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Aus der Neujahrsansprache von Papst Benedikt XVI. am 1. Januar 2013:

„Gott segne uns, ER lasse sein Angesicht über uns leuchten.“ –  So haben wir mit den Worten von Psalm 67 gerufen, nachdem wir in der ersten Lesung den alten Priestersegen über das Bundesvolk gehört haben.

Es ist besonders bedeutsam, daß Gott zu Beginn jedes neuen Jahres auf uns, sein Volk, den leuchtenden Glanz seines heiligen Namens legt, dieses Namens, der in der feierlichen Formel des biblischen Segens dreimal ausgesprochen wird.

Foto: Bistum Regensburg

Und nicht weniger bedeutsam ist, daß dem Wort Gottes – das „Fleisch geworden“ ist und „unter uns gewohnt“ hat  –  als „Licht, das jeden Menschen erleuchtet“ (Joh 1,9.14) – acht Tage nach seiner Geburt der Name Jesus gegeben wird, wie uns das heutige Evangelium berichtet (vgl. Lk 2,21).

Jedem Menschen ist der Wunsch nach Frieden wesenseigen und deckt sich in gewisser Weise mit dem Wunsch nach einem erfüllten, glücklichen und gut verwirklichten Leben. Der Wunsch nach Frieden entspricht einem grundlegenden moralischen Prinzip, d. h. dem Recht auf eine ganzheitliche, soziale, gemeinschaftliche Entwicklung mit den dazu gehörenden Pflichten, und das ist Teil des Planes Gottes für den Menschen.

Der Mensch ist geschaffen für den Frieden, der ein Geschenk Gottes ist.

Die biblischen Texte, vor allem der Abschnitt aus dem Lukasevangelium, schlagen uns vor, den inneren Frieden der Mutter Jesu zu betrachten. 

Schweigend betrachtet sie einfach, was geschieht, bewahrt es in ihrem Gedächtnis und in ihrem Herzen, indem sie ruhig und gelassen darüber nachdenkt. Das ist der innere Friede, den wir haben möchten inmitten der manchmal stürmischen und wirren Ereignisse der Geschichte, deren Sinn wir häufig nicht erfassen und die uns erschüttern.

Der Evangelienabschnitt endet mit einer kurzen Erwähnung der Beschneidung Jesu. Nach dem mosaischen Gesetz mußte ein Knabe am achten Tag nach seiner Geburt beschnitten werden, und in diesem Moment wurde ihm der Name gegeben. Gott selber hatte durch seinen Boten zu Maria – und auch zu Joseph – gesagt, daß der Name für den Knaben Jesus sei (vgl. Mt 1,21; Lk 1,31); und so geschah es.

Jesus ist nicht ein Mensch wie jeder andere, sondern ER ist das Wort Gottes, eine der göttlichen Personen, der Sohn Gottes: Darum hat die Kirche Maria den Titel Theotokos, „Mutter Gottes“ verliehen.

Das ist das Fundament unseres Friedens: die Gewißheit, in Jesus Christus den Glanz des Angesichtes Gottes des Vaters zu schauen, im Sohn Kinder Gottes zu sein und so auf dem Lebensweg dieselbe Sicherheit zu besitzen, die das Kind in den Armen eines guten, allmächtigen Vaters empfindet.

Das Leuchten des Angesichts des HERRN über uns, das uns Frieden schenkt, ist der Ausdruck seiner Vaterschaft; der HERR wendet uns sein Angesicht zu, ER erweist sich als Vater und schenkt uns Frieden.

Darin liegt der Ursprung jenes tiefen Friedens – des Friedens mit Gott –, der untrennbar mit dem Glauben und mit der Gnade verbunden ist, wie der heilige Paulus an die Christen Roms schreibt (vgl. Röm 5,2).

Nichts kann den Christen diesen Frieden nehmen, nicht einmal die Schwierigkeiten und die Leiden des Lebens. Die Leiden, Prüfungen und Dunkelheiten zerstören nämlich unsere Hoffnung nicht, sondern sie stärken eine Hoffnung, die nicht zugrunde gehen läßt, denn „die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist“ (Röm 5,5).

Die Jungfrau Maria, die wir heute unter dem Titel der Mutter Gottes verehren, helfe uns, das Angesicht Jesu, des Friedensfürstes, zu betrachten. Sie unterstütze und begleite uns in diesem neuen Jahr; sie erwirke uns und der ganzen Welt das Geschenk des Friedens.

Titelbild: Prior Michael Gebhart, Weltenburg

Kommentare

5 Antworten

  1. Frieden ist eine Entscheidung.
    Frieden kommt nur durch den Glauben an Christus … denn das alttestamentarische Israel hat an Gott geglaubt, und es gab trotzdem keinen Frieden … nicht in den Herzen des Einzelnen und nicht im Volk.
    Nur in wenigen Ausnahmen .. aber nicht umfassend.

    Frieden kommt vor allem durch: das Kreuz auf sich nehmen.
    Nicht mit dem Finger auf andere zeigen .. nicht die Umstände, die Politik oder die Eltern …

    Und wenn die Hirten nicht die Schafe weiden … und diesen Weg einsichtig machen … so wie Jesus das bei seinen Jüngern versucht hat … und oft genug verzweifelt ist …

    Nein.
    Es wird keinen Weltfrieden geben .. das steht schon so geschrieben, siehe Offenbarung.
    Wichtig ist: Frieden mit Gott … in Christus und Sein Licht durch uns strahlen lassen .. wenn dadurch andere gesegnet werden … haben wir unsere Pflicht getan … und mitgearbeitet an der Rettung der Seelen … mehr können wir nicht tun ..

    Das große Versagen der Kirchen und Gemeinden war und ist: nicht die Freude und die Hoffnung gelebt zuhaben … so wie es uns die verfolgten Christen im Nahen Osten zB vorleben .. die lieber sterben als Jesus zu verleugnen …

    Wir sind wohlstandsverwahrlost.

  2. „Nichts kann den Christen diesen Frieden nehmen“ gloria.tv wird doch von Christen gemacht, die auch Benedikt schätzen. Und die ganzen kulturchristlichen Deutschlandverehrer. Einfach das Gegenteil vorstellen, dann wird es die richtige Wahrnehmung. Wer lauthals gegen Abtreibung wettert, wird entweder ein Bedürfnis danach haben oder er wird… genau das ist die logische Schlussfolgerung. Schafe im Wolfspelz.

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