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Tag der Heimat in Münster: „Es gibt kein Verfallsdatum für die Erinnerungskultur“

Von Felizitas Küble

Der Kreisverband des BdV (Bund der Vertriebenen) feierte am heutigen Sonntag, dem 23. September, im historischen Rathaus von Münster den jährlichen Tag der Heimat. CDU-Ratsherr Stefan Leschniok übermittelte den Besuchern das Grußwort der Stadt Münster; er ist zugleich Vorsitzender der Landsmannschaft der Ostpreußen in Münster

Unter musikalischer Begleitung von Alexandra Ridder (siehe Foto: ganz rechts) sangen die deutschen Vertriebenen und ihre Angehörigen und Freunde einige Heimatlieder aus Westpreußen, Schlesien, Riesengebirge, Ostpreußen und Pommern. Zum Abschluß wurde stehend die Nationalhyme angestimmt.

Auch Hamest Aro von den „Arabisch sprechenden Christen in Münster“ übermittelte den Teilnehmern seine Grüße und seine Solidarität.

Roswitha Möller (siehe 2. Foto)  – sie amtiert seit Jahrzehnten als Vorsitzende des BdV in Münster – hielt die Begrüßungsansprache und das Schlußwort; sie führte sodann den anschließenden Gang zum Vertriebenen-Gedenkstein am Servatiplatz. Die geborene Danzigerin leitet zusätzlich den „Bund der Danziger“ in Münster. 

Mittelpunkt der Veranstaltung war die Rede des CDU-Landtagsabgeordneten Rüdiger Scholz, dessen Eltern in den 50er Jahren aus der „DDR“ in den Westen geflüchtet waren. Der Parlamentarier (siehe 3. Foto) ist zugleich BdV-Vorsitzender von Leverkusen.

Zunächst stellte der Redner klar, daß der Tag der Heimat“ nach wie vor aktuell ist: „Die Erinnerungskultur hat kein Verfallsdatum“.

„Ausmaß der Vertreibung der Deutschen ist einmalig“

Er zitierte sodann den polnischen Historiker Prof. Dr. Jerzy Kochanowski folgendermaßen:

„Das Ausmaß der Vertreibung der Deutschen aus Ostmitteleuropa ist sowohl von der Zahl der Opfer als auch vom Umfang der betroffenen Gebiete einmalig in Europa.

Deutschland verlor eine Reihe seiner wichtigsten, mit einheimischer deutscher Bevölkerung besiedelten Provinzen im Osten, wozu Pommern und Ostpreußen, Teile Brandenburgs und Schlesien gehörten. Aber auch aus Gebieten in Litauen, Polen und der Tschechoslowakischen Republik, in Ungern und Jugoslawien wurden die Angehörigen der oft seit Jahrhunderten ansässigen deutschen Minderheit ausgesiedelt.

Die Gewalttaten der Vertreiber richteten sich in erster Linie gegen die deutsche Zivilbevölkerung, zumeist gegen Frauen, Alte und Kinder.“

Der Christdemokrat Scholz erläuterte, das erwähnte „einmalige Ausmaß“ bedeute, daß über 12 Millionen Deutsche ihre angestammte Heimat verlassen mußten:

„Viele von ihnen wurden Opfer von Plünderungen,Vergewaltigungen und anderen Gewalttaten. Über zwei Millionen von ihnen fanden dabei den Tod. Sie erlitten dieses Schicksal allein aufgrund der Tatsache, dass sie Deutsche waren.“

Der Redner verdeutlichte, daß es keine Kollektivschuld geben darf und daß geschehenes Unrecht kein weiteres Unrecht rechtfertigen könne und dürfe. Dennoch seien die deutschen Heimatvertriebenen in besonderer Weise „kollektiv für die Verbrechen haftbar gemacht“ worden, die im 2. Weltkrieg „von deutschem Boden ausgegangen“ sind.

Er erläuterte weiter: „Die Erfahrungen von Heimatverlust und Entwurzelung gehören zur deutschen Geschichte und zum kollektiven Gedächtnis unserer Nation.“

Die Erinnerung an Flucht und Vertreibung sei zugleich als eine Mahnung an die nachfolgenden Generationen wachzuhalten.

Webseite des CDU-Politikers Scholz: https://www.leverkusen.com/ruedigerscholz/index.php

Kommentare

4 Antworten

  1. Deutsche Flüchtlinge sind in unserer Gesellschaft ein Tabu Thema.
    Es wurde uns immer gesagt, dass wir eh selbst daran schuld sind, und dass diese Heimatvertriebene „Ewig Gestrige“ sind. Von Kriegsverbrechen an deutschen Flüchtlingen hat man in den 80 er und 90 Jahren im Geschichtsunterricht an den Schulen nichts gehört.
    „Täter sind keine Opfer“- so stand auf einem Banner von Linken zu Lesen, an einem Jahres-Tag der Bombardierung Dresdens, wo im Februar 45 die von Flüchtlingen überfüllte Stadt mit Brandbomben niedergebrannt wurde.
    Es ist auch nicht irgendwie schick, über alte kriegstraumatisierte Menschen in Altersheimen nachzudenken. Menschen, die in ihrer Demenz trotz Erinnerungsverlust in ihren Jahrelang angestauten Ängsten und Traumata gefangen sind. Macht ja auch nichts her.
    Gehe ich lieber zum Welcome-Klatschen und Singen auf die Stasse.
    Da sind auch Fernsehkameras. Vielleicht kann ich mich dann als Gutmensch abends in den Regionalnachrichten sehen.

    1. Erwähnenswert wären zur Thematik auch die Bücher und Forschungen von Gerhoch Reisegger als christlicher katholischer österreichischer Konservativer und Patriot und der Jurist und Staatsrechtler Prof. Karl-Albrecht Schachtschneider und seine Bücher und Website und Artikel und freien Online-Texte sowie die Bücher des Kopp Verlages usw.

      Karl A. Schachtschneider – Prof. Dr. iur. Karl Albrecht Schachtschneider

      https://www.kaschachtschneider.de/

      Ein Nachwort zu Jost Bauchs „Abschied von Deutschland“ Karl Albrecht Schachtschneider Die Politik der Gegenwart ist der Kampf um das nationale Prinzip.

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