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Stephanus-Sonderpreis in Ägypten verliehen

BILD: Demyana Nassar und Michaela Koller umrahmt von jeweils zwei Schauspielerinnen der Gruppe „Panorama Barscha“

Die Schauspielerin Demyana Nassar und die Theaterregisseurin Justina Samir, beide Christinnen aus Ägypten, haben am Samstag in der ägyptischen Hauptstadt Kairo den Stephanus-Sonderpreis für verfolgte Christen erhalten.

Die 42-jährige Nassar ist als Hauptdarstellerin im ägyptischen Erfolgsfilm „Feathers“ (Federn) zu sehen. Sie wurde für diese Rolle in der Theatergruppe „Panorama Barscha“, die die 34-jährige Justina Samir gründete und leitet, entdeckt.

Der Film löste eine lebhafte Debatte in dem Land am Nil aus, weil er schonungslos die ärmlichen Lebensverhältnisse in Ägypten, unter denen die besonders viele Christen zu leiden haben, offenlegt. Er erhielt aber zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Hauptpreis der „Woche der Kritik“ bei den Filmfestspielen in Cannes 2021.

Laudator Monsignore Joachim Schroedel (siehe Foto), katholischer Pfarrer für die deutschsprachige Gemeinschaft in Ägypten und Mitglied des Vorstands der Stiftung, bezeichnete den Mut und Erfolg der beiden Preisträgerinnen als Hoffnungszeichen.

Unsere Freiheit soll dem Guten dienen

Mit Intelligenz und wachem Geist hätten sie allen anderen Frauen in Ägypten und darüber hinaus klar gemacht, dass jeder Mensch Freiheit geniessen könne. „Freiheit“ sei eines der wichtigsten Worte der Revolution von 2011 gewesen. „Jeder hat das Recht, frei zu sein! Aber immer mit Blick auf den oder die anderen“, sagte Schroedel. Es ginge nicht um eine Freiheit, bei der einem keine Grenzen mehr gesetzt würden, sondern Freiheit mit Liebe für die Mitmenschen.

Die Stiftungsvorsitzende Michaela Koller betonte, dass es in dem Film sowie auch bei der Arbeit der Stephanus-Stiftung darum gehe, für Gerechtigkeit einzustehen und zu kämpfen. Sie erinnerte daran, dass der Namensgeber der Stiftung, der Diakon der christlichen Urgemeinde Stephanus wegen seines Bekenntnisses zu Jesus Christus gesteinigt worden sei.

Das Martyrium sei nicht als Niederlage, sondern vielmehr als Sieg zu betrachten. Das gelte es bei allen Schwierigkeiten und Herausforderungen, denen sich die Künstlerinnen mutig stellten, zu bedenken.

Preisträgerin Nassar plant weitere Projekte

Preisträgerin Demyana Nassar dankte und versicherte, dass sie zu keinem Zeitpunkt bereut habe, an dem Projekt des Regisseurs Omar El Zohairy mitgewirkt zu haben, obwohl der Streifen reichlich Kritik unter etablierten ägyptischen Filmschaffenden ausgelöst habe.

Beim Filmfestival in tunesischen Karthago wurde die vierfache Mutter als „beste Schauspielerin“ ausgezeichnet. An ihrer Rolle als Familienmutter und Landarbeiterin hätte sich nichts bislang geändert, weitere Filmprojekte seien aber geplant.

Vier andere Schauspielerinnen der Theatergruppe „Panorama Barscha“ führten zwei kurze Stücke auf. In dem ersten ging es um Träume von Mädchen und in dem zweiten um frühe Ehen. Die ägyptischen Gäste der Preisverleihung applaudierten daraufhin nicht nur, sondern ließen begeistert den Zaghareet, einen regionaltypischen Jubelschrei, erschallen.

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