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"Sex in der Schule" ist ein Vermächtnis des 68er-Pädagogen Hans-Jochen Gamm

Von Felizitas Küble

Die vielfältigen Eltern-Demonstrationen gegen die Frühsexualisierung in den Schulen und den ratiophoben (vernunftwidrigen) Genderismus reißen nicht ab. Vor allem in Baden-Württemberg und Hessen gingen Zehntausende auf die Straßen, darunter viele Familienväter/mütter, um gegen linksideologische Lehrpläne zu protestieren.
Doch die Mißachtung des Elternrechts auf Erziehung sowie eine staatlich vorangetriebene Beeinflussung der Schüler ist keine neuartige Idee, sondern ein Vermächtnis der neomarxistischen und hedonistischen Studentenrevolte, die sich die sog. „Sexuelle Befreiung“ auf ihre roten Fahnen schrieb.

Zu den wirkmächtigsten 68er Pädagogen, die für eine Sexualisierung des Unterrichts inkl. „erotischer Experimente“ der praktischen Art in der Schule eintraten, gehört Dr. Hans-Jochen Gamm.
Der prokommunistische Professor aus Darmstadt veröffentlichte 1970 das damals aufsehenerregende Buch „Kritische Schule – Eine Streitschrift für die Emanzipation von Lehrern und Schülern“ im Münchner List-Verlag (siehe Abbildung). Darin verteidigt er den real existierenden „DDR“-Sozialismus, für den sich allerdings die vielgepriesene „Arbeiterklasse“ in Deutschland überhaupt nicht erwärmen konnte (eher noch das studentische Links-Milieu und später viele bildungsbürgerliche Grüne).
Noch nach der Wiedervereinigung kam der Sozialpsychologe  –  er war Gastprofessor in Rostock  –  zu weiteren akademischen Würden; von der dortigen Universität erhielt er die Ehrendoktorwürde. Der Schriftsteller starb am 18. Juni 2011 im Alter von 86 Jahren.
Sein Werk steht für die völlige Entfesselung sexualpolitischer Vorstellungen im Kontext (Zusammenhang) der „Kulturrevolution“ von 1968 ff.
In diesem Buch setzte sich der Erziehungswissenschaftler z. B. dafür ein, daß Lehrer im Unterricht ganz ungeniert das Unwort „Fi…n“ verwenden. Weiterer Tabubruch ist hier gang und gäbe, forderte der Autor doch ernsthaft das Einrichten von Spezialräumen in den Schulen, damit die jungen Leute gleich an Ort und Stelle das in der Sexualkunde gelernte Wissen in die Tat umsetzen können.

Kinderläden und „revolutionäres Menschenbild“

Wie man sich vorstellen kann, schlug das Buch seinerzeit wie eine Bombe ein und „belebte“ die schulpolitische Debatte um weitere Entgleisungen.
Ganz im Sinne der „Sexuellen Revolution“ wurde die Autorität an sich grundsätzlich infrage gestellt und die Einführung von tabufreien „Kinderläden“ gepriesen, die sich freilich (wie zu  erwarten war) nicht bewährten  –  und von linker Seite später selber aufgegeben wurde. (Zu den „emanzipatorischen“ Kinderläden siehe unser Artikel: https://charismatismus.wordpress.com/2015/06/02/linksanarchistische-kinderladen-der-68er-revolutionare-befreiung-durch-kindersex/)

Für Gamm handelte es sich freilich um ein „höchst bemerkenswertes Experiment“:

„Gegenüber dem geläufigen Vorurteil sei betont: Erziehung ohne Autorität ist möglich… Durch das höchst bemerkenswerte Experiment der Kinderläden hat sich gezeigt, daß unsere gesamte gesellschaftliche und pädagogische Autoritätsauffassung eine antiquierte Ideologie darstellt… Hier wird ein mittelalterlich orientiertes Menschenbild durch ein revolutionär-neuzeitliches abgelöst.“

Im Kapitel „Ein Grundmodell für die geschlechtliche Erziehung“ beschwert er sich über die damaligen „moralischen Überwachungsstäbe“, wozu er z.B. die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften rechnete. Der KMK (Kultursministerkonferenz) warf er eine „repressive Sexualmoral“ vor, weil dort die „strengen Normen der Gesellschaft“ vertreten würden.

Lehrer sollen ihr Geschlechtsleben „nicht verheimlichen“

Die Schüler in Deutschland hätten, so beklagte der Verfasser, einen „absoluten Mangel an Lusterfahrung“. Dem wollte er gerne abhelfen, indem die Schule „den Austausch über die Freuden der Geschlechtlichkeit in ihr Programm aufnimmt“.

Die Krönung der „emanzipatorischen“ Einfälle des 68er Professors bestand u.a. darin, daß der Lehrer vor den Schülern „sein eigenes Geschlechtsleben bzw. seine geschlechtlichen Probleme, vielleicht sogar die weitverbreiteten Potenzstörungen oder Orgasmusschwierigkeiten nicht verheimlicht“ (S. 73).

Der Unterricht könne nicht etwa als ein „gleichsam asexueller Raum verstanden“ werden (S. 77), schreibt der tiefrote Professor weiter. Zwischen Sex und Liebe scheint es für ihn keinen Unterschied zu geben: „Die Schule hat das Lernen der Liebe zu ihrer wichtigsten sozialpädagogischen Aufgabe zu machen“ (S. 78).

„Kinderliebe zu den Eltern beseitigen“

Der Autor hat auch eine handfeste Lösung parat  – zum Stichwort „Geselligkeitsbegünstigung“ (!) schreibt er:
„Für den Schulbau bedeutet diese Einsicht, Räume zu schaffen, in denen die Schüler beider Geschlechter unkontrolliert verweilen können und die Möglichkeit erotischer Kommunikation besitzen. Da die Formen der Zärtlichkeit und erotischen Kontakte heute von den Jugendlichen notwendig außerhalb der Schule vollzogen werden, wäre zu fragen, was eigentlich dagegen spricht, diese Praktiken in die Schule hineinzuverlegen.“
Das sexualpolitische Gesamtkonzept des Pädagogen lautete: „Die Schule ist die übergreifende gesellschaftliche Institution, die auf breitester Basis das Geschlechtstabu auflösen kann.“
In einem Handbuch für Lehrer („Anleitung zur Handhabung der Rahmenrichtlinien für Sexualkunde in Hessen“) schrieb Dr. Gamm sogar die ungeheuerlichen Sätze: 
„Wir brauchen die sexuelle Stimulierung der Schüler, um die sozialistische Umstrukturierung der Gesellschaft durchzuführen, und den Autoritätsgehorsam einschließlich der Kinderliebe zu den Eltern gründlich zu beseitigen“.
 
Unsere Autorin Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Jugend-Verlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt.

Kommentare

0 Antworten

  1. Die Proteste der Eltern werden nichts nutzen, weil eben gerade diese Eltern bei Wahlen den Protagonisten des Gendertums und der Frühsexualisierung ihre Stimme geben. Also. wozu aufregen, obwohl man sich vor Zorn fast selbst in den Hintern beißen könnte. Die Seelen der Kinder werden zerstört, Mechanik geht vor Liebe. Zu einer natürlichen Beziehung zwischen Mann und Frau gehört sexuelle Freude selbstverständlich dazu, aber man muss das nicht schon in der Grundschule ,,lernen“.

  2. An dieser Schrift wird deutlich, dass der Autor von einer faschistischen Grundhaltung nicht wegggekommen ist. Ich hatte immer den Eindruck, dass ein Großteil der 68er-Bewegung von ihren strukturellen Idealen her eine linke Kompensation des damals in Deutschland aufgrund der alliierten Kontrolle unterdrückten Rechts- und Klerikalfaschismus war:
    Man denkt nicht frei, sondern will die Gesellschaft ständig revolutionieren, und dies auf ein und derselben Schiene: das alte totalitäre Denken sollte durch ein neues totalitäres Denken ersetzt werden. Neuer Wein in alten Schläuchen.
    Dass die deutsche Nachkriegsgesellschaft zutiefst krank war, auch wenn die sexuelle Disziplin zumindest an der Oberfläche noch „besser“ gewesen zu sein scheint, wird von vielen zeitgenössischen, auch katholischen Autoren beschrieben.
    Allerdings sollte ein Christ auch immer wissen, dass diese Zeit, die er erlebt, nach den Worten des Apostels Paulus „böse Zeit“ ist und „ausgekauft“ werden soll für die Gewinnung der Seelen für das zukünftige Reich Gottes, das aber nicht auf dieser Erde sein wird. Das himmlische Jerusalem ist nicht auf der Erde – auch wenn die Kirchenhierarchie das traditionell sei dem hohen Mittelalter immer irrigerweise unterschwellig suggeriert hat, zuletzt massiv Johannes XXIII.
    Hier wäre eine ernsthafte Schriftlektüre erhellend für diese kirchliche Verblendung, die in solchen Konzepten, wie diesem „tiefroten“ oben sozusagen als „Negativ“ nachgahmt wird. Man will perfekte und absolut lustvoll-ungetrübte Verhältnisse schaffen in diesem Äon, aber genau das wird weder der Kirche noch ihren Feinden je gelingen. Es ist vielleicht ein und dieselbe Münze – einerseits die Abwertung und Über-verteufelung seitens der Kirche und andererseits die Überbewertung und Vergötzung der Sexualität seitens linker Enthusiasten.
    Was hat die Kirche hier zu lernen? Anstatt immer nur andere belehren zu wollen (ein Grundübel der Kirche!), wäre Buße und Umkehr angesagt. Wer selbst meint, perfekt zu sein und nie umkehren zu müssen, immer recht zu haben, selbst dann, wenn er in Widersprüchen versinkt, der sollte nicht andere unterrichten wollen. Aber gerade der traditionalistische Glaube schließt Umkehr und Buße für die Kirche aus – sie kann ja nur immer recht haben. Wir sind bei dieser Haltung mitschuld an diesen Auswüchsen.
    Die Kirche muss endlich einsehen, dass sie selbst den Menschen falsche Hoffnungen für dieses Äon eingetrichtert hat und umkehren von diesem falschen Weg, in dem sich Tradis und Progessive so irrlichternd einig sind, dass auch der kritsche Katholik erkennen müsste, dass diese beiden Fronten in Wahrheit zusammengehören.
    „Taufe“ bedeutet ein Hinausgezogen- und Geläutertwerden aus der irren und wirren Urflut. Dieses Motiv durchzieht das alte Testament bis hin zu Johannes dem Täufer. In Christus ist eine Wassertaufe unlösbar verbunden mit einer Erneuerung des Wassers, aus dem wir bestehen. Es bekommt die heilende und heile Matrix des Heiligen Geistes eingeprägt. Das ist es, was jeder geschenkt bekommen soll, und was das Tor zum Himmel öffnet. Eigentlich hat die Kirche das alles noch in ihrem Gut, aber es versinkt förmlich seit Jahrhunderten in der Ungeordnetheit und im Chaos, das sie selbst mit anrichtet.
    Was soll man denen entgegensetzen, deren gesamte Gedankenwelt „fleischlich“ ist, wie Paulus das nennt – die gesamte Glückserwartung ist irdisch verhaftet?
    Redet man solchen Menschen gegenüber nicht förmlich „in Zungen“, so dass sie einen nicht verstehen und alles in den falschen Hals bekommen?

    1. Die Idee, dass die 68er-Bewegung ein Ausdruck des von den Alliierten angeblich unterdrückten Faschismus gewesen sein soll, halte ich eher für weit hergeholt. Vielmehr war es ja so, dass die Westalliierten die sogenannten „alten Eliten“ und auch echte Faschisten als „Bollwerk gegen den Kommunismus“ benutzten (gipfelnd in geheimen Organisationen wie Gladio oder Stay-Behind).
      Die Achtundsechziger wandten sich ja gerade gegen dieses gefühlte Kartell aus Westmächten und Altnazis.
      Jede Bewegung, Partei oder auch Kirche schränkt so gesehen das freie Denken ein. Man kann sich vieles frei ausdenken. Aber wenn es darum geht, etwas zu verändern, muss man sich mit anderen Menschen zusammentun. Es bilden sich Gruppen, und jede Gruppe hat eine Zielsetzung, Satzung oder Dogmengebilde, in der sich der einzelne in seinen privaten Ideen nicht vollständig wiederfindet.
      Deswegen ist der Gegensatz „freies Denken vs. Gesellschaft revolutionieren“ nicht ganz wirklichkeitsnah.
      Ansonsten kann ich Ihren Ausführungen weitgehend zustimmen.

      1. Es geht um eine mentale Struktur, die sich gleicht.
        Und mit „frei denken“ meine ich exakt den Wortsinn: dass einer oder mehrere frei denken, sich also in den Gedankenbewegungen nicht einschränken lassen, nur weil sie voraussetzen, so „dürfe man nicht denken“, und auf diese mentalen Bewusstseinsstrukturen kritisch reflektieren, die bereits so viele Vorgaben machen, dass selbst das, was gedacht werden kann (ohne Einschränkung durch Gesetze), ganz brav nicht mehr gedacht wird – erleben wir das nicht auch heute?
        ich meine aber nota bene wirklich freies Denken und nicht die Vorgabe einer angeblich freien oder gar „befreienden“ ideologiedenke, die in Wahrheit nichts als Denkverwirrung darstellt. Ich spreche von echtem Denken – nicht von Fühlwirrnis in sex-and-drugs-civilwar-washed brains..

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