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Regensburg: Prälat Heinrich Wachter übt Kritik an Papst Franziskus

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In einem InterviewiMA00278101 mit dem linksliberalen „Wochenblatt“-Online vom 14.1.2016 äußert sich Prälat und Stiftsdekan Heinrich Wachter skeptisch über Papst Franziskus und seinen Eifer, unbedingt „anders“ wirken zu wollen als sein(e) Vorgänger. Zudem kritisiert er den Pontifex teils auch inhaltlich.

Der Regensburger Geistliche (siehe Foto) hat unlängst Papst em. Benedikt besucht. Er sieht zwischen dem vorigen und dem amtierenden Papst „gewaltige Unterschiede“.

Franziskus, so Prälat Wachter, würde seinen Vorgänger in vielen seiner Handlungen „blamieren“, auch wenn dies nicht seine Absicht sei. Er fügt hinzu:  „Theologisch ist Franziskus im Vergleich zu ihm aber gar nicht auf dem Laufenden. Er redet unwahrscheinlich viel, aber er gibt kaum eine klare Stellungnahme ab.“

Auf die Redaktions-Rückfrage „Woher kommt das?“ antwortet der Prälat: „Franziskus trifft seine Entscheidungen aus dem Bauch heraus, die dann für die Menschen, die immer nach Veränderungen schreien in der Katholischen Kirche, zu ihren Gunsten interpretieren. Das hat sich sehr zugespitzt.“

Der Geistliche beschwert sich auch über die vom Papst veranlaßte Umfrage im Vorfeld der Familiensynode, die tatsächlich im besten Falle überflüssig war. Prälat Wachter hierzu: Als hätte nicht die ganze Welt gewusst, wie die Einstellung der Leute zu diesen Themen ist. Da braucht es keine Umfrage! Die Bischöfe hatten doch auch vorher Kontakt zu den Menschen.“ AL-0004

Zudem kritisiert Wachter, daß Franziskus das Synoden-Ergebnis hinauszögert: „Das ist das Gefährliche bei ihm, dass er am Ende keine Entscheidung trifft.“ – Er begrüße es zwar, daß der Papst „über alles redet“ und dadurch sehr volkstümlich sei, „aber er lässt zu viele Interpretationsmöglichkeiten offen.“

Auf die Frage, ob Kardinal Gerhard Müller (siehe Foto) eine Art Konkurrenz zu Kardinal Reinhard Marx sei, folgt der zutreffende Hinweis des Prälaten, daß Marx schon ein Gegner Müllers war, als dieser noch Bischof in Regensburg war:

„Man ist sich aber nicht sicher, auf welcher Seite der Papst nun wirklich steht. (…) Und Kardinal Marx in München ist angetan von der Dezentralisierung der Kirche, die von Franziskus ausgeht. Er ködert die Weltbischöfe mit mehr Selbstständigkeit und drückt sich auf diese Weise von seinen eigenen Entscheidungen.“
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Der Regensburger Geistliche hält es für eine „gefährliche Situation“,  daß unklar sei, ob der Papst hinter dem Glaubenspräfekten steht.
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Allerdings übertreibt es der Prälat dann mit seiner  flapsig formulierten Bemerkung: „Dabei steht der Glaubenspräfekt in seinem Amt über dem Papst, weil ja er kontrolliert, ob der Papst überhaupt noch katholisch ist.“  – Selbst wenn zu einer solchen Prüfung Gründe vorliegen, steht das päpstliche Amt zweifellos über der Stellung des Glaubenspräfekten. 
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Fotos: Bistum Regensburg

Kommentare

15 Antworten

  1. Hallo Frau Küble,

    dass Sie zum Interview von Prälat Heinrich Wachter – bis auf eine Bemerkung ganz am Schluss – nichts Kritisches anzumerken haben (und dass auch Ihre Leser ganz überwiegend mit seinen Aussagen einverstanden sind), überrascht mich eigentlich nicht. Dass Sie seinen Vergleich (eigentlich: Gleichsetzung) von ZdK und ZK der KPdSU nicht einmal erwähnen, wundert mich auch nicht – schließlich kenne ich Ihre Meinung zum ZdK.
    MEINE Kritik an Heinrich Wachter ist zu umfangreich für diese Kommentar-Funktion. Falls Sie trotzdem mal reinschauen wollen: http://sancta-simplicitas.de/wp/heinrich-wachter-demontiert-papst-franziskus/

    Gruß
    Klaus Kegebein

  2. Einen aufrichtigen Dank an H.H. Wachter!

    Die Italiener wissen (ich lese tgl. mehrere italienische Blogs von namhaften Professoren), wer P.Franziskus kritisiert, muß mit Konsequenzen rechnen; nicht nur, daß gegen Kleriker hart vorgegangen wird, sondern auch Laien können buchstäblich ihre Arbeit verlieren, es gibt viele Berichte darüber. Die Italiener nennen es „die Barmherzigkeit hat wieder zugeschlagen“ oder „ist von der argentinischen Grippe erwischt worden“…
    Die zweifelhafte Persönlichkeitsstruktur von P. Franziskus ist das eine, das viel Tragischere sind seine Ideologien, die mehr den Vorgaben der Welteinheitsreligion der UNO entsprechen, als der katholischen Glaubenslehre.
    Um der Verwirrung, die seit 3 Jahren innerhalb der Kirche herrscht, entgegen zu wirken, haben z.B. spanische Priester – und jetzt auch englische – den Blog „Denzingerbergoglio“ gestartet, in dem sie auf zweifelhafte Aussagen des Papstes mit klaren Aussagen des immerwährenden Lehramtes antworten, die nicht einmal ein Papst ändern kann.

    Ich weiß, mein Kommentar ist schmerzhaft, aber früher oder später werden wir durch dieses Pontifikat wohl noch viel Schmerzlicheres erfahren. Auch scheint mir, daß die sogg. Klerical-correctness bei uns ausgeprägter als in anderen Ländern ist.

    1. Papst Franziskus hatte seinen Mitarbeitern doch eine bestimmte Art von Alzheimern vorgeworfen, das fand ich damals total gemein.

      Wenn ich dann aber lese, dass ein Bus des Vatikans von A nach B fährt und man ausnahmsweise mal bei einem Armenviertel vorbeifährt – wo es eben auch danach aussieht……

      und das einzige Problem der Insassen sind die Beschwerden über diesen Anblick usw.

      dann kann ich mir gut vorstellen, dass nicht nur der Papst genervt ist.

      Es gibt bestimmt viele Themen, über die in der Kirche gesprochen werden muß – aber ich denke, zuerst muss die „Vatikanische Familie“ tatsächlich erstmal ihre internen Probleme lösen.

      Zur Familie von Jesus gehören die Menschen, die auf ihn hören und den Willen des Vaters tun.

      Möglicherweise geht Papst Franziskus davon aus, dass in der Vatikanischen Familie einige aufgrund ihres Wohlstandes sehr bequem geworden sind und eher die Fehler bei den anderen suchen als bei sich.

      Der Papst möchte sicher erreichen, dass die Familie im Vatikan und die ganze Kirche (also wir alle) in den Augen von Jesus zu dessen Familie gehört.

      Naja, ich will das zumindest so😀

      Ich habe nicht so ganz genau verstanden, was der Papst zum Thema Abtreibung gesagt hat.

      Johannes Dyba hat zumindest nicht mit dem Finger auf abtreibungswillige Frauen gezeigt.

      Sein Ding war es ja, das ungeborene Leben zu schützen und den Frauen zu helfen, sie zu unterstützen.

      Das scheint ja leider keine Selbstverständlichkeit zu sein.

  3. @GsJC

    „hoffentlich auch offen“

    Offenbar ist Ihnen nicht klar, dass Cabrio’s vergleichsweise teuer sind.

    Und was tun Sie für die Umwelt?

    1. Na ja, Jesus ist auf einem kleinen Esel geritten, nicht auf einem prachtvollen Pferd.

      Wer Jesus nachfolgt, sollte diesen Aspekt nicht übersehen.

      Ich fahre deshalb auch ein kleines und sprit sparendes Auto.

      1. Aber Sie fahren mit Ihrem kleinen und sparsamen Auto bei Wind, Regen und Schnee hoffentlich auch offen, denn weder Esel noch „prachtvolles Pferd“ haben ein Dach.

        Auch diesen Aspekt werden Sie bei der „Nachfolge Jesu“ bestimmt nicht übersehen haben.

        MfG

    2. Wenn man einen Papst „beurteilt “ muss man ihn ja nicht mit seinen Vorgängern vergleichen – sondern mit dem Original, mit „Jesus“

      Am liebsten ist es Jesus doch sicher, wenn möglichst viele Menschen auf der Erde in seinem SINNE denken, reden und handeln.

      Ich hab ja das Gefühl, dass der jetzige Papst sich schon gedanklich bei Jesus desöfteren über dessen Bodenpersonal (besonders in den reicheren Ländern) beschwert hat, dass Jesus ihm nun die Chance gibt, es auch mal zu versuchen ☺

      Wir haben zwar offiziell Papst und einen Papst im Ruhestand – aber die Kirchenwelt scheint sich zu spalten. Die einen lieben die Art von Benedikt, die anderen bevorzugen Franziskus.

      Jetzt schieben aber hoffentlich nicht alle die Schuld auf Franziskus.

      Benedikt ist alt und schwach, aber klar im Kopf. Wenn er jetzt noch Papst wäre, gäbe es nicht diese beiden Lager.

  4. Prälat Wachter hat hier mal gesagt, was die meisten schon über den Papst denken. Genauso ist es. Aus dem Bauch heraus formuliert Franziskus Sachen, die andere im nachhinein interpretieren dürfen. Es gibt immer noch kein klares Wort zu der Synode. Immer noch nichts wegen dem angeblichen Marienerscheinungsort Medjugorje. Auch in der Sache „FlüchlingskriseI ist der Papst meiner Meinung nach blauäugig.

    Er lebt, soviel ich weiß, immer noch nicht im Vatikan, wo die anderen Päpste alle wohnten. Zeigt sich arm und deswegen muss ein riesengroßer Sicherheitsapparat um ihn besorgt sein. Mindestens genauso teuer, wie wenn man im bewährten Lebensstil der vorherigen Päpste lebt. Die haben nicht so ein ausgestiegenes Leben geführt.

    Vor kurzem sah ich ein Bild von ihm, wo er sich mitten im Getümmel einen Motoradhelm aufsetzte. Den Sicherheitsleuten stand die bloße Angst im Gesicht. Was hätte alles unter dem Helm sein können?
    Ebenso nimmt er Pizzen an, die ihm ein Pizzabäcker ins Auto reichte, weil der Papst mal flapsig sagte: „Er möchte mal wieder Pizza bekommen.“
    Mir kommt er immer wie ein früherer Dorfpfarrer vor.

    1. Ich denke ähnlich wie Sie!
      Papst Franziskus wird von der Welt geliebt. Möge er sich davon nicht blenden lassen, dies könnte zu einer großen Versuchung werden.
      Und auch eine vor allen Leuten hervorgekehrte Bescheidenheit kann zum Stolperstein werden.
      Ich bin gläubig, mein Sohn hingegen steht der Kirche eher neutral bis distanziert gegenüber, leider!
      Er empfindet das Benehmen und die Äußerungen Papst Franziskus häufig als befremdend und nicht als besonders hilfreich, den Weg zurück zur Kirche zu finden.
      Jubelnde Massen am Wegrand sind zu wenig, um eine Umkehr zu erleichtern, vor allem, wenn man eher ein stiller, nachdenklicher Typ ist.

    2. Wenn ich es richtig verstehe, wohnt der Papst ja nicht speziell wegen der Bescheidenheit nicht in der Wohnung seiner Vorgänger, sondern weil er auf diese Art und Weise nicht so distanziert von seinen Mitarbeitern ist.

  5. Wie kann denn in einer Heiligen Katholischen Kirche einer der Konkurrent oder Gegner des anderen sein?

    Papst Benedikt liebt das Wort und Papst Franziskus beschäftigt sich eher mit den Menschen direkt.

    Gerade habe ich das Bild der beiden betenden Päpste vor Augen.

    Hoffentlich war das nicht nur Show.

    Eigentlich kann doch jeder Priester dankbar sein, der in der Kirche nicht Karriere macht.

    Ich bin gerade so gefrustet ( wahrscheinlich auch wegen dem Buch von Andreas Englisch).

    Gibt es denn Bischöfe oder Kardinäle, die Jesus so sehr lieben, dass sie den Hickhack nicht mehr mitmachen wollen und sich um eine ganz einfache Pfarrerstelle bewerben?

    Papst Franziskus will ja nicht JESUS ändern, er versuchts halt mit der Holzhammermethode die Menschen aufzuwecken.

    Er will doch gar nicht, dass alle so werden wie er – er will doch nur, dass die Menschen im aktiven realistischen Leben die Worte in die Tat umsetzen.

    Ohne Theoretiker würde es heute keine Bibel geben aber Jesus war ein Praktiker.

    Die werden alle beide gebraucht.

  6. In solchen Situationen bin ich dem lieben Gott dankbar, dsss Frauen keine katholischen Priester werden dürfen.

    Es gibt doch nur einen einzigen Jesus Christus und seine Stellvertreter sind so unterschiedlich.

    Mich frustriert das gerade etwas,
    Jeder Bischof, Kardinal, Papst glaubt, Jesus besser zu kennen.

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