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Sie predigt und lebt das charismatische Wohlstandsevangelium: Joyce Meyer

Von Felizitas Küble

Seit Jahrzehnten füllt sie Kongreßhallen in Deutschland, besitzt in Hamburg ein eigenes Büro und ist auf dem (ansonsten recht guten Sender) Bibel-TV präsent:

Joyce Meyer, eine evangelische Star-Predigerin aus den USA, vertritt das charismatische Wohlstands-und Wohlfühl-„Evangelium“, wobei sie das von ihr gepriesene Wohlleben auch ganz ungeniert selber auslebt.

Die umtriebige Autorin schrieb an die hundert Bücher, in denen sie sehr geschickt verschiedene moderne religiöse Bewegungen miteinander kombiniert:

Frauenpower (Emanzipation auf „christlich“), Charismatismus (sie beruft sich auf ständige „Geistesgaben“ und Inspirationen des Hl. Geistes), amerikanische Erfolgs-Fixierung, „positives Denken“ und das schwarmgeistige Gesundheits-/Heilungs-/Wohlstands-„Evangelium“.

Bescheidene Bitttgebete an den Schöpfer sind dabei nicht angesagt, sondern „Proklamationen“, in denen Gott an seine „Verheißungen“ erinnert wird, die quasi von ihm eingefordert werden, was dann treuherzig als „Gottvertrauen“ präsentiert wird.

Die neueste Ausgabe der bibelorientierten evangelikalen Zeitschrift „Der schmale Weg“ (Nr. 3/2021) befaßt sich ebenfalls mit Meyer. Darin heißt es:

Meyer selbst bekennt: „Ich werde immer wieder gefragt: ‚Sind Sie eine Wohlstandspredigerin?‘ Und ich sage dann: ‚Na ja, eine Armutspredigerin bin ich jedenfalls nicht. Dann bin ich wohl eine Wohlstandspredigerin‘“

Die Erfolgspredigerin hat für den Opfertod Christi eine ganz neue Deutung parat: „Deshalb will ich unbedingt Menschen helfen, das Leben zu genießen, denn dafür ist Jesus gestorben….Jesus ist schon für euch gestorben, damit ihr das Beste haben könnt: Gerechtigkeit steht bereit,  Friede steht bereit, Freude, Wohlstand, Gunst“. 

Das läßt sie sich nicht zweimal sagen; ihr Vermögen umfasst laut amerikanischen Zeitungsberichten u.a. eine MercedesLimousine für 100.000 Dollar, einen Geschäftsjet, der 10 Millionen Dollar kostete, ein Haus, das 2 Millionen Dollar wert ist, und jährliche Einkünfte um die 100 Millionen Dollar. 

 

Kommentare

5 Antworten

  1. Es ist natürlich amüsierlich, über das Vermögen von Kirchen zu spekulieren. Und dass Frau Meyer unglaublich reich ist – na und, das sind andere auch. Sollen sie doch. Für mich wäre das eine unnötige Belastung, denn dann müsste ich mich um die Verwaltung des Vermögens kümmern….echt spannend…
    Aber der wichtige Punkt ist ein ganz anderer: Sie verfälscht – gelinde gesagt – die Heilige Schrift. „…Deshalb will ich unbedingt Menschen helfen, das Leben zu genießen, denn dafür ist Jesus gestorben….Jesus ist schon für euch gestorben, damit ihr das Beste haben könnt…“
    In meiner Bibel steht hingegen: „Wir aber predigen Christus, den Gekreuzigten.“ (1. Korinther 1).
    Und die Bedeutung des Kreuzes? „Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: „.. das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden“ (Matthäus 26).
    Natürlich ist das das Beste, dass Jesus uns vor Gott rein macht – von Sünden. DAS macht uns reich!
    Auch für Frau Meyer gilt der Maßstab: „Ich bezeuge allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch: Wenn ihnen jemand etwas hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, die in diesem Buch geschrieben stehen.  Und wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten des Buchs dieser Weissagung, so wird Gott ihm seinen Anteil wegnehmen am Baum des Lebens und an der heiligen Stadt, von denen in diesem Buch geschrieben steht.“ (Offenbarung 22)

  2. Danke für den Hinweis. Es ging mir nicht darum, einseitig zu sein. Ich dachte halt, es liegt nahe, in einem katholischen blog auf die katholische Kirche einzugehen.

    Es ist in der Tat richtig, daß die evangelischen Bistümer in Deutschland in etwa so vermögend sind wie die katholischen Bistümern. Bei den letzten Zahlen, die ich recherchieren konnte wird der gesamte Wert des Vermögens der katholischen Bistümer in Deutschland auf 21 bis 27 Milliarden € geschätzt, auf evangelischer Seite auf 20 Milliarden €.

    Die Bistümer sind jedoch nicht allein Vermögensträger der beiden Kirchen. Tatsächlich gibt es noch zahlreiche Stiftungen u.a,. in katholischer Hand, die auch sehr viel Grundbesitz haben, aber rechtlich nicht zu den Diözesen gehören.

    Richtig dürfte auch sein, daß beide große Kirchen in Deutschland etwa gleich vermögend sind. Es werden Zahlen von etwa 200 bis 220 Milliarden pro Denomination genannt, wobei ich aber davon ausgehe, daß hier der Wert von Grundstücken/Gebäuden mit einfließt:

    „Denn auch wenn viele Bistümer inzwischen Einblick in ihre Bilanzen gewähren und ihr Vermögen offenlegen – eine abschließende Antwort, wie reich die deutsche Kirche tatsächlich ist, wird es so schnell nicht geben. Der Politologe Carsten Frerk hat sich an einer Aufstellung versucht. Rechnet man alles zusammen, könnten die beiden großen Kirchen ein Vermögen von 435 Milliarden Euro besitzen. „Das ist aber nur eine grobe Schätzung“, sagt Frerk. Denn die Organisation der Kirchen ist weitverzweigt – ebenso wie die Verantwortung über die Finanzen. In der katholischen Kirche gibt es 27 (Erz-)Bistümer und 11500 Gemeinden, in der evangelischen Kirche sind es 20 Landeskirchen und 14500 Gemeinden. Sie sind alle eigenständig, können also selbst über ihre Haushalte entscheiden. Dazu kommen noch Ordensgemeinschaften, Diakonie und Caritas sowie andere kirchliche Einrichtungen vom Altenheim bis zum Krankenhaus.

    Aus https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/zwischen-glaube-und-geld-wie-reich-die-grossen-deutschen-kirchen-sind/19831108.html

    Die Kirchengebäude werden übrigens bei den Bistümern praktisch mit Null als abgeschrieben bewertet. Desgleichen fließen Sakralgegenstände und Kunstwerke nicht in die Bilanzen der Bistümer ein. Ein Beispiel dazu:

    „Der Kölner Dom wird zum Beispiel mit einem Symbolwert von 27 Euro in den Büchern vermerkt.“

    Aus https://www.handelsblatt.com/arts_und_style/aus-aller-welt/handelsblatt-recherche-zu-kirchenfinanzen-luecken-in-den-vermeintlich-transparenten-finanzberichten/20747970-2.html

    Das halte ich auch teilweise für richtig:

    Kirchengebäude haben maximal den Grundstückswert abzüglich Abrisskosten. In vielen Fällen wird dabei nicht mehr als Null herauskommen. In manchen Fällen schon. Daneben gibt es aber auch unbebauten Grundbesitz, der oft Eigentum von Stiftungen oder anderen kirchlichen Rechtsträgern ist als Diözesen und daher deren Vermögenswerte nicht beeinflussen.

    Sakralgegenstände und Kunstwerke haben für die Kirche einen rein ideellen Wert und stehen nicht zum Verkauf zur Verfügung. Es ist daher sinnvoll, sie nicht zu bewerten.

    Weiter ist zu beachten, daß die Kirchen für die Erhaltung ihrer Liegenschaften einschließlich Kirchen etc. selbst aufkommen müssen. So kostet allein der Erhalt des Kölner Doms jährlich 6 Millionen €. Desweitern muss ein Teil des Vermögens für Pensionszahlungen an Priester und verbeamtete Lehrer zur Seite gelegt werden.

    Dennoch bleibt ein ganz erheblicher Überschuss, was es völlig legitim macht, zu fragen, was die Kirchen damit tun.

    1. Guten Tag,
      das Vermögen auf evangelischer Seite (das teils auf Kirchen beruht, die einst im Mittelalter von Katholiken erbaut wurden und den Protestanten dann in der Reformation „zufielen“) scheint Sie nicht zu interessieren. Zudem geht es hier nicht um kirchlich-institutionelles Eigentum, das immerhin vielfach der Allgemeinheit dient (die Kirchen als Kulturschätze), sondern um den privaten Luxus einer Wohlstandspredigerin, was Sie natürlich (als Charismatiker?!) schnell mit Ablenkungshinweis relativieren wollen. Diese Vorgehensweise kommt mir doch bekannt vor – sind Sie wieder hier gelandet?
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

  3. Der Sender läßt nach in seiner Ausstrahlung an vernünftigen Sendungen.
    Anpassung an diese chaotische Zeit ist auf sämtlichen Sendern zu sehen.
    Ob Gewalt, gleichgeschlechtliche Knutschereien oder Transvestiten, welchen Gott zugetan sei in seiner Liebe zu ALLEN MENSCHEN.
    Ich mag das nicht mehr anschauen.
    Dokumentationen von der Wildnis entspannt mich dagegen, gerade jetzt, wo es so hoch her geht im Außen.
    Joice Meyer, dazu kann ich mich nicht äußern.
    Massenprediger gibt es ebenfalls wie Sand am Meer.
    Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich.
    Predigen ersetzt kein Handeln nach Gottes Geboten.

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