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Sogar der reformerische Kardinal Kasper verschärft seine Kritik am Synodalen Weg

BILD: Die beiden Kurien-Kardinäle Gerhard Müller und Walter Kasper

Stellungnahme der Initiative NEUER ANFANG:

Wenige Tage, nachdem der Wiener Kardinal Christoph Schönborn auf klare Distanz zum deutschen Synodalen Weg ging, hat der ebenfalls zum Reformflügel zählende Kardinal Walter Kasper schärfste Kritik am deutschen Vorgehen geübt.

In einem Beitrag für die Initiative „Neuer Anfang“ unterzieht der ehem. vatikanische Ökumene-Chef die deutschen Bischöfe mit dem Vorwurf, einen von drei Pfeilern, auf denen die Kirche ruht – nämlich das Bischofsamt – zu zerstören.

Das Bischofsamt sei „bis heute in Ost und West allen Kirchen des ersten Jahrtausends gemeinsam … Wer an diesem Pfeiler sägt, der bricht der Kirche das Genick.“

Kasper bezieht sich auf die Absicht einiger deutsche Bischöfe, sich dauerhaft einem Synodalrat unterstellen und durch „Selbstverpflichtung“ die moralische Lebensführung ihrer Mitarbeiter nicht mehr in Betracht zu ziehen:

„Bischöfe können die ihnen übertragene Aufgabe und Autorität faktisch nicht mehr ausüben. Wenn sie in einem Akt der Selbstverpflichtung freiwillig darauf verzichten und erklären, den Entscheidungen der Synode oder des künftigen Synodalrats zu folgen.“

Die vom Synodalen Weg geforderten „Selbstverpflichtungen“ der Bischöfe hält Kasper für einen „faulen Trick“. Kein Bischof könne für sich (und schon gar nicht für seine Amtsnachfolger) auf die Ausübung seiner Rechtspflichten verzichten.

„Man stelle sich einmal einen Beamten vor, der sich ernennen lässt, dann auf die Ausübung seine Rechtspflichten verzichtet. Ein dienstrechtliches Verfahren wäre ihm sicher.“

Kasper sieht in dem strategischen Manöver mit den Selbstverpflichtungen verfassungsrechtlich sogar „einen, Coup, … einen versuchten Staatsstreich“ in der Kirche. Kasper: „Letztlich käme eine solche Selbstverpflichtung einem kollektiven Rücktritt der Bischöfe gleich.“

In eindringlichem Ton erinnert der fast neunzigjährige Kardinal die deutschen Bischöfe an das, was „jeder Bischof bei seiner Bischofsweihe öffentlich versprochen (hat). Darüber werden wir einmal Rechenschaft abgeben müssen.“

Kasper beschwört seine Mitbrüder: „Dabei werden wir mit rein taktischen Gesichtspunkten nicht durchkommen.“

Ebenso vornehm wie klar in der Sache spricht der Kirchenführer Kasper den Richterstuhl Gottes nur in eigener Sache an: „Ich habe nicht über andere zu urteilen; ich kann nur sagen, dass ich nicht sehen kann, wie ich beim letzten Gericht einzelne schon beschlossene Aussagen (gemeint ist: auf dem Synodalen Weg) als mit dem Evangelium vereinbar vertreten könnte.“ 

Den gesamten Text im Original finden Sie auf der Homepage der Initiative HIER

Foto: Prof. Dr. Thomas Schirrmacher

 

Kommentare

6 Antworten

  1. An die Stelle des Glaubens an den Gott der Bibel ist zunehmend der Glaube an die Wissenschaft, an das per Experiment Verifizierbare, und die Verabsolutierumg, vom Zeitgeist geleiteter persönlicher Meinungen getreten. Wann endlich wird das als die eigentliche Ursache für die massenhaften Kirchenaustritte erkannt und benannt. Von Theologen und Religionssoziologen als Glaubensmüdigkeit und Gottvergessenheit bezeichnet.

  2. Seine Kritik ist würdig und recht.
    Äußert der Herr Kardinal denn auch Vorschläge, wie der weitere Weg der Kirche aussehen kann? Ein immer weiter so wie bisher kann doch auch nicht die Lösung sein, oder? Die Abkehr vieler Menschen von der Kirche hat doch lange vor dem synodalem Weg begonnen.

  3. „In die Ecke,
    Besen! Besen!
    Seids gewesen.
    Denn als Geister
    Ruft euch nur, zu diesem Zwecke,
    Erst hervor, der alte Meister.“

  4. Oh wie schön, Bischöfe aüssern sich zu dem synodalen Weg kritisch.
    Erst lange mitmachen und den Laien die Aussicht auf Reformen schmackhaft machen.
    Anstatt auf die katholische Lehre von Anfang an bei diesen falschen Reformwünschen zu reagieren,
    das schaffen andere Bischhöfe in der Weltkirche ja auch.
    Nun lieber Kardinal Kasper, jetzt ist das Kind in D. in den Brunnen gefallen.
    Man kann nur hoffen, dass Rom eindeutig und schsrf mit Konsequenzen auf diesen synodalen Weg reagiert.
    Ansonsten haben wir innerhalb der katholischen deutschen Kirche eine Spaltung.
    Und so etwas ist Aufgabe eines Bischofes zu vermeiden. Von Anfang an hätten die Regenbogenfahne an den Kirchen und bis heutige Zeit die Segnungsgottsdienste strengstens verboten werden müssen und mit Strafen für die Geistlichen und Pastoralen Bedienstete belegt werden müssen.
    Diese Regenbogenaktionen wird den Verantwortlichen in der Kirche in ein paar Jahren oder Jahrzehnten sehr schmerzlich auf die Füße fallen, wie der Missbrauchsskandal auch.
    Jedoch können Sie dann nicht sagen, wir haben davon nichts gewusst. Wurde sofort medial aufgebauscht und die Pfarrer freuten sich, von der Welt gerühmt zu werden.
    Warten wir es ab!
    Christus erneuert zu allen Zeiten seine heilige Kirche.

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