Heutige liturgische Lesungs der kath. Kirche:
Ps 54 (53), 3–4.5–6.8–9
Gott,
durch deinen Namen rette mich,
verschaff mir Recht mit deiner Kraft!
Erhöre mein Bittgebet,
vernimm die Worte meines Mundes!
Denn fremde Menschen standen auf gegen mich,
Gewalttätige trachteten mir nach dem Leben,
sie stellten sich Gott nicht vor Augen.
Siehe, Gott ist mein Helfer,
der HERR ist unter denen,
die mein Leben stützen.
Bereitwillig will ich dir opfern,
will deinem Namen danken,
HERR, denn er ist gut.
Denn ER hat mich herausgerissen
aus all meiner Not,
mein Auge schaut herab auf meine Feinde.
3 Antworten
Mich würde interessieren, welche Übersetzung hier verwendet wird. EÜ ist es jedenfalls nicht.
Guten Tag,
es ist die liturgische Übersetzung aus dem amtlichen Schott, die auf der EÜ beruht.
https://schott.erzabtei-beuron.de/
Freundlichen Gruß
Felizitas Küble
Danke. Also die 2016 veröffentlichte revidierte EÜ, um etwa 2003 beschlossen von den deutschsprachigen Bischofskonferenzen, laut Angaben gemäß den Vorstellungen des 2. Vatikanischen Konzils unter Verwendung ganz anderer Textgrundlagen „moderat überarbeitet“ (bis auf wenige Ausnahmen „nicht neuübersetzt“!) und unter anderem in geschlechtersensible Sprache gebracht. Sieht man sich die Sache an und hatte zumindest einmal ziemlich intensiv mit Bibelübersetzungen zu tun, kann man meines Erachtens bereits Ansatz und Planung des Werks mit seiner fragwürdigen Textauswahl, dann aber auch den Verlauf des Projekts jedenfalls nicht anders als chaotisch bezeichnen. Mich wundert nicht, dass die heutige Kirche so etwas fertiggebracht hat. Mich wundert aber sehr wohl, dass die ehrwürdige Erzabtei da mitspielt. Wer schon seit Jahrzehnten mit Bibel und Psalmengebet vertraut beziehungsweise aufgewachsen ist, gar ganze Sätze oder Abschnitte daraus auswendig gerlernt hat, wird sich, gelinde gesagt, damit wohl kaum anfreunden können. Nebenbei stammen die Texte im „neuen“ (2013) Gotteslob noch aus der vorherigen Übersetzung, das aber deswegen offenbar nicht ausgetauscht werden soll.