Am 10. Dezember veröffentlichte die WHO eine Warnung: In mehreren europäischen Ländern häufen sich „schwere, teils tödlich verlaufende Erkrankungen durch invasive Gruppe-A-Streptokokken-Infektionen“ (iGAS).
Jetzt bestätigt das RKI einen „ungewöhnlich steilen Anstieg“ der Fallzahlen in Deutschland. Noch bestehe kein Grund zur Sorge, heißt es weiter. Gruppe-A-Streptokokken-Infektionen sind nicht meldepflichtig.
Das RKI informiert in einer offiziellen Mitteilung:
„Im 4. Quartal 2022 ist ein für die Jahreszeit ungewöhnlich steiler Anstieg von invasiven und nicht-invasiven Gruppe-A-Streptokokken aus Arztpraxen und Krankenhäusern zu verzeichnen. Eine Zunahme von invasiven und nicht-invasiven Gruppe-A-Streptokokken-Infektionen wird in allen Altersgruppen in beobachtet.“
Von einer invasiven Infektion spricht man im Gegensatz zu einer nicht-invasiven, wenn Krankheitserreger in den Blutkreislauf gelangen. Von dort aus können sie ins Hirn oder in die Lunge eindringen. Möglich wird das, wenn die Schleimhäute im Vorfeld bereits geschwächt sind – etwa durch eine virale Infektion oder durch bestimmte bakterielle Zellgifte.
Als Folge invasiver Streptokokken-Infektionen können Blutvergiftungen, Hirnhautentzündungen und Lungenentzündungen auftreten.