Top-Beiträge

Links

Synodal unterwegs zur Kirchenspaltung

Von Prof. Dr. Hubert Gindert

Trotz der Begegnung der deutschen Bischöfe beim „Ad-limina-Besuch“ mit Papst Franziskus sowie dem anschließenden interdikasteriellen Gespräch mit den Kurienkardinälen Luis Ladaria und Marc Quellet hat sich die Mehrheit der deutschen Bischöfe geweigert, daraus Konsequenzen zu ziehen.

Sie wollen ihr beschlossenes Konzept beibehalten, die Führungsstruktur der katholischen Kirche in Deutschland mithilfe des „Synodalen Rates“ fundamental zu verändern.

Der „Synodale Rat“ soll nach der Mehrheit des „Synodalen Prozesses“ ein „Beratungs- und Beschlussorgan“ sein, in dem „Grundsatzentscheidungen zu pastoralen Planungen, Zukunftsfragen der Kirche und Finanz- und Haushaltsangelegenheiten der Kirche“ getroffen werden.

Die vorgesehene Leitungsstruktur des „Synodalen Rates“ besteht aus den 27 Ortsbischöfen, 27 bereits ernannten Mitgliedern des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken (ZdK) und 20 weiteren Mitgliedern, die auf der kommenden Synodalversammlung vom 9. bis 11. März gewählt werden sollen.

Aufgrund der Mehrheitsverhältnisse des „Synodalen Prozesses“ ist klar, wer dabei die Richtung bestimmt.

Auf Anfrage des Erzbischof Woelki von Köln sowie der bayerischen Bischöfe Bertram Meier von Augsburg, Gregor Maria Hanke von Eichstätt, Stefan Oster von Passau und Rudolf Voderholzer von Regensburg in Rom bekräftigten am 16. Januar 2023 der vatikanische Staatssekretär Kardinal Pietro Parolin sowie die Kurienkardinäle Luis Ladaria und Marc Quellet die römische Note vom 21. Juli 2022.

Demnach ist der „Synodale Weg“ nicht befugt „die Bischöfe und die Gläubigen zur Annahme neuer Formen der Leitung und neuer Ausrichtungen der Lehre und der Moral zu verpflichten“.

Franziskus hat das Schreiben vom 16. Januar 2023 in voller Amtsautorität als Papst „in forma specifica“ bestätigt. Es ist endgültig und nicht revidierbar.

Der „Ständige Rat“ der Ortsbischöfe hat auf der Sitzung in Würzburg am 23. und 24. Januar mit Mehrheit beschlossen, den „Synodalen Ausschuss“, der den „Synodalen Rat“ vorbereiten soll „umzusetzen und die Beratung aufzunehmen“, so Bätzing in seiner Reaktion auf das römische Schreiben vom 16. Januar 2023.

Diese Reaktion von Bischof Georg Bätzing erfüllt den Tatbestand des Canon 751: „Schisma nennt man die Verweigerung der Unterordnung unter den Papst oder der Gemeinschaft mit den diesem untergebenen Glieder der Kirche“.

„Wir machen einfach weiter“ (Bätzing). Das Stoppschild aus Rom versuchen einige Bischöfe in Form einer „freiwilligen Selbstverpflichtung“ zu umschiffen. Tatsächlich erinnert dieses Vorgehen an einen trotzigen Buben, der sich bei einem Rechenfehler ertappt sieht und weiter behauptet: 2 x 2 = 5.

So halten es Bätzing und die anderen Frondeur-Bischöfe. Bätzing hat bisher immer versucht, Papst Franziskus vor seinen Karren zu spannen. Nun geht er in Konfrontation zu ihm. Die angebliche Loyalität mit dem Haupt der Universalkirche war offenbar nicht echt, sondern nur vorgespielt.

Das „Forum Deutscher Katholiken“ hat in einer öffentlichen Stellungnahme 25.1.2023 dem Erzbischof von Köln sowie den Bayerischen Bischöfen von Augsburg, Eichstätt, Passau und Regensburg gedankt, dass sie durch ihre Anfrage in Rom diese Klarstellung herbeigeführt haben.

Kommentare

9 Antworten

  1. Inhaltlich ist die Spaltung innerhalb (zumindest) der beiden Großkirchen doch längst vollzogen. EIN Beispiel: Was der Papst Auftragsmord nennt, nämlich Abtreibung, fordert die oberste katholische Laienfunktionärin flächendeckend zu organisieren…
    Sie wäre in jeder evangelisch-konservativen Konfession – bis zur Reue (!), wir sind alle Sünder – längst abgesetzt und aus der Kirche mit offizieller Erklärung seitens ihrer Gemeinde erklärtermaßen ausgeschlossen worden. Es erscheint mir fehlerhaft unfürsorglich bis heuchlerisch bei Kirchenkritik, die notwendig ist, nie positive Alternativen zu erwähnen. Fehlerlose Kirchen gibt es allerdings auf Erden keinesfalls!

  2. Müssen WIR uns tatsächlich den sündhaften Forderungen des Synodalen Rates
    der keine Entscheidungsmacht besitzt, eben so wenig wie der Vorsitzende der DBK
    Baetzing , willkürlich beugen lassen ohne Zustimmung Roms??
    Ich glaube dies ist nach den Ausführungen von Prof. Dr. Mückel nicht notwendig
    und sogar falsch! S.a. CIC!! Die ENTSCHEIDENDE Funktion hat allein ROM und der
    Papst. Alles andere ist -wie oben erklärt ein SCHISMA, jetzt schon!!

  3. Noch einmal ich:
    Wir sind 1981 zur Erstkommunion gegangen. Von da ab kann ich mich gut erinnern: Die Zahl der Mitfeiernden beim Gottesdienst ging von Jahr zu Jahr zurück. Bei unserer Marienwallfahrt ging damals noch die Blasmusik mit und eine recht ansehnliche Prozession schlängelte sich den Berg hinauf. Heutzutage muss man fron sein, wenn wenigstens noch 5 oder 6 Personen zu Fuß mitgehen.
    Ewig Gebet: einer aus der Familie war immer unterwegs zur oder zurück aus der Kirche. Heute hat der Tag fast keine Bedeutung mehr. Kirchenchor: löst sich bald auf, keine Männer mehr dabei und auch die Damen sind alle jenseits der Rente.
    Die Klöster in der Umgebung sind fast alle aufgelöst worden.
    Und zu dieser Zeit war noch lange keine Rede vom Missbrauch, geschweige denn vom synodalen Weg. Warum hat man es soweit kommen lassen?
    Bin jetzt still. Ein frohes Fest der Darstellung des Herrn!

      1. Toll.
        Ob allerdings keiner etwas mit synodal am Hut hat, ist vielleicht doch fraglich, oder? Nicht alle, die den Gottesdienst besuchen, sind am Ende mit dem Zustand und dem Umgang miteinander in der Kirche zufrieden und wünschen sich nicht die ein oder andere Veränderung. Einen guten Blasius-Tag.

  4. Was unternimmt das Forum Deutscher Katholiken in den Gemeinden, um die Menschen wieder für Christus und seine Kirche zu begeistern? Auch ohne synodalen Weg, die Kirche in unserem Land ist wohlauf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit. Warum scheint es auch dem Forum Deutscher Katholiken nicht zu gelingen, die Menschen neu / wieder zu begeistern?

  5. Ich bin heilfroh, im Bistum Regensburg leben zu dürfen (Bischof Voderholzer). Ansonsten müsste ich wirklich daran denken, den zeitgeistirren Schismatikern auf ihrem Holzweg durch Zahlungseinstellung zu antworten.
    Wer hat eigentlich die Synodalen in der Hand und womit ? Bei unseren tonangebenden Politikern kann man dies an fünf Fingern abzählen, aber bei Bischöfen ?

    1. Ist die Situation in den Pfarreien des Bistums Regensburg wesentlich anders wie im Rest der Republik? Die Kirchen sind voll zu den Gottesdiensten? Die Zahl der Menschen, die die Kirche verlassen, geht zurück? Die Zahl der Taufen und Wiedereintritte in die Kirche ist deutlich über der Zahl der Menschen, die sterben oder austreten? Das Priesterseminar, die Ordensgemeinschaften boomen?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Kategorien

Aktuelle Beiträge

Archiv

Archive

Artikel-Kalender

März 2024
M D M D F S S
 123
45678910
11121314151617
18192021222324
25262728293031

Blog Stats

660485
Total views : 8708740

Aktuelle Informationen und Beiträge abonnieren!

Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse an, wenn Sie kostenlos über neu erschienene Blog-Beiträge informiert werden möchten.