Top-Beiträge

Links

Resonanzfähigkeit: Wie der christliche Glaube Herz und Geist des Menschen öffnet

Von Felizitas Küble

Die Deutsche Bischofskonferenz führte erstmals eine eigene Veranstaltung auf dem Katholikentag durch: Am 11. Mai 2018 gab es im Franz-Hitze-Haus ein Hearing unter dem Leitwort „Im Heute glauben – Der Beitrag der kath. Kirche für den Zusammenhalt der Gesellschaft“

Die Tagung gehört zum „Dialogprozess“, der im September 2019 mit einer weiteren Veranstaltung fortgesetzt wird.

Zu den teilnehmenden Diözesanbischöfen gehörten Franz-Josef Overbeck (Essen), Georg Bätzing (Limburg), Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttg.) und Bischof Rudolf Voderholzer aus Regensburg.

BILD: Aufmerksame Zuhörer beim Katholikentags-Hearing (vorne rechts: Bischof Voderholzer)

Nach einer Begrüßung durch Bischof Overbeck und einer Ansprache des ZdK-Präsidenten Dr. Thomas Sternberg führte Prof. Dr. Hartmut Rosa aus Jena (siehe Foto) mit einem Impulsreferat in das Tagungsthema ein.

Dabei kreiste er um das Thema Resonanzfähigkeit und die Frage, ob diese „religiöse Tugend“ als Voraussetzung für eine rechtsstaatliche Demokratie anzusehen sei.

Der Soziologe betonte, Politik müsse mehr beinhalten als Interessenvertretung und Konfliktlösung. Das Gemeinwohl sei sowohl eine regulative Idee wie auch ein zu gestaltendes Projekt, das auf Resonanz beruhe – und somit auf einem aufmerksamen Hören und einer qualifizierten Antwort, wozu gerade die Religion hilfreich sein könne.

Der christliche Glaube mache erfahrbar, dass Gott mich hört und ich ihm antworten kann. Sünde sei Verlust der Resonanz mit ihm, eine Entfremdung gegenüber dem Schöpfer und der Schöpfung.

Gott ruft uns bei unserem Namen, seine Gnade ist unverfügbar und seine Zuwendung kann Menschen verändern und heilen. Die Kirche könne daher dem Menschen im entscheidenden Bereich des Lebens-Sinnes eine „Resonanz“ ermöglichen.

Der Gläubige öffnet sich im Gebet sowohl nach innen wie nach außen. Das eröffnet gleichsam eine „vertikale Achse“ (von der Erde zum Himmel).

Im Abendmahl bzw. der Eucharistie gibt es sogar eine dreifache Achse: zu Gott – zu den Mitchristen – zur Schöpfung: (Brot und Wein) als Gaben für die Feier. So könne der Glaube die „Taubheit“ gegenüber Gott, Mensch und Natur durchbrechen.

Sowohl in geistlicher wie in menschlicher Hinsicht seien „Echo-Räume“ zu vermeiden, in die man sich ein-igelt, in denen man sich letztlich nur selber bestätigt.

Kirche der Zukunft: Hörerin des Wortes Gottes  

Im Anschluss an diese Rede wurden ein halbes Dutzend Gesprächsgruppen mit fünfzig bis hundert Teilnehmern gebildet.

Bischof Rudolf Voderholzer beteiligte sich ebenso wie Karin Schlecht (Vorsitzende des Regensburger Diözesankomitees) an der Diskussionsrunde in Gruppe 4.

BILD: Bischof Voderholzer mit anderen Teilnehmern in einer Gesprächsrunde

Dr. Voderholzer wies darauf hin, dass unser Glaube vom Hören kommt, wie Paulus schreibt. Zugleich sei er unsere Antwort auf Gottes Wort. Eine missionarische Kirche setze die „Selbstevangelisation“ der Katholiken voraus.

Wir seien, so der Bischof weiter, keine willenlosen Resonanzkörper, sondern personale Wesen, die Gott beim Namen ruft. Eine Kirche der Zukunft sei daher eine „Hörerin des Wortes“; daraus folge die Antwort des Glaubens und das Handeln in der Nachfolge Christi. Wir sind zur Freiheit befreit durch den, der uns beim Namen ruft.

Andere Teilnehmer, darunter Bischof Bätzing, knüpften daran an und betonten, wir sollten als Christen unsere Stärken aus dem Glauben erkennen. Religion sei aber mehr als nur ein sozialer „Kitt“ der Gesellschaft. Vertrauen in Gott erleichtere das Vertrauen ins Leben und zu den Menschen.

Ein Priester beklagte, daß manche Katholiken die Kirche gleichsam als ihr „Gegenüber“ ansehen  – und weniger sich selber als lebendies Glied dieser Kirche.

Fotos: Felizitas Küble

Kommentare

7 Antworten

  1. Der Sinn des Lebens ist die Suche nach der Wahrheit. Unser Leben hört mit dem Tod nicht auf. Unser Leben hat Konsequenzen – positive oder negative.

    http://kath-zdw.ch/

    Nahtod: Das erlebten Mediziner selbst
    11. Juni 2018 2012
    Nach über 30 Jahren Forschung kommen Mediziner zu dem Schluss, dass unsere heutige Wissenschaft erst damit beginnt, dieses Phänomen, das unter der Bezeichnung „Nahtoderfahrung“ bekannt ist, zu verstehen, und dass die Arbeit daran eine Gelegenheit ist, die wissenschaftlichen Erkenntnisse voranzubringen. Für das Phänomen, das kognitive, affektive, paranormale und transzendentale Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Tod […]

    https://www.pravda-tv.com/2018/06/nahtod-das-erlebten-mediziner-selbst/

  2. Kirche und Politik

    Politiker wollen Wählerstimmen.
    Die vielen, vielen Menschen, die auf dem Katholikentag waren und die vielen Katholiken, die nicht dabei waren, sie gehen bestimmt alle zur Wahl.
    Also hat sich die Politik auch nach der Kirche zu richten und an christlichen Werten zu orientieren bei ihren Entscheidungen.
    Alle, die aber nichts glauben oder nur noch lasch sind in ihrem Glauben, können wir nicht zum Glauben zwingen.
    Es wird immer auch weltliche Entscheidungen in der Politik geben, die uns nicht gefallen.
    Das ist nun mal die Realität in einer Demokratie.
    Für die Entscheidungen in der Politik sind wir aber nicht verantwortlich, nur für unseren eigenen Glauben und unser Handeln.
    Wie sieht es in der Justiz aus? Keinen Richter interessiert bei einem Urteil die Bibel. Auch den Staatsanwalt interessiert nicht, welchen Glauben der Angeklagte hat.
    Sonst hätte Jens Spahn nicht heiraten dürfen – und noch schlimmer, Seehofer hätte man verurteilen müssen, was er seiner Familie angetan hat. Ehebruch, eine Geliebte zu haben, ist eine schwere Sünde.

    Trotzdem war er selbst im kath. Bayern noch viele Jahre an der Spitze der Politik. Und heute ist er überflüssigerweise in Berlin mit seinen 69 Jahren.
    Seine Familie, weit weg von Berlin, ist ihm immer noch nicht wichtig.

    Bei ihm gibt es noch mehr, was nicht zu unserem Glauben passt!
    Seehofer ist geschieden und lebt mit seiner jetzigen Frau in zweiter Ehe.

    Das wusste ich nicht, habe erst vor kurzem was anderes bei ihm nachgeschaut.
    Auf Wikipedia liest man auch das:
    „Seehofer ist seit 1985 zum zweiten Mal (erste Ehe von 1974 bis 1982 mit Christine Hildegard) verheiratet und hat aus dieser Ehe mit der ausgebildeten Verwaltungsangestellten Karin Seehofer (* 1958) drei erwachsene Kinder. Aus einer außerehelichen Beziehung hat er eine weitere 2007 geborene Tochter.
    Er ist römisch-katholischer Konfession …“

    Ein schlechter Katholik! Solche Katholiken sind nicht unser Vorbild, regieren aber unser Land.

  3. Ich dachte, im Glauben geht es um das ewige Leben, um Erlösung von Schuld und Sünde, weil der heilige Allmächtige uns sonst nicht annehmen kann. Dafür kam Jesus Christus. Starb. Wurde begraben. Ist auferstanden. In den Himmel aufgefahren und lebt. Er sitzt zur Rechten des VATERS.

    Aufgrund dieser Erlösung kommt es zur Dankbarkeit und es wird uns die Kraft geschenkt, zu leben, wie GOTT es will.

    Ich empfehle dieses Buch:
    https://de.scribd.com/book/259385287/Zuruck-zum-Start-Was-die-fruhen-Christen-uns-zu-sagen-hatten

      1. Achja, damals gab es noch keine römisch-katholische Kirche, und die „richtige“ Auslegung, sondern hauptsächlich die Bibel und es gab auch noch keine ausgefeilte Theologie, die einem durch einen Fachmann nahe gebracht werden musste.

        Bitte um Nachsicht mit der leichten Ironie .. aber manchmal reichts mir.
        Paulus sagt – und wer will schon etwas dagegen sagen, denn Paulus war auserwähltes Werkzeug unseres Heilandes: Prüfet alles, und das Gute behaltet.

      2. Doch, juetz, die katholische Kirche ist die Kirche der Apostel; sie hat sich seither nur vergrößert. Eure protestantischen „Kirchen“ und Gruppierungen (in einer dieser sind Sie) gibt es erst infolge der sog. „Reformation“. Die gab es vor dem 16. Jh. noch gar nicht. Sie sind alle menschengemacht, wie auch die Anglikanische „Kirche“. Auch keine der Ostrkirchen ist die Kirche Christi, weil diese Apg. 1,8 nicht erfüllen. Übrig bleibt die katholische Kirche, die bis ins 1. Jh. zurückgeht.

        Sie sagen, dass es damals keine „‚richtige‘ Auslegung“ gegeben habe. Was für eine Auslegung? Es gab und gibt nur die eine christliche Lehre (vgl. Apg. 1,42, 2 Joh. 8ff. u. Jud. 3), die nach Joh. 16,13 im Verlauf der Zeit entfaltet wird, und innerhalb der Kirche von Generation zu Generation weitergetragen wurde.

        Und nein, es gab damals nicht hauptsächlich die Bibel, sondern schriftliche und mündliche Überlieferung. Ich kann Ihnen das mal zur Beleuchtung vorführen: In 2 Thess. 2 informiert der hl. Apostel Paulus die Thessalonicher über den Antichristen, und erklärt in den Versen 6 und 7, dass sie wüssten, dass ihn was und wer aufhält. Wer und Was ihn aufhält, teilt die Bibel aber nirgendwo mit. Das wusste man also per mündlicher Überlieferung, per Tradition, wie es Paulus auch sagt: „Ihr wisst, was im Wege steht …“

        Des Weiteren bestand die damalige Bibel nur aus der Septuaginta. Deshalb wurde in den Aposatelbriefen nur aus ihr zitiert, plus das apokryphe Buch Henoch in Jud. 14f.

        Zur „ausgefeilten Theologie“: Diese gab es sehr wohl, wie vor allem die Paulusbriefe und der Hebräerbrief zeigen. Paulus musste sie den Gemeinden ja näherbringen, was er ja tat. Und seine ausgefeilte Theologie ist so schwer zu verstehen, dass das der hl. Apostel Petrus in 2 Petr. 3,16 auch extra erwähnen musste.

        Ja, das ist auch mein Reden: Prüfet alles, und das Gute behaltet!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Kategorien

Aktuelle Beiträge

Archiv

Archive

Artikel-Kalender

März 2024
M D M D F S S
 123
45678910
11121314151617
18192021222324
25262728293031

Blog Stats

660591
Total views : 8708985

Aktuelle Informationen und Beiträge abonnieren!

Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse an, wenn Sie kostenlos über neu erschienene Blog-Beiträge informiert werden möchten.