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Synodaler Irrweg führt zur Verwirrung und einer drohenden Spaltung

Von Eugen Abler

Der Reformprozess des Synodalen Wegs der Kirche in Deutschland wird in der Weltkirche mit zunehmender Besorgnis betrachtet; seine zentralen Themen sind Macht, Zölibat, die Rolle der Frau und die Sexualmoral.

Leider wurde einer Bitte von Papst Franziskus nicht entsprochen, das so wichtige, für die Zukunft der Kirche entscheidende Thema Neuevangelisierung in die Agenda aufzunehmen.

Nun hat sich die polnische Bischofskonferenz in einem Schreiben an die deutsche Bischofskonferenz sehr kritisch zu diesem Reformprozess geäußert. Der Vorsitzende der polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaw Gadecki, habe bei einem Besuch in Rom den Papst „über die Schwierigkeiten informiert, die der sogenannte deutsche Synodale Weg in der Weltkirche verursache.“

Bedenken gegen das Reformprojekt kommen auch aus Skandinavien. Die dortigen Bischöfe haben sich Anfang März in einem Offenen Brief an Bischof Georg Bätzing besorgt über die „Richtung, die Methodik und den Inhalt“ gezeigt. Diese Oberhirten haben damit jegliche Floskeln weggelassen und in einer seltenen Klarheit ihre Sichtweise zum Weg der katholischen Kirche in Deutschland dargelegt.

Ihre Skepsis und „wachsende Sorge über den Charakter des gesamten Synodalen Wegs und den Inhalt der synodalen Dokumente“  haben nun am 11. April 2022 74 Bischöfe aus den USA, Afrika und Australien in Form eines brüderlichen Briefes an die Mitbrüder im Bischofsamt in Deutschland zum Ausdruck gebracht. 

In diesem Schreiben heißt es, dass „der Ernst der Lage (…) sich aus der Verwirrung (ergibt), die der Synodale Weg verursacht hat und weiterhin verursacht und einem dadurch unweigerlich drohenden Schisma im Leben der Kirche“.

BILD: Unser Autor trat als CDU-Kommunalpolitiker aus seiner Partei aus und verfaßte das Buch „Der Verrat am C“

Als weitere Gründe für die Besorgnis werden genannt:

„Die Texte des deutschen Synodalen Wegs (scheinen) größtenteils nicht vom Wort Gottes und der Tradition (…), sondern von soziologischen Analysen und zeitgenössischen politischen Ideologien – einschließlich der Genderideologie –  inspiriert zu sein. Sie betrachten die Kirche und ihre Mission eher durch die Brille der Welt als durch die Brille der in der Heiligen Schrift und der verbindlichen Tradition der Kirche geoffenbarten Wahrheit.

„Die Freude des Evangeliums – die für das christliche Leben wesentlich ist (…) – scheint den Diskussionen und Texten des Synodalen Weges völlig zu fehlen; ein bezeichnendes Manko für einen Prozess, der persönliche und kirchliche Erneuerung anstrebt.“

Schließlich wird festgestellt: „In Wirklichkeit zeigt der Synodale Weg mehr Unterwerfung und Gehorsam gegenüber der Welt und deren Ideologien als gegenüber Jesus Christus, dem Herrn und Erlöser. (…) Die Reform der Strukturen bedeutet keineswegs schon die Bekehrung der Herzen.“

Viele Bischöfe sind in Sorge um die Zukunft der deutschen katholischen Kirche. Auch mich schmerzt der Gedanke einer Trennung in zwei Lager.

Aber die Kirche wird nicht untergehen, denn es gilt die Zusage Jesu: „Die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen“.

Nur die demütige Bitte um die Führung durch den Heiligen Geist kann den Synodalen Weg auf den richtigen Weg hin zu einer wahren Erneuerung im Lichte des Evangeliums führen.

Unser Autor Eugen Abler wohnt im schwäbischen Bodnegg und war jahrzehntelang als CDU-Kommunalpolitiker tätig; zuletzt veröffentlichte er das kritische Buch „Der Verrat am C“ (18,90 € im Gerhard-Hess-Verlag), das portofrei auch bei uns erhältlich ist.

 

Kommentare

14 Antworten

  1. Neuheidnische und antichristliche Tendenzen im Feminismus

    https://renovatio.org/2018/10/neuheidnische-und-antichristliche-tendenzen-im-feminismus/

    https://renovatio.org Der Theologe und Journalist und Philosoph David Berge mit seinem Weblog „Philosophia Perennis“

    https://philosophia-perennis.com/

    John Gray: Das Scheitern des Liberalismus
    27. September 2018 Politik und Gesellschaft Kommentare deaktiviert

    https://renovatio.org/2018/09/john-gray-das-ende-des-liberalismus/

    .
    Jesus schätzte das Spezifische des Charismas der Frauen
    Premium Inhalt
    Maria 2.0 und radikale Feministinnen reduzieren den Seins-Sinn von Frau großenteils ausschließlich auf einen Kampf um die Teilhabe an „Macht“.

    https://www.die-tagespost.de/gesellschaft/feuilleton/jesus-schaetzte-das-spezifische-des-charimas-der-frauen;art310,216766

  2. Schließlich wird festgestellt: „In Wirklichkeit zeigt der Synodale Weg mehr Unterwerfung und Gehorsam gegenüber der Welt und deren Ideologien als gegenüber Jesus Christus, dem Herrn und Erlöser. (…) Die Reform der Strukturen bedeutet keineswegs schon die Bekehrung der Herzen.“
    Genau darauf kommt es an , mit dem Herzen Jesus aufzunehmen mit dem spirituellen Herzen der für das ewige Leben bestimmt ist . „Wer an mich glaubt wird leben selbst wenn er stirbt .“
    Jesus

    1. Weshalb ist die Veränderung – nicht Abschaffung – einer im 16. Jahrhundert eingeführten Liturgie eine „liturgische Katastrophe“?

      1. Guten Tag,
        nur zur Erläuterung: Die überlieferte Messe wurde nicht im 16. Jahrhundert „eingeführt“, sondern damals der schon in der Spätantike bekannte „römische Ritus“ im Zuge des Konzils von Trient als allgemeine Liturgie für die Westkirche festgelegt, also etwas schon Vorhandenes bekräftigt (wenngleich es weiterhin einige „Sonderliturgien“ gab, z.B. bei bestimmten Orden wie den Dominikanern).
        Freundlichen Gruß
        Felizitas Küble

        1. Siehe auch die „Zeugen der Wahrheit“ (ZDW) Website dazu und zur Geschichte des tridentinischen Ritus schon im Urchristentum usw.
          Von der katholischen Kirche anerkannt ist auch die Jakobus-Liturgie nach dem Apostel Jakobus, welches es auch in der alten syrischen bzw. assyrischen Kirche von Antiochia gibt (die auch in der Sukzession u.a. des Apostels Petrus steht) und die sich in den unionierten Ostkirchen erhalten hat.
          Weiterhin die alte byzantinische Messe etwa der russisch-orthodoxen Kirche Russlands, die sich bei den Altgläubigen erhielt. Und auch die iro-keltischen bzw. iro-schottischen Liturgien.
          Und spezielle Engels-Messen als Votiv-Messen, es wäre eine schöne spirituelle Aufgabe für einen jeden Theologe, diese alten Liturgien und Messen bzw. Meßformen wiederzubeleben und wieder ins Leben zu rufen.
          Siehe auch den Benediktiner Odo Casel und seine wiederentdeckte Mysterien-Theologie dazu.

        2. Das ist nicht richtig, Frau Küble. Informieren Sie sich bitte umfassend:

          „Im Gefolge und im Auftrag des Konzils von Trient wurde unter Papst Pius V. das Missale Romanum als verbindliches Messbuch für jene Diözesen und Orden mit römischen Ritus herausgegeben, die nicht nachweislich über alte eigene Traditionen verfügten. Das posttridentinische Missale Romanum erschien erstmals 1570 in drei nicht völlig textidentischen Drucken.“

          https://de.wikipedia.org/wiki/Tridentinische_Messe#Bis_Papst_Pius_XII.

          Wollen Sie diese Tatsachen ernsthaft bestreiten?

          Das „Missale Romanum“ war der Versuch einer Wiederherstellung:

          „Nach der Bulle Quo primum von Papst Pius V. vom 14. Juli 1570 wurden bei der Redaktion des neuen „Missale Romanum“ die ältesten damals verfügbaren Handschriften und gedruckten Messbücher herangezogen, um eine Fassung „nach der Norm der Väter“, also der Kirchenväter und Theologen der vorreformatorischen Zeit, wiederherzustellen. Die Arbeiten begannen 1563 in Trient und wurden ab 1564 in Rom fortgeführt. Die Aufgabe wurde „ausgewählten Gelehrten“ übertragen. Ihre liturgiegeschichtlichen Kenntnisse waren gering. Die Schriften des Pseudo-Dionysius Areopagita (um 500) z. B. galten als echt, die darin beschriebenen Gottesdienste als Zeugnisse apostolischer Zeit.“

          Quelle: wie oben

          Über die Frage, ob bei diesen geringen Kenntnissen eine Wiederherstellung gelang, darf man Zweifel haben. Es ist aber SONNENKLAR, dass eben eine NEUE Liturgie eingeführt wurde.

          Mir ist die durchgängige Behauptung des Katholizismus zwar bekannt, wonach ihre theologischen Neuerungen alle schon in der Schrift und der frühen Kirche grundgelegt seien. Nur glauben kann ich das aufgrund der Faktenlage nicht.

          Dies ganz abgesehen davon, dass eine RÖMISCHE Messfeier am Anfang gar nicht existiert haben kann. Sie finden im Neuen Testament auch nichts davon. Deshalb finden sie im Neuen Testament auch keinen Papst; weder dem Namen noch dem Amt nach. Das wurde später in die rein persönliche Berufungsgeschichte der Person Simon Petrus hinein interpretiert. Paulus wusste nichts davon.

          Seitdem mir klar wurde, dass nur die Figur des „development of doctrine“, die von Cardinal Newman vertreten wurde, weite Teile der katholischen Lehre legimitieren konnte, weiß ich woran ich bin. Weshalb ja auch die Orthodoxen das Papsttum und vieles Andere als spätere unautorisierte Zusätze ablehnen.

          1. Guten Tag,
            daß Sie weder an das Papsttum noch an spezifisch katholische Lehren glauben, ist mittlerweile seit Jahren bekannt und ich steige hier nicht zumn x-ten Mal in eine Debatte mit Ihnen ein.
            Was aber auch klar ist: Mit Ihrem Wiki-Zitat bestätigen Sie genau das, was ich schrieb, nämlich daß infolge des Konzils von Trient das Römische Missale als für die Westkirche verbindlich festgelegt wurde – also etwas BEREITS VORHANDENES, nämlich eben das Römische Meßbuch (Missale Romanum), das schon in der Spätantike gefeiert wurde – und eben NICHT im 16. Jahrhundert (neu) eingeführt wurde.
            Verstanden?
            Dankeschön, daß Sie genau meine Aussage bestätigen – und es nicht einmal bemerken.
            Mit Verlaub: Sie sind liturgisch und kirchengeschichtlich überfordert.
            Freundlichen Gruß und Ende der Durchsage.
            Felizitas Küble

  3. Die Entwicklungen in der deutschen Kirche geben natürlich Anlass zur Sorge.
    Ich möchte aber gerade deshalb einfach mal einen Lichtstrahl der Hoffnung zeigen.
    Die „Volksfrömmigkeit“ hat viele unterschiedliche reiche Traditionen hervorgebracht, von denen etliche auch heute noch existieren oder sogar wiederbelebt werden.
    Die mir jetzt so einfallen, liste ich jetzt einfach mal auf:
    In Köln das Dreikönigsfest und (seit mehreren Jahren neu) die Dreikönigswallfahrt im Spätsommer.
    In Aachen Ende Januar das Karlsfest und alle 7 Jahre die große Heiligtumsfahrt (an der ich 2007 auch teilnehmen durfte).
    In Essen Mitte August die Erhebung der Altfriedreliquien.
    In München im Juni das Bennofest mit Reliquienprozession.
    Im Kloster Beuron immer wieder der Maurussegen.
    Diese Liste ist natürlich nicht vollständig. Das war auch gar nicht mein Bestreben. Ich wollte nur aufzeigen, dass auch heute noch eine reiche Volksfrömmigkeit in unserer deutschen Kirche existiert, die auch sicher noch – davon bin ich fest überzeugt – weiterleben wird! Und das gibt Anlass zur Hoffnung!

  4. Hut ab vor der Entscheidung von Eugen Abler, hoffe, dass er den Weg zur AfD findet, die mehr christliche Inhalte auf den Tisch bringt als die „C“DU. Das Problem, das wir in Deutschland, und vermutlich auch in vielen anderen Ländern haben, liegt in der Gottvergessenheit vieler Menschen!
    Dass man der Bitte von Papst Franziskus nicht entsprochen hat, das so wichtige, für die Zukunft der Kirche entscheidende Thema Neuevangelisierung in die Agenda aufzunehmen, ist ein großer Fehler.

    1. Ganz im Gegenteil hoffe ich, dass Herr Abler nicht den Fehler macht, in die von rechts außen dominierte AfD einzutreten, was dazu führte, dass der Katholik Jörg Meutgen die AfD verlassen hat. Das hat Abler aber auch selbst in einem Interview verneint:

      „Im Parteiprogramm der AfD sind durchaus christliche Grundsätze verankert, gerade, was den Lebensschutz angeht. Im Widerspruch dazu stehen allerdings die oftmals schrillen Töne und Aussagen, die ich ablehne, so dass für mich eine Mitgliedschaft in dieser Partei nicht in Frage kommt.“

      Quelle: https://www.die-tagespost.de/politik/warum-eugen-abler-aus-der-cdu-austrat-art-211201

  5. Es ist ein großes Glück und ein echter Lichtblick, daß Menschen wie Eugen Abler die Geschehnisse in unserer Zeit nicht nur mit unverbildeter Klarheit sehen, sondern ihre Erkenntnisse mutig kundtun. Mutig deshalb, weil der geballte öffentliche Druck allen frei geäußerten Auffassungen entgegensteht, die nicht dem leichfertigen Zeitgeist entsprechen.
    Eugen Abler verdient allergrößten Respekt !

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