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Sind Fehlurteile gegen Juden unausrottbar?

Von Felizitas Küble

Die Webseite „Katholisches.info“ gehört zur traditionellen Richtung und veröffentlicht überwiegend Artikel über innerkirchliche Mißstände, Kritik an Papst Franziskus oder schreibt über aktuelle Ereignisse.

Bisweilen werden auch grundsätzliche Themen behandelt, z.B. die „Judenfrage“ aus theologischer Sicht. Nun wäre hiergegen nichts einzuwenden, wenn es dabei lediglich um das Aufzeigen von Unterschieden zwischen dem katholischen Glauben und dem nachchristlichen Judentum ginge.

Doch wie überall sollte zwischen Person und Sache unterschieden werden – selbstverständlich auch hier. Religiöse Differenzen berechtigen nicht zu Vor- und Fehlurteilen gegen Juden oder gar zu Pauschalurteilen gegen das „jüdische Volk“ insgesamt.

BILD: Die Menora (siebenarmiger Leuchter) in der Synagoge von Münster

Leider ist dies jedoch der Fall in einem dort veröffentlichten Beitrag von Dr. Friedrich Romig unter dem Titel „Consummatum est“ (Es ist vollbracht), womit auf das letzte Wort Christi – wie es das Johannesevangelium überliefert  – Bezug genommen wird.

Als Aufhänger für seine geradzu derb-judenkritischen Auslassungen dient dem österreichischen Autor das ambivalente und inhaltlich unausgegorene Buch des französischen Schriftstellers  Léon Bloy über die Juden. Angeblich habe Bloy seine 1892 publizierte Schrift Le Salut par les Juifs (Das Heil kommt von den Juden) als sein Hauptwerk angesehen. (Leider ist das Buch beileibe nicht so judenfreundlich, wie der Titel vermuten läßt.)

Teils zitiert Dr. Romig zustimmend aus dem Buch, teils fügt er eigene Ansichten dazu. Der Christusmord wird im Zwischentitel als „das größte Verbrechen der Menschheit“ bezeichnet. Die Ursünde bzw. den Sündenfall haben wir allerdings Adam und Eva zu verdanken – und deren Fall samt seinen (Erbsünden-)Folgen machte den Heilstod Christi überhaupt erst nötig.

Romig schreibt in Anlehnung an Bloy: „Kein Verbrechen, welches je in der Geschichte begangen wurde, ist für den Gang der Menschheit durch die Welt so einzigartig, ausschlaggebend, unvergleichlich, grauenhaft und vom Geist des Bösen inspiriert gewesen wie der vom jüdischen Volk begangene Mord an seinem König und Messias.“
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Einspruch, Euer Ehren! Die Hinrichtung Christi erfolgte erstens durch die dortige römische Obrigkeit. Zweitens drängte zwar die jüdische Obrigkeit in Jerusalem den Statthalter Pilatus zur Verurteilung Christi, aber jene Sadduzäer stellen nicht „das jüdische Volk“ dar, ebensowenig wie man Pilatus mit „dem römischen Volk“ gleichsetzen kann.
So wie sich Deutsche zu Recht gegen Kollektivschuld-Thesen wegen der NS-Diktatur wehren, so ist es ebenso ungerecht, Juden pauschal zu beschuldigen.
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Es folgen nun in Romigs Artikel einige dümmliche Bloy-Anekdoten (Judenmarkt in Hamburg) sowie dreiste Beleidigungen gegen „die“ Juden, die nicht zitierfähig, aber auch theologisch nicht weiter von Interesse sind.
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Nachdem reichlich polemischer Unfug abgespult wurde, heißt es dort weiter hinsichtlich der Juden:
„Im Heilsplan Gottes ist eine vorzeitige „Lösung“ oder „Versöhnung“ mit ihrem christlichen Gegenpart nicht vorgesehen, das jüdische Volk kann seine Schuld ohne Maßen nicht abdienen, ohne auf seinem Passionsweg den tiefsten Abgrund der Hölle zu durchschreiten und selbst immer wieder zum Brandopfer zu werden. Verblendet, verstockt und verdammt legt es Zeugnis ab für Gottes Gerechtigkeit und für den Erlöser, das Lamm Gottes, das es zu seinem Schlachtopfer machte.“
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Hier wird erneut völlig undifferenziert „das jüdische Volk“ attackiert, es wird sogar als „verdammt“ bezeichnet, obwohl der hl. Paulus in seinem Brief an die Römer genau diesen Vorwurf hinsichlich der nicht-christlichen Juden ausdrücklich ablehnt: „Hat Gott sein Volk etwa verworfen? – Das sei ferne!….Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das ER zuvor erwählt hat.“ (Röm 11,1 f).
Der Apostel hatte einige Abschnitte davor schon über Juden geschrieben: „Ich bezeuge ihnen, daß sie Eifer für Gott haben, nur fehlt die rechte Einsicht.“ (Röm 10,3) 
Der Autor unterscheidet nicht zwischen Bestrafung und Verwerfung, zwischen den Folgen der Sünde einerseits und Verdammnis andererseits. Das sind völlig verschiedene Ebenen. Der Untergang Jerusalems durch das Römische Reich war die von Christus vorhergesagte und von Gott zugelassene Auswirkung jüdischer Messiasverkennung, aber kein Zeichen der Verdammung.
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Paulus ermahnte damals seine Gemeinde in Rom eindringlich, sie solle sich nicht über Juden erhaben fühlen: „Erhebe dich nicht über die anderen Zweige“, vielmehr sei zu „bedenken“: „Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich.“ (Röm 11,19). – Der Alte Bund bzw. das Judentum ist die Wurzel, aus welcher das Christentum hervorging.
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Sodann folgt im Artikel auf „Katholisches.info“ unvermeidlich die alte Leier, als ob die Judenheit allgemein „Sein Blut komme über uns!“ gerufen hätte – in Wirklichkeit war es nur der in Jerusalem versammelte Straßenpöbel, also beileibe nicht alle Einwohner der Stadt, geschweige gar alle Juden oder auch nur die Mehrheit derselben; vielmehr handelte es sich um eine lose zusammengewürfelte Menschenmenge – und damit um eine kleine Minderheit innerhalb des damaligen Judentums.
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Natürlich weiß der Verfasser genau Bescheid, daß eine Umkehr zu Christus bei Juden angeblich nicht möglich ist: „Eher würde der aus der Bahn geworfene Erdplanet im Weltraum verglühen, als dass das jüdische Volk sich zum Christentum bekehrte.“
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Allerdings widerspricht ihm auch hier der hl. Apostel Paulus, der in seinem Römerbrief die endzeitliche Bekehrung „ganz Israels“ ankündigt („auf diese Weise wird ganz Israel gerettet“ – Röm 11,25).
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Wenig verwunderlich, daß der Autor für Fehlschläge in Geschichte und Kirchengeschichte wiederum Juden verantwortlich macht. So sei die Durchsetzung der „Aufklärung“ mit deren Absage an die Religion „in erster Linie jüdischem Denken zu verdanken.“  –  Merkwürdig freilich, daß sich viele Aufklärer (darunter auch der berühmte Voltaire)  – nicht zu vergessen die französischen Frühsozialisten – ausgesprochen antijüdisch äußerten, übrigens auch Karl Marx, der Begründer des Marxismus.
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Sodann weiß Dr. Romig zu melden: Die weitgehende Zerstörung der römisch-katholischen Kirche und des christlichen Glaubens ist dem jüdischen Einfluß auf praktisch alle christlichen Reformbewegungen zuzuschreiben.– Die „Reformation“ in Deutschland kann er damit aber wohl kaum gemeint haben, denn Martin Luther übertraf mit seiner derben Judenfeindlichkeit sogar noch gewisse Antijudaisten innerhalb der damaligen katholischen Kirche.
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Natürlich sind Juden aus Sicht des Autors auch verantwortlich für den Nahostkonflikt: „Die Gründung, Behauptung und Ausdehnung des Staates Israel im Nahen Osten hat zu einem „Clash“ der westlichen mit der islamischen Welt geführt, der nicht mehr zu befrieden ist.“ Und wie war das früher, als das Abendland schon im Frühmittelalter von Spanien her durch den Islam bedroht war, danach in Mittelalter und Neuzeit immer wieder (Lepanto, Wien etc)?!
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Mit diesen aggressiven Feldzügen muslimischer Horden hatten Juden überhaupt nichts zu tun. Der Islam  benötigt für seine Eroberungsgelüste keine Juden bzw. „Israelis“ als Widerpart; vielmehr ist der Imperialismus per Koran und durch Mohammeds kriegslüsternes „Vorbild“ in dieser politischen Religion verinnerlicht und gehört zu seinem Wesenskern.
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Felizitas Küble leitet den katholischen KOMM-MIT-Jugendverlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt.

 

Kommentare

12 Antworten

  1. >…daß der Autor für Fehlschläge in Geschichte und Kirchengeschichte wiederum Juden
    > verantwortlich macht…

    Die Apostel sehen die jüdischen Unschuldslämmer wie folgt:

    Petrus(Apostelgesch, Kap2): …14. Jüdische Männer und alle, die ihr in Jerusalem wohnt! Dies sei auch kundgetan; hört auf meine Worte! 22. Ihr Männer von Israel! Hört diese Worte: Jesus von Nazareth, einen Mann, dem Gott unter euch Zeugnis gab durch seine Taten, Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn wirkte in eurer Mitte, wie ihr selbst wisst. 23. Ihn, der überliefert wurde nach Ratschluss und festgesetztem Vorherwissen Gottes, habt ihr durch die Hände Gesetzloser ans Kreuz geschlagen und umgebracht…

    Und Paulus(Thess, 1.Brief, Kap2): …15; Die den Herrn Jesus und die Propheten getötet und uns verfolgt haben, die Gott missfallen und aller Menschen Feind sind…

    1. Die Christen sind das Neue Gottesvolk. Das Neue
      Israel.

      Wichtig ist wie immer der Kontext:

      Die endgültige Rettung Israels: 9,1 – 11, 36

      Die gesamte lange Passage ist wichtig-aber in Kürze
      zusammengefasst:

      „Ich frage also:Hat Gott sein Volk
      verstossen?Keineswegs!Denn auch ich bin ein Israelit,
      ein Nachkomme Abrahams, aus dem Stamm
      hat sein Volk nicht verstoßen, das er einst erwählt
      hat.“ Römer 11,1-3
      „Es ist jedoch nicht so, als ob das Wort Gottes
      versagt hätte. Denn nicht alle, die von Israel
      abstammen, sind wirklich „Israel“. Auch sind sie nicht
      alle Kinder, weil sie Abrahams Same sind, sondern:
      „Was ‚dein Same‘ genannt werden wird, wird durch Isaak
      kommen.“ Das heißt nicht, die Kinder des Fleisches
      sind wirklich die Kinder Gottes, sondern die Kinder
      der Verheißung werden als der Same gerechnet. […]
      Wenn nun Gott, obwohl gewillt, seinen Zorn zu zeigen
      und seine Macht kundzutun, die Gefäße des Zorns, die
      zur Vernichtung passend gemacht sind, mit viel Langmut
      duldete, damit er den Reichtum seiner Herrlichkeit an
      Gefäßen der Barmherzigkeit kundtun könnte, die er zur
      Herrlichkeit im voraus bereitet hat, nämlich uns, die
      er nicht nur aus den Juden berufen hat, sondern auch
      aus den Nationen, was dann? Es ist so wie er auch in
      Hosea sagt: „Die nicht mein Volk sind, will ich ‚mein
      Volk‘ nennen und sie, die Nichtgeliebte, ‚Geliebte‘;
      und an dem Ort, wo zu ihnen gesagt wurde: ‚Ihr seid
      nicht mein Volk‘, dort werden sie ‚Söhne des
      lebendigen Gottes‘ genannt werden.“
      Ferner ruft Jesaja in bezug auf Israel aus: „Obwohl
      die Zahl der Söhne Israels wie der Sand am Meer sein
      mag, ist es der Überrest, der gerettet werden wird.“
      Jesaja aber erkühnt sich und sagt: „Ich wurde von
      denen gefunden, die mich nicht suchten; ich wurde
      denen offenbar, die nicht nach mir fragten.“ In bezug
      auf Israel dagegen sagt er: „Den ganzen Tag habe ich
      meine Hände nach einem Volk ausgebreitet, das
      ungehorsam ist und widerspricht.“
      Ich frage also: Gott hat doch nicht etwa sein Volk
      verworfen? Das geschehe nie! Denn auch ich bin ein
      Israelit, vom Samen Abrahams, vom Stamm Benjamin. Gott
      hat sein Volk nicht verworfen, das er zuerst anerkannt
      hat. Nun wisst ihr nicht, was die Schrift in
      Verbindung mit Elia sagt, wie er vor Gott gegen Israel
      vorstellig wird? „Jehova, sie haben deine Propheten
      getötet, sie haben deine Altäre ausgegraben, und ich
      allein bin übrig geblieben, und sie trachten mir nach
      der Seele.“ Doch was sagt ihm der göttliche Ausspruch?
      „Ich habe siebentausend Männer für mich übrigbleiben
      lassen, Männer, die das Knie nicht vor Baal gebeugt
      haben.“ So hat sich nun auch in der gegenwärtigen
      Zeitperiode ein Überrest gemäß einer Auserwählung
      zufolge unverdienter Güte gezeigt. Wenn es nun durch
      unverdiente Güte ist, ist es nicht mehr zufolge von
      Werken; sonst erweist sich die unverdiente Güte nicht
      mehr als unverdiente Güte.
      Was nun? Gerade das, was Israel ernstlich suchte, hat
      es nicht erlangt, die Auserwählten aber haben es
      erlangt. Die übrigen hatten ihr Empfindungsvermögen
      abgestumpft, so wie geschrieben steht: „Gott hat ihnen
      einen Geist tiefen Schlafes gegeben, Augen, um nicht
      zu sehen, und Ohren, um nicht zu hören, bis auf den
      heutigen Tag.“
      Römer 9:6-8, 22-28; 10:21; 11:1-8;

      Die Juden sind also nicht vollständig verworfen,
      Paulus ist schließlich selbst ein Jude. Allerdings
      müssen sie, wie alle anderen Menschen auch, Glauben an
      Christus ausüben, um gerettet zu werden. Als Nation
      sind sie nicht mehr Gottes auserwähltes Volk, nur ein
      „Überrest“ der fleischlichen Juden hat auch das
      Vorrecht zum „Israel Gottes“ zu gehören (Galater
      6:16). Dazu müssen sie, wie Paulus auch, Christus
      annehmen.
      Denke doch auch in diesem Zusammenhang an das
      Gleichnis vom Weingarten aus Markus, Kapitel 12.

      quote:
      ——————————————————————————–
      „Wer nicht auf meiner Seite ist, ist gegen mich, und
      wer nicht mit mir sammelt, zerstreut“
      Matthäus 12:30 und Lukas 11:23
      ——————————————————————————–

      sowie

      quote:
      ——————————————————————————–
      Denn wer nicht gegen uns ist, ist für uns.
      Markus 9, 40
      ————————————————————————

      Dies scheint ein Widerspruch zu sein; wichtig ist
      aber, wie immer, der Kontext:
      Im ersten Text argumentiert Jesus mit den Pharisäern
      (Jüdische Schriftgelehrte). Ihm wurde vorgeworfen,
      dass sein Heilungswunder, welches er gerade eben
      vollbracht hatte, durch den Teufel geschehen war.
      Jesus kontert daraufhin scharf, denn seine Gegner
      waren alle mit den Schriften vertraut, hätten also
      wissen können, wer Jesus war, und konnten ausserdem
      ein Wunder „live“ miterleben. Da sie trotzdem Jesus
      als Verbündeter Satans ansahen, ging Jesus mit ihnen
      ziemlich hart ins Gericht und sagte dabei diesen
      oberen Satz. Wer Gott erlebt, und ihn trotzdem
      ablehnt, ist gegen Gott. (aber das tun die anderen apostolischen Traditionen etwa nach Johannes und Jakobus oder auch Thomas ja eben nicht!)

      Die zweite Stelle:
      Hier redet Jesus über Leute, die Gutes tun, ohne
      explizit einer Gemeinde zuzugehören bzw. den Jüngern
      nachfolgen. Leute, die Gutes tun und nicht gegen Gott
      sind, sind für Gott. Gültig ist für Christen natürlich die Bibel.

      Mir erscheint diese Deutung der beiden Stellen auch im
      Zusammenhang mit dem Liebesgebot Jesu viel
      überzeugender.
      Sagte Jesus nicht auch über den fremden Wundertäter
      der in seinem Namne wundervollbrachte und den die
      Jünger dann daran hindern wollten weil er sich ihnen
      nicht anschließen wollte, sie sollten ihn nicht
      hindern?

      Anerkennung auch anderer Konfessisonen…

      Ich wollte noch auf zwei spezielle und sehr verwandte
      Bibelstellen hinweisen (ich verwende die
      Einheitsübersetung bzw. Interlinear-Übersetzung)
      hinweisen:

      Der fremde Wundertäter: Markus 9,38- 41

      Da sagte Johannes zu ihm: Meister, wir haben gesehen,
      wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir
      versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht
      nachfolgt. Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner,
      der in meinem Namen Wunder tut, kann so leicht
      schlecht von mir wer nicht gegen uns ist,
      der ist für uns. Wer euch auch nur einen Becher Wasser
      zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört – amen,
      ich sage euch: er wird nicht um seinen Lohn kommen.

      Der fremde Wundertäter: Lukas 9,49 – 50

      Da sagte Johannes: Meister, wir haben gesehen, wie
      jemand in deinem Namen Dämonen austrieb, und wir
      versuchten, ihn daran zu hindern, weil er nicht mit
      uns zusammen dir nachfolgt. Jesus antwortete
      ihm:Hindert ihn nicht!Denn wer nicht gegen euch ist,
      der ist für euch.

      Auch als überzeugter Christ kann man also andere
      christl. Konfessionen oder eingeschränkt die Juden als Gott
      verehrend aktzeptieren. Wenn auch noch unvollkommen.

      Zudem gibt es durchaus (z.B. aus der verschollenen
      Quelle „Q“, deren Inhalte teiweise Eingang in die
      Bibel fanden) Jesus- Worte, die nicht in jeder Bibel
      stehen oder Eingang in die verbreitetste Bibelversion
      fand. Siehe auch den 1. Clemens-Brief und das äthiopische Henoch Buch, aus dem der Apostel Paulus im Neuen Testament der Bibel im Judas-brief auszugsweise zitiert. Etwa bei den Kopten mit dem breiteren Bibel-Kanon. Oder in der syrischen Kirche. Der heilige Irenäus von Lyon zählte auch noch den 1. Clemensbrief und den Hirtenbrief des Hermas zum biblischen Kanon bzw. Bibel-Kanon und Neuen Testament. Die äthiopisch-koptische Kirche rechnet u.a. auch noch Sondergut wie das etwa für die Angelogie wichtige Jubiläen-Buch zum engeren und breiteren Bibel-Kanon und ihrem alten Testament.
      Auch die Kirchenväter schätzten es noch hoch, es stand bei ihnen allgemein noch im hohen Ansehen.

  2. Zu diesem Beitrag habe ich bereits geschrieben, dass es noch mehr hässliche Romigs gibt und Geschichtsfälscher usw.

    Außerdem kann ich nicht immer nur Richard Wagners Werke gut finden ohne die Mitteilung, was er für ein Mensch war gegen die Juden.
    Deshalb habe ich über ihn und sein Pamphlet „Das Judentum in der Musik“ geschrieben.
    Das ist mir jetzt wurscht.
    Es bleibt dabei, seine Werke zählen und sind genial! Den blöden Adolf hat er nicht gekannt.

    Mein Beitrag kam nämlich gar nicht an!
    Es war irgendwas zu lesen, den Beitrag hier gäbe es nicht oder so ähnlich.
    Das ist mir noch nie passiert, alles umsonst geschrieben. Mal sehen, ob diese Zeilen hier
    ankommen?

    1. Guten Tag,
      ich habe keinen Kommentar von Ihnen gelöscht und weiß nichts von einem Kommentar über Wagners „Judentum in der Musik“.
      Da scheint es technisch ein Versehen zu geben?
      Schade, mich und sicher viele Leser hätte dies sicher interessiert.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. Liebe Frau Küble,

        was eine Silbe ausmacht. Jetzt ist mir klar, woran es liegen könnte, wenn ich die Überschrift anschaue.
        Zuerst gab es den gleichen Beitrag, aber mit der Überschrift: Vor- und nicht Fehlurteile.
        Ich hatte in das Kommentarfeld von „Vorurteilen“ geschrieben. Der Beitrag war vermutlich schon weg, was ich nicht wusste, bei mir war er noch zu sehen.

        Das ist mir eingefallen, weil ich ein Zitat zu Vorurteilen geschrieben habe.

        Die Hauptsache war aber Richard Wagner, weil ich ihn schon öfters positiv erwähnt habe.
        Ihn als Mensch aber nicht, das wollte ich unterscheidend mitteilen. Sie haben es jetzt gelesen.
        Er war nicht der Einzige zu damaliger Zeit, der massiv gegen die Juden war, aber ein paar andere Komponisten und sonstige Künstler (von denen einige Aussagen dokumentiert sind) haben nicht extra eine Schmähschrift gegen die Juden geschrieben.
        Ich habe sie vor vielen Jahren gelesen, hatte alle Mühe, sie in der Stuttgarter Landesbibliothek zu bekommen. In Tübingen wurde der Schinken angefordert.
        Kein dickes Buch, aber der Inhalt hat gereicht.
        Das war Hitler nicht entgangen.
        Aber ER war der Schlimmste und hat auch Richard Wagners Werke und Bayreuth missbraucht für seine NS-Propaganda (unterstützt noch von dieser Winifred und noch mehr Leuten im damaligen Bayreuth).

        Heute geht es zum Glück nur noch ums Wesentliche, um seine Werke, die überall aufgeführt werden. Aber nicht in Israel, was ich verstehen kann.

        Zum Schluss schreibe ich noch das Zitat zu „Vorurteilen“, das ich gut finde.

        „Gesetzt den Fall, wir würden eines Morgens aufwachen und feststellen, daß plötzlich alle Menschen die gleiche Hautfarbe und den gleichen Glauben haben, wir hätten garantiert bis Mittag neue Vorurteile.“

        Georg Christoph Lichtenberg (1742 – 1799) Physiker und Aphoristiker

  3. Vielen Dank, Frau Küble, für Ihre deutliche Klarstellung! Der Traditionalismus zeigt hier wieder seine ganz hässliche Fratze. Besonders gelungen finde ich Ihre Ausführungen zu Röm 11. Hier wird uns vom Völkerapostel die wahre Sicht der Dinge vermittelt: Wir dürfen auch bezüglich Israel voller Hoffnung sein! Nochmals vielen Dank und Vergelt´s Gott!

    1. Guten Tag,
      danke für Ihre freundliche Zustimmung. Wir wollen aber differenzieren: Die Webseite „Katholisches.info“ bzw. deren Autor Dr. Romig vertreten nicht „den“ Traditionalismus. Ich kenne etliche aus diesem Spektrum, die solche Töne weit von sich weisen würden.
      Dennoch ist es schon schlimm genug, daß eine derart überholte und zudem unbiblische Polemik gegen Juden überhaupt auf einer Tradi-Seite erscheint. Es erinnert fast an „kreuz.net“ unseligen Andenkens.
      Ja, leider wurde Römer 11 in der Kirchengeschichte bis heute einschließlich zu wenig Beachtung geschenkt. Der Völkerapostel zeigt uns hier nicht nur eine hoffnungsvolle heilsgeschichtliche Perspektive für die Zukunft (Umkehr „ganz Israels“ zu Christus), sondern rückt auch einige Stühle im „christlichen“ Verhältnis zu den Juden zurecht. Es läßt tief blicken, daß er schon damals solche Warnungen schreiben mußte – er hat seine Christengemeinde zu Rom schließlich nicht ohne (Hinter-)Grund ermahnt.
      Es ist wichtig, daß unsere wahrhaft christliche Ablehnung antijüdischer Positionen nicht allein von Vernunftgedanken und Humanismus (so richtig das an sich ist) getragen wird, sondern eben auch auf biblischer Grundlage beruht. Andernfalls hätte Paulus dieses 11. Kapitel des Römerbriefs vergeblich geschrieben.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. Mit „hier“ meinte ich weder besagte Internetseite noch den Autor. Letzteren kenne ich auch nicht persönlich. Insofern vermag ich über diesen auch nichts zu sagen. Mit „hier“ meine ich die Inhalte des von ihnen besprochenen Artikels über die jüdischen Schwestern und Brüder, die nun mal bedauerlicherweise judenfeindlich sind. Diese Inhalte entstammen offenkundig dem ideologischen Lehrgebäude des sogenannten „katholischen“ Traditionalismus, der aus meiner Sicht durchweg judenfeindlich, wenn nicht gar antisemitisch, auftritt. Da habe ich schon Dinge gelesen und gehört, die unglaublich sind. Man denke nur an die unselige Debatte über die glücklicherweise gestrichene Karfreitagsfürbitte „alter“ Zeiten. Für diese Vergangenheit kann ich mich als Katholik nur schämen. Und wenn ich solche inhaltlichen Klänge hier heraushöre, darf ich mit „hier“ auch diese inhaltliche Zuordnung vornehmen.
        Dann noch ein Wort zur besagter Internetseite. Ich für meinen Teil habe auch meine Erfahrungen mit diesem Portal gemacht, und die waren letztlich alles andere als angenehm. Ich verweise zur näheren Info auf folgenden Link: https://zulehner.wordpress.com/2017/11/17/wehe-dem-der-eigenstaendig-denkt-ein-gastbeitrag-von-dr-markus-buening/.
        Insgesamt finde ich es seit 2013 unerträglich, mit welch einer Vehemenz der jetzige Papst auf diesem Portal angegangen wird. Das halte ich nicht nur für unsachlich, nein auch für unkatholisch. Man mag über die Art der Amtsführung des Papstes ja durchaus unterschiedlich denken dürfen. Ich persönlich schätze Papst Franziskus sehr, auch wenn ich einige Dinge durchaus kritisch sehe. Darum habe ich auch die Erklärung „Pro Pope Francis“ unterzeichnet und würde dies selbstverständlich auch immer noch tun. Der anitrömische Affekt exisiert eben nicht nur auf der progressiven Seite, wie wir es ja gerade jetzt wieder im Interkommunionstreit sehen. Nein, noch viel schlimmer ist dieser derzeit bei einigen Konservativen, weil die Sprache dort mitunter völlig verroht ist.
        Ich lasse mich von keiner Seite mehr kirchenpolitisch vereinnahmen. Das ist meine Linie und damit fahre ich seit einiger Zeit auch sehr gut. Mögen die einen doch denken: Man, der ist auch so ein Neokonservativer, taugt nicht… Das ist mir doch völlig egal!

  4. Liebe Frau Küble, vielen Dank, dass Sie sich dieses Themas annehmen. Es beeindruckt mich oft, wie kenntnisreich Sie argumentieren. Um auf diesen Artikel von Katholisches.info adäquat antworten zu können, muss man zum einen das Buch „Das Heil kommt von den Juden“ gelesen haben und zum anderen die entsprechenden Bibelstellen kennen. Vielen Dank und Gottes Segen.

    1. Guten Tag,
      die zitierten Bibelstellen, die ein Leser noch nicht kennt, kann er jederzeit nachschlagen – und zudem geht es in meinen Artikel allenfalls beiläufig um das Buch des längst verstorbenen L. Bloy, sondern vor allem um den Artikel von Dr. Romig.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

  5. Danke, das ist wahrer Qualitätsjournalismus! Katholisches.info leistet den traditionellen Katholiken schon lange Schlimmeres als nur „Bärendienste“. Cui bono?

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