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Streitfrage: Diakonatsweihe für Frauen?

Von Felizitas Küble

Auf der theologisch sehr liberalen Plattform „Katholisch.de“ wird gerade wieder einmal für die Einführung eines Frauendiakonats plädiert, diesmal in Form eines Interviews mit der 77-jährigen Hannelore Illchmann aus dem Allgäu.

Die Webseite bezeichnet sich als „Nachrichtenportal der Katholischen Kirche in Deutschland“, ist somit als offiziös bis offiziell zu verstehen, vertritt allerdings vielfach sehr „progressive“ Standpunkte, zumal bei innerkirchlichen Kontroversen.

Vor 20 Jahren habe Frau Illchmann sogar eine Ausbildung zur Diakonin gemacht, heißt es in dem erwähnten Artikel, aber „ausüben darf sie das Amt bis heute nicht“. Das hätte der vorpreschenden Dame von vornherein klar sein können, denn die Lehre der Kirche ist bekannt, wonach eine sakramentale Diakonenweihe für Frauen nicht möglich ist.

Eines ihrer Argumente besteht darin, daß sie Sterbende geistlich und menschlich begleitet, ihnen aber keine Krankensalbung spenden darf, obwohl es bisweilen „furchtbar schwierig“ sei, so ihre Klage, rechtzeitig einen Priester zu bekommen, bevor der Patient verstirbt.

Einmal abgesehen davon, daß sie diesen Dienst auch als „Diakonin“ nicht ausüben könnte, weil die Krankensalbung den Priestern vorbehalten ist (also auch Diakone dazu keine kirchliche – und übrigens auch keine biblische –  Vollmacht haben), liegt die Lösung woanders:

Nämlich den Krankenhauspfarrer nicht erst auf den letzten Drücker zu holen, sondern dieses Sakrament allen schwerkranken Katholiken zu spenden, die dazu bereit sind. Es handelt sich um eine immer noch weit verbreitete Unsitte, die Krankensalbung quasi auf die letzten Lebensminuten des Sterbenden hinauszuschieben.

Zum vieldiskutierten Thema „Diakoninnen“ gibt es eine theologisch zuverlässige Schrift der katholischen Theologin, Dozentin und Autorin Dr. Sabine Düren, die auf 70 Seiten das Wesentliche zu dieser Streitfrage erläutert, wobei sie auch die Argumente der „Gegenseite“ berücksichtigt und aufarbeitet.

Diese Buchbroschüre „Diakonat der Frau?“ (siehe Foto), die mit einem Geleitwort von Kardinal Meisner erschien, ist auch für einfache Gläubige verständlich geschrieben und zugleich in der Sache kompetent und fundiert. 

Wer sich dafür interessiert, erhält die Publikation kostenlos von uns zugesandt  – lediglich das Porto möchten wir gerne erstattet bekommen, daher bitte ein Exemplar dieser Publikation per Brief bei uns bestellen und 1,70 Euro in Briefmarken beilegen: Christoferuswerk, 48167 Münster, Schlesienstr. 32.

 

Kommentare

11 Antworten

  1. Aktuell wird im Vorfeld über einen „bundesweiten Predigerinnentag“ berichtet. Diese Aktion, die in die zweite Runde geht, hat das Thema „Junia“. Die Debatte darüber ist nicht neu. Schon vor 20 Jahren behandelten wir das im Studium. Im Gedächtnis geblieben ist mir, dass in einem Wörterbuch zur feministischen Theologie (sic!) zwar die Form Junia favorisiert wurde, aber ehrlicherweise gesagt wurde, dass die Form nicht eindeutig festzulegen ist! Denn im biblischen Text steht der Name im Akkusativ, der Nominativ kann nun aber männlich ODER weiblich sein. Mich regt an diesen aktuellen Berichten auf, dass hier so getan wird, als ob nun endlich nach Jahrhunderten ein Übersetzungsfehler „korrigiert“ wurde, wenn nun sowohl in der neuen Einheitsübersetzung und der aktuellen Lutherbibel „Junia“ steht. Das ist meiner Meinung nach unredlich, entspricht nicht den Fakten! Hier sollten auch mal die theologischen Fakultäten Klartext reden!

  2. Aus diesem christlichen Forum von 2013 – heißt es:
    „Die Diakonisse hat im wesentlichen zwei Aufgaben:TochterZion

    1. Die Hilfe bei der Taufe: Sobald der Bischof vor der Taufe des Haupt des Täuflings gesalbt hat, salben die Diakoninnen den nackten Körper der Frauen zu Ende, was aus Gründen des Anstandes keinem Mann übertragen werden konnte. Doch diese Aufgabe durfte auch von einer anderen Frau vollzogen werden, die nicht Diakonin war.

    2. Die Betreuung kranker Frauen und der Besuch von Frauen in den Häusern der Heiden, wo das Erscheinen eines männlichen Diakons Anstoß erregen würde.“
    Eine Diakonisse war dem DIAKON unterstellt!!!

  3. Zur Lehre der Kirche gehört die Tradition, die Überlieferung.
    Die Schrift wird immer mehr von Zeitgeistigen verfälscht. So hat Gott zum Mann keine Frau erschaffen, sondern ein Weib. Oder gibt es irgendwo in der Schrift eine Paarung Herr und Frau? Der Herr ist Gott allein.
    Die Sozialisten haben die Frau entweibt und mental zur Arbeiterin gemacht. Dadurch haben die Frauen zur Hälfte wegen Kindermangel nur Halbtagsjobs und werden Armutsrentnerinnen.
    Früher waren die Weiber stolz auf ihre Kinder, heute als Frauen spinnen sie.

    1. Guten Tag,
      das germanische Wort „Frau“ (Frouwe) gab es schon im Mittelalter, siehe Minnelieder.
      Ich habe hier ein Buch aus dem 18. Jahrhundert von einem Konstanzer Bischof, in dem das Wort „Frau“ x-mal vorkommt, also wahrlich alte Zeiten.
      Die Paarung zu „Herr“ lautet nicht „Frau“, sondern „Dame“:
      Mann und Frau, Herr und Dame!
      Das früher geläufige und übliche Wort „Weib“ hat einen Bedeutungswandel erfahren, heute klingt es meist abwertend – außer bei „weiblich“.
      Daß die Sozialisten die Frau zur Arbeiterin entwürdigt haben, damit haben Sie recht – siehe auch „DDR“.
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

      1. Vielen Dank für die Aufklärung. Die Frouwe war sicher immer als edle Frau gemeint.Ich bin im Kreis von Weibern aufgewachsen. In unseren Dorf gab es den Hofnamen Weimer (meine Lesart). Meine Mutter sprach aber als hereingeheiratete immer von WeiMo, dem Mann und vom Weiwei, dem Weib. Es war im Sinn der Sozialisten, den Begriff Weib schlecht zu reden, wie sie auch alles andere umdeuten.
        Mann ist eindeutig biologisch und Frau sozial.
        Ich, 79, muß ausräumen, zB Komm mit 1960 und weitere

        1. Guten Tag,
          ja, zur Minnesängerzeit war mit der Frouwe die Rittersfrau oder eine sonstige vornehme Dame gemeint. Später aber wurde der Ausdruck allgemein verwendet, auch von Schiller und Goethe etc.
          Bei uns im Dorf – ich komme selber vom Bauernhof – haben manche Männer von ihrem „Weible“ geredet, das war eine nette Verkleinerungsform und wurde von den Frauen auch akzeptiert.
          Aber „Weib“ sagte man meist nur in negativen Zusammenhängen („dieses verrückte Weib“ etc).
          Wenn Sie alte KOMM-MIT-Kalender aus den 60er und 70er Jahren ausräumen müssen, dann bitte nicht wegschmeißen, sondern uns zusenden für unser knappes Archiv. Die Portokosten erstatten wir Ihnen gern und runden sie auf: KOMM-MIT-Verlag, 48167 Münster, Schlesienstr. 32
          Freundlichen Gruß
          Felizitas Küble

    2. In der Tat ist Deutschland ein Mütter- und Hausfrauen- und Kinder- und Familien-Feindliches Land geworden, siehe auch Judith Reisman und den Anthropologen James DeMeo aus den USA dazu und die Epoch Times Deutschland Zeitung, auch zum ideologischen Feminismus und Genderismus und Gender und Ideologien.

  4. Was soll eine Diakonin bei der Krankensalbung? Normalerweise gehört dazu die Beichte auf dem Krankenbett! Das kann die Frau ohnehin nicht machen. Es fehlt in der Pfarreikatechese nicht nur die Beichtkatechese völlig, sondern ebenso die Katechese zur Krankensalbung! Sie gehört nicht auf den letzten Atemzug noch schnell an einem fast komatösen Menschen durchgeführt, so etwa als eine christliche Alibi-Handlung, damit noch irgendein Segen und Gebet absolviert wird, manchmal schon am Gestorbenen, in letzter Minute vor dem Sarg von einem Verwandten organisiert. Jeder größere Klinikaufenthalt birgt vor allem für Ältere und Menschen aus Seniorenheimen die Gefahr des Sterbens; also vorher schon einen Seelsorger bitten, damit man auch beichten kann. Da hilft auch nicht die emsig aktive Diakonin. Für alle andere – so wichtige – Hinführung zum Sterben benötigt man keinerlei Diakonenweihe: Den Kranken in die Kapelle fahren, mit ihm beten, ihm Lieder aus dem Gotteslob vorsingen, Psalmen vorlesen, das ist Aufgabe und Können eines jeden engagierten Christen. Daher ist hier keinerlei Klerikalisierung nötig.

  5. Ich verstehe nicht ganz, warum Frau Illchmann überhaupt eine Ausbildung zur Diakonin gemacht hat. Wieso werden in diesem Weiheamt-Seminar Frauen zugelassen? Obwohl klar ist , sie können gar nicht als Diakonin in den Gemeinden wirken.
    Geschieht das aus reinem Interesse an dem Amt oder will Frau Illichmann provozieren?
    Zur Krankensalbung kann ich dem Artikel nur zustimmen. Nicht in der letzten Stunde einen Priester rufen, sondern wenn es schon ein schwerkranker Zustand des Menschen ist. Habe selbst gerade so etwas in der Familie . Man will warten, bis die Ärzte den Patienten aufgeben und vielleicht sogar die Zeit darüber hinaus. Solange bis die Angehörigen den Patienten aufgeben. Damit tut man den schwerkranken Menschen keinen Gefallen. Eher das Gegenteil. Die Krankensalbung richtet die Seele wieder auf.
    Manche erhalten die Salbung auch mehrmals in ihrer schweren Krankheit. Wo die Angehörigen um das Sakrament der Salbung wissen.
    Viele wissen es einfach nicht. Und es wird von vielen Priestern weder gepredigt noch Katechese darüber gehalten .

  6. Theologisch zuverlässig ist so eine Geschichte,
    die Dame hat mit ihrem Verlag Stela Maris sich kirchenpolitisch sehr klar positioniert .
    Also ist die Äußerung im Sinne von konservativen Positionen „theologisch zuverlässig.“ Das alte Problem, jede Seite hat ihre Experten und diese sagen und schreiben das, was ihre Seite hören oder lesen will
    Der Papst ist bei der Frage jedenfalls noch zu keiner endgültigen Auffassung gelangt, er setzte 2020 erneut eine Kommission ein um die Frage zu untersuchen
    Offenbar sind die Begründungen zur Ablehnung der Diakoninenweihe durch eine erste Kommission 2016 nicht so klar wie es einige gerne hätten
    https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2020-04/papst-franziskus-neue-kommission-frauendiakonat.html

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