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„Süddeutsche Zeitung“: Leserkommentare weisen Dobrinskis „Kirchenbashing“ zurück

Die Leser der „Süddeutschen“   –  einschließlich des SZ-Webportals  –  dürften in der Regel wohl kaum zum besonders kirchenfrommen Publikum zählen.

Umso interessanter freilich, daß der   –  hier bereits kritisierte  –   SZ-Artikel mit dem Titel „Geheimnistuerei als Instrument der Macht“ von Matthias Dobrinski von den meisten Leserkommentaren zurückgewiesen wird   –  auch von Nichtkatholiken.

Das dortige Leser-Echo verteidigt mehrheitlich  –  zum Teil geradezu vehement  –  die geheime Wahl des Papstes im Konklave der „RKK“ (römisch-kath. Kirche).

Hieraus zitieren wir einige Beispiele:    papst_letzter_tag_01

„Zum Glück gibt es diese Aushilfstheologen von der „Süddeutschen“, sie lassen uns an ihren Binsenweisheiten teilhaben.“

„Lieber Herr Drobinski, halten Sie diesen Titel wirklich für angemessen  –  nach all dem, was wir in den vergangenen Tagen erleben durften?  Hat Benedikt XVI. mit seinem Rücktritt nicht eindrucksvoll genug seine Demut vor Gott und dem Amt des Petrusnachfolgers bewiesen?  Wer jetzt immer noch behauptet, der katholischen Kirche geht es in erster Linie um Macht, möchte in alten, starren Denkschablonen verharren und sich stoisch in einer Burg aus Vorurteilen einmauern.“

„Warum sollte die Kirche das öffentlich machen? Die einzigen Profiteure wären die Medien. Hier schreibt die SZ in eigener Sache.“

„Es ist nur seltsam, dass die RKK mit genau diesen Riten und mit genau dieser Abgeschirmtheit ihrer Debatten bislang – jedenfalls global betrachtet – besser gefahren ist als jede andere Gesellschaftsform. Insoweit hätte ich durchaus einige Zweifel anzumelden, ob es tatsächlich ratsam ist, Elemente einer demokratischen Medienöffentlichkeit mit allen negativen Folgen, die damit verbunden sind  –  wie etwa Selbstprofilierungstendenzen der Handelnden, Druck durch öffentliche Debatten  –  in die kirchlichen Entscheidungsprozesse zu implantieren. Jedenfalls in Bezug auf das Verfahren der Papstwahl würde ich das klar verneinen wollen.“ 

„Das ist sogar demokratischer als in der Politik“

„Ist doch auch nicht anders als in der Politik. Die wichtigen Partei-Positionen werden hinter verschlossenen Tueren verhandelt und dann müssen alle mit Fraktionszwang dahinter stehen. Während der Papstwahl gibt es wenigstens keinen, der diktatorisch in eine Richtung zieht. Das ist sogar demokratischer als in der Politik.“

„Gerade die Zurückgezogenheit und die Besinnung auf das Gebet stellt den Kern der Papstwahl dar. Nur hierdurch ist es den Kardinälen möglich, Gottes Leitung bei der Wahl zu erbitten. Natürlich wird auch geworben – Gott hat die Menschen mit Intelligenz ausgestattet, um mit ihnen zu kommunizieren. Genau wie die Kardinäle untereinander. Um dann anschließend in Ruhe Zwiesprache mit Gott zu halten und seine Weisung zu erbitten. Das ist das Geheimnis des Stuhls Petri: dass Gott befragt wird, wer die Kirche leiten soll. Sobald sich die sehr menschlichen Interessen durchsetzen und die Weisung Gottes nicht erbeten oder ignoriert wird, kommt es, wie die Geschichte leider zu oft bewiesen hat, zu Verirrungen und Machtexzessen, die der Schöpfung immer nur geschadet haben.“

„Kann das SZ-Kirchen-Bashing jetzt mal langsam aufhören, bitte? Die Mehrheit der SZ-Redaktion und der Leser hier dürfte ohnehin nicht zu den tiefgläubigen Katholiken gehören. Was soll das also? Lasst den Katholiken ihre Religion – und lebt selber für Euch, wie es Euch gut tut.“

„Och, lasst doch ein wenig Mythos in profaner Zeit . . . Diese „Geheimnistuerei“ gehört dazu, und ist nur logisch in einer Institution, die aus dem Geheimnis geboren wurde und ihren Glauben ins Verborgene richtet. Das Kryptische ist die Quelle ihrer Macht und ihres Überstehens in zweitausend Jahren Geschichte (der Mensch lebt nicht vom Brot allein).“

„Hier verwechselt jemand die RKK mit den Vereinten Nationen! Es ist DEREN Aufgabe, sich vordringlich um Umwelt, Finanzkrise, etc. zu kümmern. Eine religiöse Gemeinschaft, auch wenn sie groß ist, hat als Wesenskern die Religion.“

„Außerdem: wie die Geschichte beweist, ist gerade die Geheimhaltung von Strömungen und Mindermeinungen im Rahmen einer Papstwahl hilfreich für den letztlichen Zusammenhalt und die (relative) Akzeptanz des Gewählten bei den Mitgliedern der Gemeinschaft.  Dass es diese Art der Wahl schon so lange gibt, spricht also nicht gegen den Modus, sondern qua Langlebigkeit dafür.“

„Vielleicht noch ein paar kleine Wünsche, wie sich die Kirche ändern soll? Irgendwie finde ich es vermessen von einigen Journalisten, auch hier einen Zirkus haben zu wollen.“

„Als Freimaurer bin ich nicht gerade RKK-nah, kann jedoch (gerade) den Wunsch nach Vertraulichkeit und der Sicherheit, die ein jahrhunderte altes Ritual bietet, verstehen. Dass sich Menschen einen „Raum des Rückzugs und der Entschleunigung“ schaffen, ist doch vorbildlich. Was Sie als „Geheimnistuerei“ bezeichnen, ist dabei ein konstituierendes Merkmal. Können Außenstehende scheints nicht begreifen…“

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