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Rolf Hille kritisiert „Spiegel“-Themenheft über Jesus Christus

Evangelikaler Theologe: Beide Jesus-Bücher des Papstes  sind „hilfreicher Gegenentwurf“ zum „Spiegel“-Heft

Vor hohen kirchlichen Festtagen wie Weihnachten, Ostern oder Pfingsten liebt es der Hamburger  „Spiegel“-Verlag seit Jahrzehnten, entweder in seinem Wochenmagazin oder in einem Sonderheft  über das Christentum herzuziehen und seine Glaubenswahrheiten oder sittlichen Grundsätze zu bestreiten.
 
Die evangelische Nachrichtenagentur IDEA befaßt sich kritisch mit dem neuen Themenheft „Jesus von Nazareth und die Entstehung einer Weltreligion“ aus der Spiegel-Reihe „Geschichte“. Hier der IDEA-Bericht:

Wie der Vorsitzende des Arbeitskreises für evangelikale Theologie (AfeT), Rolf Hille, der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA auf Anfrage zu diesem „Spiegel“-Heft sagte, sei es typisch, „dass die gesamte theologische Forschung der letzten 250 Jahre mit konsequenter Ausschließlichkeit auf die liberale historisch-kritische Forschung eingeschränkt wird“.  –  Hille ist auch ehrenamtl. Direktor für ökumenische Angelegenheiten der Weltweiten Evangelischen Allianz und leitete von 1996 bis 2008 ihre Theologische Kommission.

Die Beiträge seien, so Hille, allein durch Urteile über angebliche Mythen und Legenden bestimmt: „Gott als redende und handelnde Person wird dabei völlig ausgeschlossen. Alles wird säkular vom Menschen und seinen Möglichkeiten her bedacht.“

Doch gebe es auch „eine objektive Offenbarung Gottes in der Geschichte“. Dies liege aber nicht im Horizont der Spiegel-Autoren.

Aus dieser Perspektive sei auch die Behauptung zu verstehen, dass Jesus sich nie als Sohn Gottes verstanden habe. Entsprechendes gelte für die Deutung der Auferstehung sowie des Kreuzes als erlösendem Sühnetod. Diese werden in dem Spiegel-Heft nur als nachträgliche Interpretationen des Geschicks und Scheiterns von Jesus aus Nazareth dargestellt.

Spiegel-Redakteur: Jesus hatte die „Kraft der Anmaßung“

Spiegel-Redakteur Christian Schüle vertritt die Ansicht, dass man der „realen Person hinter dem theologisch-literarischen Jesus“ nie näher gekommen sei als durch sozialwissenschaftliche Rekonstruktion. Jesus habe sich von anderen damaligen Predigern, die zuhauf durch Palästina gezogen seien, durch „die Kraft der Anmaßung“ unterschieden.

Mit „scheinbar unbeirrter Selbstsicherheit und unbeirrbarem Sendungsbewusstsein“ habe er beansprucht, die Vollmacht Gottes zu besitzen. Schüle: „So viel Hybris irritierte und verstörte – hier sprach ja doch ein Mensch!“  –  Da für Juden der Tod des verheißenen Messias nicht einsichtig gewesen sei, sei Jesus gescheitert. Erst im Nachhinein sei die christliche Sicht etabliert worden: „Wenig später hieß es auf einmal, Jesus, der Christus, sei für die Sünden der Menschen gestorben.“ (…)

Laut Hille sind die beiden Jesus-Bücher von Papst Benedikt XVI. ein „hilfreicher Gegenentwurf“ zur rein säkularen Sicht im Spiegel-Heft.

Auch in der seriösen evangelischen Forschung fänden sich gute Argumente für eine andere Sichtweise. Beispielhaft seien die historischen Forschungen der Professoren Martin Hengel (1926-2009), Roland Deines (Nottingham/England) und Rainer Riesner (Dortmund).

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