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Staatl. Stammzellforschung in China: Erstmals Tier-Mensch-Chimären im Labor erzeugt

Ein Team um den Stammzellforscher Juan Carlos Izpisua Belmonte hat am staatlichen Labor für biomedizinische Primatenforschung der Kumming-Universität in der chinesischen Provinz Yunnan erstmals Chimären-Embryos aus befruchteten Makakenaffen-Eizellen und menschlichen Stammzellen erzeugt. Das berichteten die Forscher in der Fachzeitschrift „Cell“.

Die Erzeugung von Tier-Misch-Wesen ist ethisch umstritten. Das gilt besonders, wenn dabei wie hier Primaten zum Einsatz kommen. Die Experimente, deren Ergebnisse die Forscher erst jetzt publizierten, liegen bereits zwei Jahr zurück. Sie wurden in China durchgeführt, weil dort Mensch-Tier-Wesen über den 14. Tag hinaus gezüchtet werden dürfen.

Demnach injizierten die Forscher mit Fluoreszenzgenen markierte pluripotente humane Stammzellen in sechs-Tage-alte Makakenembryos. Wie die Forscher schreiben, wuchsen die menschlichen Zellen in 132 dieser Mischembryonen an und konnten bereits am nächsten Tag als dort auch aktiv nachgewiesen werden.

Nach 12 Tagen, etwa zu der Zeit, zu der sich Makakenembryos in die Gebärmutter einnisten, habe der Anteil der menschlichen Zellen rund 7,8 Prozent betragen.

Wie die Forscher weiter berichten, hätten sich die Mischembryonen langsamer entwickelt als reine Makakenembryonen, die zur Kontrolle erzeugt worden waren.

Nach 18 Tagen waren von den Mischembryonen nur noch drei am Leben. Wie die Forscher schreiben, hätten sie ihre Experimente tags darauf aus ethischen Gründen beendet.

Nach Ansicht der Forscher könnte die bei ihren Experimenten gewonnen Erkenntnisse dazu beitragen, für Transplantationen benötigte menschliche Organe zukünftig in Tieren zu züchten. „Historisch krankte die Erzeugung solcher Tier-Mensch-Chimären an geringer Effizienz und ungenügender Intergration der Menschenzellen in die Wirtstierart“, zitiert das Wissenschaftsportal „scinexx.de“ Izpisúa Belmonte.

Der Wissenschaftler, der am US-Salk-Institut in La Jolla forscht, will bei den Versuchen neuartige Interaktionen zwischen den Affen- und Menschenzellen beobachtet haben.

„Wir haben verschiedene interzelluläre Kommunikationswege detektiert, die entweder ganz neu waren oder in den Chimären deutlich intensiver abliefen. Diese Signale tragen vermutlich dazu bei, die einzigartigen Kommunikationswege der Menschen- und Affenzellen in solchen Chimären-Embryonen zu formen“, so Izpisúa Belmonte.

Quelle: ALFA-Newsletter

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