gewußt oder die wir vergessen haben. Sternstunden statt dunkles Mittelalter ist ein durch und durch positives Buch, ohne Irrungen und Irrtümer zu beschönigen. Es ist Pflichtlektüre für alle, die verlorene oder verdrängte Wahrheiten wiederentdecken möchten.

    http://www.kath.net/news/15053

    Thomas E. Woods jr.
    Sternstunden statt dunkles Mittelalter
    Die katholische Kirche und der Aufbau der abendländischen Zivilisation
    (How the Catholic Church Built Western Civilization, 2005)

    http://www.buchkritik.at/kritik.asp?IDX=4002

    Buchkritik — Thomas E. Woods — Sternstunden statt dunkles Mittelalter

    https://www.inkultura-online.de/tewoods.html

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