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Strahlendiagnostik stärker einschränken: Ultraschall schont Kinder und Jugendliche

Ob Blinddarmentzündung, angeborene Herzfehler oder Gelenkprobleme: Bei Kindern sollten Röntgen- oder Computertomografie-Untersuchungen nur dann erfolgen, wenn es keine röntgenstrahlenfreien Alternativen gibt, betonen Experten der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM). IMG_1061

Eine schonende Alternative biete häufig die Ultraschalldiagnostik. Der beste Strahlenschutz für Kinder und auch erwachsene Patienten seien Ärzte, die im medizinischen Ultraschall optimal ausgebildet sind, so die Experten.

Dass Kinder wachsen, macht sie gegenüber Röntgenstrahlung besonders empfindlich, da das Risiko einer Schädigung durch ionisierende Strahlen bei Zellen mit starkem Wachstum am größten ist.

„Grundsatz bei der Auswahl der bildgebenden Verfahren muss sein, so schonend wie möglich zu einer sicheren abschließenden Diagnose zu kommen“, sagt Professor Dr. med. Rainer Wunsch, Leiter der Abteilung Pädiatrische Radiologie, Sonografie und Magnetresonanztomografie an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln und stellv. Leiter der DEGUM-Sektion Pädiatrie.

Medizinischer Ultraschall, die Sonografie, ist bei Kindern deshalb bereits heute das am häufigsten eingesetzte bildgebende Verfahren. Denn es kommt ohne Röntgenstrahlen aus.

Ultraschall eignet sich auch deshalb gut für Kinder, da es bei ihnen besonders gute Bilder liefert: „Da wir bei kleinen Patienten mit kürzeren Schallwellen arbeiten können als bei Erwachsenen ist die Bildqualität hier umso höher“, sagt Prof. Wunsch.

Foto: M. Löhr, CDL
Foto: M. Löhr, CDL

Zur Bildgebung stehen den Ärzten grundsätzlich vier Untersuchungsverfahren zur Auswahl: Konventionelles Röntgen, Computertomografie (CT), Magnetresonanztomografie (MRT) und Sonografie.

Gegenüber den anderen Methoden hat letztere zahlreiche Vorteile, so der Experte der DEGUM: Ultraschall ist unschädlich für die Patienten, die Geräte sind in der Regel schnell verfügbar, sogar mobil, und Kinder müssen bei der Untersuchung nicht minutenlang so still liegen, wie in der Röhre eines Tomografen.

Entsprechend brauchen auch kleine Patienten weder beruhigende noch betäubende Medikamente.

Ist trotz aller Abwägung eine Röntgenaufnahme erforderlich, sollte diese stets nach dem „ALARA-Prinzip“ eingesetzt werden, so Dr. Wunsch. (ALARA steht für „as low as reasonably achievable“ oder zu Deutsch „so niedrig, wie vernünftigerweise erreichbar“.)

So komme beispielsweise statt einer Röntgen- oder CT-Aufnahme des Schädels häufig eine Sonografie des Kopfes in Frage. Bei Beschwerden im Bauchraum liefere der Ultraschall häufig aufschlussreiche Ergebnisse und mache in den meisten Fällen eine CT verzichtbar.

Allerdings gehöre zu einem qualifizierten Einsatz des Ultraschalls auch, die Grenzen der Methode zu kennen und, wenn nötig, andere bildgebende Verfahren gezielt einzusetzen. Bei einem schweren Schädel-Hirntrauma sei eine Computertomografie erforderlich, sagt Wunsch.

Auch bei Verdacht auf eine Lungenentzündung kann nur eine Röntgenuntersuchung Klarheit bringen.

Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin vom 19.12.2014

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