IDEA und IGFM benennen „Gefangenen des Monats“: Pastor Shi Enhao
Der chinesischen Pastor Shi Enhao wurde von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA zum „Gefangenen des Monats September“ benannt und zur Unterstützung für ihn aufgerufen.
Der 55-jährige stellv. Leiter der Hauskirchen-Allianz im kommunistisch regierten China wurde Mitte Juli 2011 zu zwei Jahren „Umerziehung durch Arbeit“ verurteilt. Er war am 31. Mai in Suqian verhaftet worden. Die Behörden werfen ihm das „Organisieren illegaler Versammlungen für religiöse Treffen“ vor. Der Pfarrer leitet eine Hausgemeindebewegung im Umland von Peking. Die Polizei hat Spendengelder der Gemeinde von Shi beschlagnahmt und Gottesdienste untersagt. – IGFM und IDEA rufen dazu auf, in Briefen an den chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao um die sofortige Freilassung des Pastors zu bitten.
Die Zahl der Christen in China wird auf bis zu 130 Millionen geschätzt. Zum Vergleich: Die Kommunistische Partei umfaßt ca 80 Millionen Mitglieder. Die meisten Christen versammeln sich in staatlich nicht anerkannten Hausgemeinden, um der Kontrolle des kommunistischen Regimes zu entgehen; sie werden mitunter von örtlichen Behörden drangsaliert.
Der staatlich anerkannte „Chinesische Christenrat“ und die „Patriotische Drei-Selbst-Bewegung“ repräsentieren etwa 18 Millionen Protestanten. Von den etwa 20 Millionen Katholiken gehören rund sechs Millionen zu regimetreuen „Patriotischen kath. Kirche“, die Mehrheit von 14 Millionen hingegen zur romtreuen kath. Kirche.