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Streit um Homo-Segnung im Bistum Münster geht weiter: Bischofssprecher irritiert Gläubige

Von Felizitas Küble

Wir haben im CHRISTLICHEN FORUM mehrfach auf die öffentlichen Auseinandersetzungen hingewiesen, die sich im Bistum Münster an der geplanten Segnung einer „Homo-Ehe“ entzündet haben. (Z.B. hier: https://charismatismus.wordpress.com/2017/09/18/emmericher-buergermeister-erhaelt-kirchlich-katholischen-segen-fuer-seine-homo-ehe/)
Kein Geringerer als Domkapitular Stefan Sühling (er gehört dem obersten Bischofs-Gremium an) wollte dem Emmericher SPD-Bürgermeister Peter Hinze und dessen Partner in einem Wortgottesdienst den Segen für deren Beziehung erteilen.

BILD: Der St.-Paulus-Dom von Münster – Pfarrer Sühling gehört dort zum Domkapitel
Nachdem das Vorhaben in der Presse seinen Niederschlag fand und sich der Pfarrer bereits im Vorfeld öffentlich zu seinem Segens-Projekt bekannt hatte, gab es offenbar erhebliche Kritik aus dem gläubigen Kirchenvolk, wobei der Münsteraner Oberhirte Dr. Felix Genn mit Beschwerden eingedeckt wurde.

Sein Pressesprecher Stephan Kronenburg erklärte daher gegenüber dem evangelischen epd-Nachrichtendienst, der Bischof habe Pfarrer Sühling die Segenshandlung untersagt. Der Bischofssprecher beeilte sich aber zu betonen, damit solle keineswegs diese „gleichgeschlechtliche Beziehung herabgewürdigt“ werden –  oho, das also auf gar keinen Fall….
Über diese gewundene, krampfhaft und taktisch wirkende Erklärung des Bistumssprechers hatten wir uns bereits kritisch geäußert: https://charismatismus.wordpress.com/2017/09/27/muenster-bischof-genn-verbietet-segnung-einer-homosexuellen-partnerschaft/

Bischofssprecher Kronenburg: Domkapitular Sühling hat „richtig gehandelt“

Nun kommt die dazu passende Steigerung des Vorgangs:
Kronenburg erklärte laut einem Bericht der „Rheinischen Post“ bzw. RP-online vom 28. September, der von Pfr. Sühling geplante Segen für jene homosexuelle Partnerschaft sei an sich völlig korrekt gewesen: „Kronenburg betonte noch einmal, dass Sühling richtig gehandelt habe und die geplante Form für das gleichgeschlechtliche Paar eigentlich angemessen gewesen sei.“ 
Zudem teilte der Bistumssprecher der Zeitung mit, daß sichBischof Felix Genn nach der Berichterstattung dazu gezwungen gesehen habe, den Wortgottesdienst abzusagen“.
Man beachte: Der Oberhirte von Münster sah sich nicht etwa aufgrund  i n h a l t l i c h e r  bzw. theologischer Gesichtspunkte veranlaßt, eine solche Segnung zu unterbinden, sondern lediglich „nach der Berichterstattung“ hierüber. –  Mit anderen Worten: Ohne öffentlichen Druck wäre offenbar kein Verbot erfolgt – glaubt man den Worten des Bischofssprechers.
Ein Skandal sondergleichen!

Derweil geht die kontroverse Debatte über Emmerich hinaus weiter. Die Ruhr-Nachrichten haben bei einigen Pfarrern in Selm (ebenfalls im Bistum Münster gelegen) nachgefragt und die Ergebnisse am 2. Oktober in ihrem Bericht veröffentlicht:

Der katholische Dechant Claus Themann gab sich recht zeitgeistlich: „Würden Paare anfragen, so ist es angemessen mit ihnen über ihren Glauben zu sprechen, ihre Wünsche. Und ich bin mir sicher, dann findet sich auch ein gemeinsamer Weg.“  – Ähnlich reagierte der evangelische Pfarrer Lothar Sonntag, was wenig erstaunt, zumal protestantische Kirchenleitungen seit langem eine Segnung von Homo-Paaren befürworten.

Pater Gregor Pahl (siehe Foto), katholischer Pfarrer in der altehrwürdigen, romanischen Klosterkirche in Cappenberg, zeigt hingegen eine klare, heutzutage schon als mutig einzustufende Haltung: „Ich würde und könnte einer solchen Bitte auch nicht entsprechen.“ 
Er erinnerte die Zeitung daran, daß die Katholische Bischofskonferenz eine Segnung gleichgeschlechtlicher Partner ablehnt.
Selbst wenn klar sei, daß es sich hierbei nicht um eine eigentliche Eheschließung handle, könne eine Segensfeier zu Verwirrung und Streit unter Gläubigen führen.
 

Kommentare

0 Antworten

  1. Was ich an der Sache noch sehr schwerwiegend finde, ist nicht nur, dass etwas nicht gesegnet werden kann, das nach aller Überlieferung als schwere Sünde gegen die Ordnung und Heiligkeit Gottes gilt.
    Ich finde es auch schwerwiegend und wirklich gerichtsreif, wenn Hirten durch eine unerlaubte Segnung die Gläubigen oder zumindest mal Kirchenmitglieder förmlich zur Sünde anstiften und sie doppelt und dreifach in sie hineinstürzen und darin bannen und ihnen den Weg hinaus gerade nicht zeigen wollen.
    Der Hirte kommt hier nicht nur einem sündhaften Verlangen privat entgegen, sondern er vertieft selbiges aktiv in denen, die hier sündigen durch eine pseudoreligiöse „Absicherung“. Er sorgt dafür, dass andere nicht ins Himmelreich gelangen. Das ist deprimierend und eigentlich ein Frevel.
    Das ist noch viel schlimmer als die eigentliche Verfehlung der beiden Männer, denn der Hirte hätte die Verantwortung und Pflicht, die beiden darauf hinzuweisen, dass sie sich nach den Ordnungen der Kirche versündigen.
    Wenn sie das nicht einsehen wollten oder könnten, würde er ihnen in Liebe sagen müssen, dass er sie nicht segnen könne in dieser Beziehung, ihnen aber jederzeit mit christlichem Rat und Seelsorge und Nächsten-Liebe entgegenkommen werde. Seine Tür muss für die beiden immer offen stehen, aber er muss doch Gott mehr gehorchen als den Menschen.
    Dabei ist es als Argument völlig egal, was die Menschen dazu denken oder meinen – weder ob sie das heute „progressiv“ als „Diskriminierung“ empfinden, noch ob sie sich „konservativ“ immer nur dann aufregen, wenn es um Sex geht, sonst aber viele schwere Sünden ignorieren und stillschweigend ebenfalls fördern, wie das leider auf der konservativen Seite ja auch der Fall ist. Beides ist verfehlt. Es zählt alleine die Heiligkeit Gottes und das Seelenheil der beiden Männer. Wie will der Hirte vor Gott einmal Rechenschaft ablegen über sein Tun? Wird Gott über alles einen Mantel der Beschönigung werfen?
    Das ist die überlieferte Lehre, dass keiner, der Homosexualität lebt, das Himmelreich sehen wird – aber nicht nur ein solcher Mensch, sondern auch viele andere, die auf anderen Gebieten unbeirrt festhalten an der Sünde, die uns trennt von Gott.
    Wir müssen sie nicht mit Leuten diskutieren und uns vor ihnen nicht rechtfertigen – das tun sie umgekehrt ja auch nicht, die nicht gläubig sind. Es muss keiner Christ sein. Ich respektiere das. Aber niemand kann zwei Herren dienen.
    Den Hirten trifft aber die größte Schuld.

    1. „Das ist die überlieferte Lehre, dass keiner, der Homosexualität lebt, das Himmelreich sehen wird“
      Soviel ich weiß schreibt nur der hl. Paulus explizit über die Verwerfung homosexueller Handlungen in der jungen Kirche. Man berichtige mich. Er schreibt allerdings auch, dass die Frauen in der Gemeinde schweigen sollen. Gehört wohl dann auch zur überlieferten Lehre der Kirche? Oder ist diese Sicht @zeitschnur etwas zu konservativ?

      1. Inwiefern ist die Äußerung in einem Internetforum eine Äußerung in der Gemeinde?
        Abgesehen davon, dass die Übersetzung und die Bedeutung dieser Bibelstelle durchaus umstritten ist

      2. „Abgesehen davon, dass die Übersetzung und die Bedeutung dieser Bibelstelle durchaus umstritten ist“
        genau wie die Übersetzung und Bedeutung, dass Jesus von den Toten auferstanden ist? Steht in der gleichen Bibel.

      3. Natürlich können Frauen im Internet schreiben bis die Tastatur qualmt. Habe ich da einen Zweifel aufkommen lassen? Den räume ich hiermit sauber aus.

      4. Die Stelle mit den schweigenden Frauen ist tatsächlich aus einer ganzen Reihe sachlicher Gründe umstritten, und zwar schon in der frühen Kirche – sie fehlt in manchen Handschriften ganz oder teilweise oder steht an einer Glossenstelle. Sie ist auch umstritten, weil Paulus im selben Text wenige Verse entfernt selbstverständlich davon ausgeht, dass Frauen in der Gemeinde reden, öffentlich beten und sogar prophetisch reden. Ihre Abwertung mithilfe angeblicher Gesetzesregeln wehrt der Apostel vehement ab.
        Zu Recht hat man angenommen, dass diese Stelle die Randglosse späterer Abschreiber ist. Wir haben ja keine Autografe, sondern nur Handschriften, die teilweise erst 1000 jahre später entstanden sind.
        Textkritisch spricht dafür auch, dass dieser Vers inhaltlich völlig sinnlos und unverbunden in einer Auseinandersetzung um das Zungenrede steht und alleine schon deshalb unecht oder irgendwie unpassend, künstlich an die Stelle gesetzt wirkt. Paulus war ein systematischer Denker, und genau das passt nicht zu ihm. Vollends ungereimt ist, dass an der Stelle damit argumentiert wird, die Frau müsse schweigen, weil das Gesetz das so sage – und das, wo Paulus permanent predigt, wir stünden nicht mehr unterm Gesetz und wer sich darauf berufe, verlästere das Opfer Christi.
        Es ist bezeichnend, dass ein Teil der Männerkirche sich diesen Vers herausgefischt hat und starrsinnig überliest, dass das gesamte NT überall redende Frauen präsentiert – auch in der Kirche, ja sogar im Tempel (Simeon und Hanna, die Prophetin).
        Was die Homosexualität betrifft, ist völlig klar, dass sie aus der Schöpfungsordnung ausbricht und Gottes Auftrag an die Menschen lästert.
        In der Torah ist sie eine der ausdrücklichen Greuelsünden. das ist so selbstverständlich gewesen, dass es eigentlich nicht erwähnt werden musste.
        Zu schreiben, es sei „nur“ Paulus, der Homosexuelle als vom Himmelreich Ausgeschlossene beschreibt, wobei diese Stellen in gar keiner Weise aus textkritischen oder literarhistorischen Gründen zweifelhaft sind, ist krass – was heißt hier „nur“?!

  2. Wen wundert das noch? Mich nicht mehr. Es ist nur noch traurig. Bei aller berechtigten Kritik war die katholische Kirche bisher wenigstens noch ein Stolperstein für den satanischen Zeitgeist. In Kürze bleibt da nur noch ein schnuckeliges rund gelutschtes Kieselsteinchen als Dekoration übrig.
    Man kann nichts segnen, was Gott nicht segnet. So einfach ist das.

      1. Hallo ester,
        wenn es um grundlegende Fragen des Glaubens geht, kenne ich keinen Spaß. 🙂 Das müssten Sie doch schon bemerkt haben. Und hier stimme ich sogar dem Fazit von „zeitschnur“ uneingeschränkt zu: „Den Hirten trifft aber die größte Schuld.“ Das hat sie auch sehr gut begründet.

  3. Was die gesamte Diskussion über den konkreten Fall des Emmericher Homo-Paars und die grundsätzliche Unmöglichkeit der Segnung gleichgeschlechtlicher Partner erschwert, ist, dass von Anfang an seitens der Kirchenleitung nicht sauber und unmissverständlich argumentiert worden ist, sondern offenbar erst auf „Druck“ empörter Gläubiger die Segnung durch den Bischof verboten wurde.
    Dieses Versäumnis hat nicht zuletzt damit zu tun, dass im heutigen pastoralen Sprachgebrauch das Wort „Sünde“ auf Teufel komm raus vermieden werden soll, um dem allgegenwärtigen Totschlagvorwurf der „Diskriminierung“ zu entgehen. (Gleichgeschlechtliche Beziehungen sollen nicht „herabgewürdigt“ werden.)
    Wer sich erst mal auf dieses infame Spielchen „Sünde ist gleich Diskriminierung“ einlässt, hat schon verloren. Auch für eine stichhaltige Begründung des Segnungsverbots kommt man um das Wort „Sünde“ nicht herum.
    Aus Sicht des katholischen Glaubens ist die Segnung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften ein Missbrauch des Namens Gottes und ein Verstoß gegen das 2. Gebot. Gottes Segen kann zwar uns Menschen, die wir alle Sünder sind, gespendet, aber nicht einer Lebensform zugesprochen werden, die von vornherein auf als vom Katechismus der Katholischen Kirche für sündig befundene sexuelle Handlungen mitausgerichtet ist. Der heilige Gott kann Sünde und (beabsichtigte) Sündigkeit nicht segnen, das widerspricht seinem Wesen.
    Die heute von vielen geforderte Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften liefe letztlich auf einen Umsturz wesentlicher Teile der kirchlichen Glaubenslehre hinaus: Schöpfungsordnung, Anthropologie, Gottesbild, Eheverständnis wären betroffen.

  4. Ich verstehe die ganze Geschichte schon formal nicht: welchen „Segen“ wollen die beiden Männer denn empfangen? Identisch den, den Eheleute erhalten oder wie?
    An der ganzen Sache verstehe ich folgendes nicht:
    Wenn einer kein Christ ist, mag er eine homosexuelle Verbindung für sich als unproblematisch empfinden, was die ethische Seite betrifft. Das kann ich verstehen und bin auch bereit, das so stehen zu lassen. Er ist außerhalb des Glaubens und kann daher auch nicht dessen Regeln erkennen.
    Wenn aber einer ein Christ ist, dann weiß er doch, dass dies nach der eindeutigen und überlieferten Lehre eine schwere Versündigung an den Ordnungen Gottes ist. Das hat uns das Judentum so überliefert, ebenso wie es von Paulus noch einmal eindeutig und zweifellos bekräftigt wurde: wer so handelt, kann nicht das Himmelreich erlangen. Auch der Katechismus lehnt das nach wie vor ab, eben weil es gegen die Naturordnung verstößt, die nicht einfach mal kurz zu vernachlässigen ist aus katholischer Sicht.
    Wenn der Nicht-Glaubende hier unbefangen handelt, ist das anders zu beurteilen, als wenn einer, der sich Christ nennt, wissentlich und willentlich, ja sogar widersätzlich gegen eine Regel verstößt, die an Eindeutigkeit nichts zu wünschen übrig lässt. Ich habe Verständnis für Personen, die zwar gläubig sind, aber gegen ihre Neigungen nicht ankommen – wir sind alle Sünder. Eine Segnung aber bedeutet, dass man uneinsichtig ist und um jeden Preis den eigenen Kopf durchsetzen will, sehenden Auges und ohne Rücksicht auf die Kirche, die dadurch schweren Schaden zugefügt bekommt, und erst recht ohne Liebe zum Schöpfer, der in der willentlich-bewussten Verkehrung seiner Ordnungen schwerst beleidigt wird.
    Wie gesagt: die, die es nicht besser wissen und erkennen können, sind anders zu behandeln als solche, die sich Christen nennen und den Glauben verkehren.
    Wer Gott liebt, der hält seine Ordnungen ein oder hat wenigstens den Vorsatz, das zu tun, auch wenn er daran vorläufig immer wieder scheitert oder fällt.

  5. Sind denn die beiden homosexuellen Männer überhaupt gläubig oder geht es ihnen nur darum, kirchliche Anerkennung ihrer Beziehung mehr oder weniger zu erzwingen?
    Sollten sie nämlich keinen Glauben haben, durchdringt sie sicher auch nicht das Verlangen nach einer kirchlichen Segnung.
    Sind sie aber gläubig, sollten sie die Gründe, warum die Kirche eine Segnung ablehnt, kennen und vor allem – sie demütig akzeptieren.
    Aber etwas in wahrer Demut annehmen ist heute nicht mehr gefragt, gilt es im Gegenteil doch als Unterwürfigkeit.

  6. Es ist schon bezeichnend, dass hier als ablehnendes Argument angeführt wird, die Gemeindeglieder könnten unruhig werden. Was hier fehlt, ist doch die klare Ansage, dass Gottes Wort die Richtschnur für jeden gläubigen Christen ist. Und das ist in Bezug auf die Homosexualität völlig eindeutig. Sünde kann man nicht segnen, auch wenn evangelische „Experten“ das immer wieder mit den abwegigsten Argumenten begründen wollen.

  7. Somit ist das nächste Diskussionsfass aufgemacht: Segnung von homosexuellen Verbindungen.
    Der Bischofssprecher Kronenburg hätte doch zu dieser Frage auch schweigen können. Oder sich klar hinter die Entscheidung von Bischof Genn stellen können.
    Man bekommt den Eindruck, diese Bischofsleitung sympathisiert mit dem Zeitgeist. Das ekelt mich an!

  8. Wer eine enge Freundschaft mit einer Ehe gleichstellt, erkennt nicht, dass die gesamte Natur so nicht organisiert ist. Wer so wie ich mit 79 Jahren auf die ihm bekannten Freunde und deren Lebensverlauf blickt, kann nur festhalten: Freundschaften gleichgeschlechtlicher Art sind einfach keine Ehen.

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