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Tageszeitung „Die Welt“ betreibt unseriöse Stimmungsmache gegen den Vatikan

Von  Felizitas Küble

Am gestrigen Samstag, den 23. August, veröffentlichte die Tageszeitung „Die Welt“ online einen Artikel über Mißbrauchstaten des polnischstämmigen Ex-Vatikandiplomaten und Ex-Erzbischofs Weselowski.
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Im Laufe des Berichts erfährt man zwar, daß der mutmaßliche Kinderschänder vom Vatikan als Botschafter in der Dominikanischen Republik amtenthoben und darüber hinaus aus dem Priesterstand entlassen wurde, doch im Titel der Zeitung ist durchaus nicht vom „Ex-Erzbischof“  oder „ehemaligen“ Erzbischof die Rede, wie dies logisch und korrekt wäre.  zeitungen
Noch schlimmer: Es heißt schon in der Einleitung, Weselowski laufe frei in Rom herum, vom Vatikan geschützt“. 
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Ebenso tendenziös und schlichtweg falsch ist der Schlußsatz des reißerischen Artikels: „Dass der Vatikan jetzt einen mutmaßlichen Täter in einem der dramatischsten Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche schützt, wird für etliche Gläubige mehr als ernüchternd sein.“
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Für das angebliche „freie Herumlaufen“ beruft sich die Verfasserin Constanze Reuscher auf eine einzige und noch dazu anonym bleibende , angebliche Zeugenaussage.
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Daß der Mißbrauchstäter „vom Vatikan geschützt“ werde, weil er nicht der Justiz der Dominikanische Republik überstellt wird, stellt eine billige und dümmliche Stimmungsmache gegen die katholische Kirche dar, denn der Ex-Vatikan-Diplomat ist nun einmal Bürger des Vatikanstaates  – und daher entspricht es dem üblichen und international gängigen Recht, daß er in seinem Heimatstaat verurteilt wird, nicht in seinem Gastland.
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Dazu kommt, daß das Urteil der Glaubenskongregation gegen den Ex-Erzbischof noch nicht rechtskräftig ist , weil die Einspruchsfrist des Beschuldigten noch nicht abgelaufen ist  –  und es entspricht den üblichen rechtlichen Standards, einen Angeklagten erst zu verhaften, wenn ein rechtskräftiges Urteil vorliegt.
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Die Einhaltung rechtsstaatlicher Kriterien wird folglich in diesem streckenweise unseriösen Artikel als Hebel für haltlose und unfaire Seitenhiebe gegen den Vatikan verwendet.
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Es wird unterschlagen, daß der Vatikan sich als Staat in dieser Causa rechtskonform verhält und keineswegs einen Mißbrauchstäter „schützt“; vielmehr ihn bereits vorweg kirchenrechtlich bestraft (amtsenthoben, suspendiert, laiisiert) und zudem durch die Glaubenskongregation verurteilt hat.

 

Kommentare

3 Antworten

  1. Sogenannte Leit-Medien …!
    In welche Richtung leiten sie?
    In die von ihnen gewünschte!
    Ja, aber nur, wenn wir in diese Richtung mitgehen.
    Aber wir müssen ja nicht!
    Ach, wenn nur mehr Leser ihren kritischen Verstand einsetzen würden!

    1. „Ach, wenn nur mehr Leser ihren kritischen Verstand einsetzen würden!“

      Ja dann wenden wir den kritischen Verstand doch an:

      Zum Vorwurf der Verwendung einer angeblich anonymen Quelle.
      Constanze Reuscher führt keine anonyme Quelle an, sondern bezieht sich auf einen Artikel in der New York Times:
      http://www.nytimes.com/2014/08/24/world/americas/whisked-away-vatican-ambassador-accused-of-sexual-abuse-of-minors.html
      Das Zitat dort lautet: „A Dominican bishop, Victor Masalles, visiting Rome in late June, said in a Twitter message that he was surprised to see Mr. Wesolowski “strolling the Via della Scrofa,” in the city’s picturesque ancient center.”

      Schon der National Catholic Register, eine seriöse Quelle, schreibt am 27.06.2014:
      „Responding to media reports, the Vatican stressed that Wesolowski has until now been granted “relative freedom of movement, as he awaits the verification by the Congregation of the Doctrine of the Faith of the basis of these accusations made against him.”
      D.h. dass dem Ex-Erzbischof als Staatsbürger des Vatikans und damit unter vatikanischer Jurisdiktion stehend, eine „relative Bewegungsfreiheit gewährt wird“, bis das Urteil der Glaubenskongregation rechtskräftig ist.
      Ist das jetzt ein Privileg oder übliche vatikanische Rechtsprechung?

      Heute (27.08.14) ist auf kath.net (http://kath.net/news/47305) zu lesen: „… Derzeit befindet sich Wesolowski auf freiem Fuß.“

      Zum Vorwurf, der Vatikan schütze Straftäter und zur Einhaltung rechtstaatlicher Kriterien
      Zitat“ ,,,und es entspricht den üblichen rechtlichen Standards, einen Angeklagten erst zu verhaften, wenn ein rechtskräftiges Urteil vorliegt.“
      Im Vergleich mit anderen Rechtssystemen ist es NICHT üblich, bei dringendem Tatverdacht, Verdunkelungs- und Fluchtgefahr oder, besonders in Fällen sexuellen Missbrauchs, bei Wiederholungsgefahr, den Beschuldigten/Tatverdächtigen auf freiem Fuß zu belassen (siehe Zschäpe, Pistorius, Kachelmann, Hoeneß etc.). Dafür gibt es die richterlich angeordnete Untersuchungshaft wie auch im Fall von Paolo Gabriele, dem Ex-Kammerdiener Papst Benedikts XVI. Es erscheint nicht verhältnismäßig, einen geständigen Dieb in U-Haft zu verwahren, während ein Kinderschänder trotz dringendem Tatverdacht (Urteil der Glaubenskongregation!) frei herumlaufen darf.

      Weiterhin darf bezweifelt werden, dass sich der Vatikan in dieser Angelegenheit wirklich rechtskonform verhalten hat.
      Gemäß der eigenen gültigen Leitlinien sind die örtlichen Behörden zu informieren und am Verfahren angemessen zu beteiligen. Dies ist durch die vorzeitige Abberufung von Wesolowski bzw. Ablehnung des Auslieferungsgesuchs umgangen worden.

      Läßt man Kritik also zu, bleibt festzustellen, dass im Falle Wesolowski eine allgemeine Medien- und spezielle „Welt“-Schelte in dieser Form unsachlich und unfair ist.

      1. Guten Tag,
        wir hatten betr. jener Zeugenaussage gar nicht behauptet, die Quelle sei anonym; sondern jene Aussage „bleibe anonym“, nämlich im WELT-Artikel, um den es geht: der betr. Bischof wird nicht namentlich genannt und es erfolgt kein Hinweis, daß dies in jener US-Zeitung der Fall ist. Ob bei dem Beschuldigten Fluchtgefahr besteht, entscheiden nicht Sie, sondern die zuständige Behörde. Wo steht in den vatikanischen Leitlinien, die „örtlichen“ Behörden seien „am Verfahren angemessen zu beteiligen“? – Die Tageszeitung „Die Welt“ hat vor allem mit ihren einleitenden Sätzen und am Ende des Artikels tendenziös und unseriös geschrieben. Sachliche Berichterstattung sieht anders aus.
        Freundlichen Gruß!
        Felizitas Küble

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