Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich hat bei seinem Rücktritt betont, dass er bei Gott Halt findet. Der Soziologe Armin Nassehi analysiert die Beweggründe des CDU-Politikers dafür.
„Gott schütze Sachsen und alle Menschen, die in unserem Land leben.“ – Mit diesen Worten hat Tillich seine Rücktrittsrede beendet. Die Wortwahl überrascht den Soziologen Armin Nassehi, erklärt er in einem Interview, das in „Christ und Welt“ zu lesen ist.
Nassehi erkennt in dem klaren Bekenntnis des sorbischen katholischen CDU-Politikers einen Versuch, sich innerhalb der CDU als Konservativer zu verorten. Der scheidende Ministerpräsident habe damit seinen eigenen Wertekern verdeutlicht.
An solche öffentlichen Glaubensbekenntnisse von Politikern sei die deutsche Gesellschaft nicht gewöhnt.
Im ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck sieht der Wissenschaftler dagegen eher einen „Chefsprecher der Evangelischen Kirche in Deutschland“ als einen bekennenden Gläubigen.
Quelle und vollständiger Artikel hier: https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/gesellschaft/2017/10/26/authentisches-oeffentliches-glaubensbekenntnis/
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So etwas ist vor allem in Ostdeutschland ungewöhnlich, weil die Mehrheit dort nicht gläubig ist (bei den Sorben sieht es aber anders aus).
Hier in Deutschland sind solche Formeln auch allgemein unüblich, deswegen gehe ich davon aus, dass Herr Tillich es auch so gemeint hat; in anderen Ländern (v.a. Yankee-Amerika) sagt man allenthalben „God bless…“. Dort wird es allgemein dahin gesagt und sagt nicht viel über die Überzeugung des Sprechers.