Am gestrigen Mittwoch hat der Ökonom und frühere SPD-Senator Thilo Sarrazin sein neuestes Werk in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt – gemeinsam mit dem Vize-Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Arnold Vaatz.
Der bekennt in seinen einführenden Worten sehr freimütig, er habe an Entscheidungen mitgewirkt, die der Analytiker Sarrazin in seinem ersten Kapitel – einer „Fallstudie“ der Ära Merkel – kritisiert. Und macht wiederum keinen Hehl daraus, daß er es genau wie Sarrazin für besser gehalten hätte, wenn die Kanzlerin in den vergangenen 16 Jahren an der einen oder anderen entscheidenden „strategischen Weggabelung“ anders abgebogen wäre.
Fast genau ein Jahr nach Erscheinen von „Der Staat an seinen Grenzen“ ist der neue Sarrazin diesmal kein 500-Seiten-Opus geworden, sondern ein auf knapp 180 Seiten beschränkter Essay.
Tatsächlich geht es um die politischen (Fehl-)Entscheidungen der Regierungschefin und deren Langzeitfolgen zentral nur im ersten Kapitel. Weit mehr Raum nehmen jene Betrachtungen ein, in denen Sarrazin kurz und zuweilen anekdotisch darstellt, welchen widersprüchlichen Bezügen und Zwängen Politiker ganz allgemein ausgesetzt sind.
Quelle und vollständige Meldung hier: https://jungefreiheit.de/kultur/literatur/2021/sarrazin-stellt-buch-vor/
2 Antworten
Auch bei Thilo Sarrazin gilt leider der Satz, dass der Prophet im eigenen Land nichts gilt.
Hut ab! Herr Sarrazin läßt sich nicht unterkriegen!