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Prof. Rohrmosers Warnungen vor einem geist- und seelenlosen EUropa

Prof. Dr.  Günter Rohrmoser, der im September 2008 in Stuttgart verstorben ist, gilt als einer der bedeutendesten Sozialpilosophen und fundierter Kritiker der 68er-Ideologie. Zugleich kombinierte er in seinem Denken den klassischen Liberalismus mit einem christlichen Konservatismus und aufgeklärten Patriotismus.
Rohrmoser war zugleich Berater des CSU-Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß und stellv. Vorsitzender des Studienzentrums Weikersheim.
Hier folgt ein Auszug aus einem Interview, das die Wochenzeitung „Junge Freiheit“ mit ihm führte und in ihrer Ausgabe Nr. 14/1997 veröffentlichte:

„Wer die Entwicklung in der Bundesrepublik genau beobachtet, kann nicht übersehen, daß unterhalb der Schwelle der organisierten öffentlichen Meinung die konservativen Kräfte wachsen…
Eine der gefährlichsten Entwicklungen besteht darin, daß sich die offizielle Medienkultur, wie auch die Sprachkultur der Politiker inzwischen in einem riesigen Ausmaß von dem Empfinden und dem Urteil des Volkes entfernt hat. Dies stellt vielleicht für die Demokratie die gefährlichste Bedrohung dar.
Der Konservatismus ist keine Ideologie, sondern konservativ heißt die Wirklichkeit im Blick zu behalten, die Realitätreichstag_flaggen_368sen dieser Welt ernsthaft zu berücksichtigen und dem, was in der Wirklichkeit auf dem Wege ist und zur Manifestation dringt, vielleicht auch sprachlich und intellektuell zu einem Ausdruck zu verhelfen… 
Heißt die Alternative für die Zukunft demnach: Europa muß und wird konservativ werden oder es droht die Anarchie?
Nicht im Sinne einer Forderung. Was Europa ist und Europa bedeutet, ist eine Frage, die nicht nur gänzlich offen ist, sondern die in unserem Lande überhaupt nicht diskutiert wird.
Wir vergessen ständig, daß wir uns mit Maastricht auf ein Experiment einlassen, das in der Geschichte ohne Beispiel ist, und daß wir dieses europäische Experiment nur in den Kategorien von Ökonomie, Soziologie und Administration diskutieren. 
Wir sehen die EU also als ein ungeschichtliches Projekt, ohne dabei die geschichtlichen Wirklichkeiten Europas zu berücksichtigen. Wie sich dieses den Völkern aufoktroyierte Projekt zu dem geschichtlichen wirklichen Europa verhalten wird, darüber sind im Augenblick Prognosen nur schwer möglich.
Vielleicht werden wir morgen ein einziger riesiger Markt von bloßen Produzenten und Konsumenten, ohne daß es noch Franzosen, Engländer, Deutsche oder sonstwen gäbe.
Dazu aber ist mit Ausnahme des deutschen Volkes  –  jedenfalls wenn wir den Reden unserer Politiker folgen – kein europäisches Volk gegenwärtig auch nur im Traume bereit. Ich glaube aber nicht daran. Vielmehr glaube ich, daß auch die Deutschen nicht hinnehmen wollen, sich einer neuen europäischen Handels- und Wirtschaftsunion zur noch erfolgreicheren Ausbeutung der Natur mit noch größerem Gewinn für das Kapital zur Verfügung zu stellen.“
 

Kommentare

2 Antworten

  1. Diejenigen, die sich als „konservativ“ verstehen, sollten mal eingehend prüfen, WAS sie denn zu „bewahren“ trachten!
    Es handelt sich dabei möglicherweise – und ich denke aus guten Gründen: sehr wahrscheinlich! – um einen Irrglauben.
    Man kann nur etwas bewahren, über das man verfügt.
    Die zivilisierte Gesellschaft jedoch ist von dem, was zu bewahren wäre, entfremdet; abgetrennt – nämlich von der Bewußtseins-Ebene, in der das wahre Leben stattfindet und mit deren Aktivität DAS wahrhaft an die folgenden Generationen weiterzugeben und dadurch zu bewahren ist, was wahrhaft wichtig ist: Nicht allein das gesprochene oder geschriebene Wort, nicht allein die „intellektuelle Information“, sondern das „leibhaftige“ göttliche Bewußtsein im Menschen, das „Christus-Bewußtsein“, DIE KRAFT.
    Die große Mehrheit der Menschen der zivilisierten Gesellschaft lebt nicht in dieser höheren Bewußtseins-Ebene, nicht mit DER KRAFT identifiziert, sondern – entfremdet, abgetrennt – im typischen Kindheits-Bewußtsein, dem „Niederen Selbst“ / „Ego“, in pathologischer Unreife / Unweisheit – wie schon Moses in seinen Darstellungen vom „Tanz um das Goldene Kalb“ beschrieben hat. Dieselbe Störung / Krankheit, über die Jesus am Kreuz sagte „…denn sie wissen nicht, was sie tun“. Wer nicht weiß, was er tut, ist entweder kindlich unweise / dumm oder krankhaft bewußtseinsgestört / psychisch gestört – IRRE.
    Unter dieser Krankheit leidet die zivilisierte Gesellschaft noch immer – nur schlimmer inzwischen, denn sie WÄCHST.
    Die ursprüngliche christliche Lehre enthielt die für die grundlegende Heilung wichtigen Informationen. Teilweise kann man sie noch heute in den Texten / Geschichten entdecken. Aber es sind – leider – nachteilige Veränderungen vorgenommen wurden. Und zudem versteht kaum noch jemand heute die benutzte „Sprache Gottes“ in den Bibelgeschichten.
    Gott oder Jesus werden NICHT die Initiative ergreifen, uns aus dieser Misere zu retten. Jeder muß selbst die Wahrheit erkennen und den Weg der Heilung gehen – und kann sich dabei der KRAFT, die in ihm als Potenzial schon vorhanden ist, bedienen; der Kraft des CHRISTUS(-Bewußtseins) im Menschen / „Gott in jedem Menschen“.
    Gott wirkt insoweit – als Geist in uns – wie wir ihn ZULASSEN, uns ihm ÖFFNEN, HINGEBEN, uns mit den Tugenden identifizieren und sie LEBEN.

  2. Gut, dass hier Prof. Rohrmoser wieder ins Gedächtnis gerufen wird!
    Man wird diesen Mann einmal als „Größe“ unseres Zeitalters erkennen.
    Es ist jetzt wert, seine Werke zu lesen und zu sehen, wie blind seine Zeitgenossen (und wir!) waren — und noch sind.

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